Porträt- und Modefotograf Niven Maris Slowik auf Tuchfühlung mit dem Color Negative 800

1

Der in Berlin lebende Fotograf Niven Slowik hat ein Auge für den richtigen Moment. Seit drei Jahren dokumentiert und porträtiert er die Untergrund Musikszene, wie kein anderer. Auf seinem Instagram finden sich eindringliche und mitreißende Porträt- und Konzertaufnahmen, die den Zeitgeist dieser jungen Musikszene widerspiegeln.

Für uns hat Niven den Color Negative 800 im Mittelformat getestet. Was dabei rausgekommen ist und was er zu erzählen hat, erfahrt ihr hier.

©Niven Slowik + wavybaby

Lieber Niven! Schön, dass wir dich in unserem Online Magazin begrüßen dürfen! Bitte erzähl uns erstmal ein bisschen von dir.

Ich bedanke mich recht herzlich für die Einladung! Ich bin Niven, 23, in Bielefeld geboren und aufgewachsen und seit eineinhalb Jahren nun in Berlin als freiberuflicher Fotograf tätig. Ich habe vor 3 Jahren begonnen die Untergrund Musikszene in Deutschland mit analogen Portraits und Momentaufnahmen zu dokumentieren. Inzwischen habe ich auch einen Fuß in die Welt der Modefotografie gesetzt.

Wie und wann bist du zur Fotografie gekommen?

Mein erster Kontakt mit der Fotografie war bereits im Alter von 9 Jahren, als ich von meinem Onkel zu Weihnachten eine Olympus mju-ii Point and Shoot Kamera geschenkt bekam, mit der ich in den Schulpausen und auf Klassenfahrten Freunde und Momente fotografierte. Aus finanziellen Gründen kam es jedoch bald zu einem Stillstand.

Erst als sich im Alter von 17 Jahren ein Interesse zur Mode entwickelte, entfachte jene Leidenschaft zur Fotografie wieder. Ich traf mich mit gleichgesinnten, modeinteressierten Freunden und wir fotografierten uns über 2 Jahre regelmäßig gegenseitig mit einfachen Digitalkameras. Meine ganze Jugend lang habe ich die Untergrund Hip Hop und Emo-Rap Musikszene in Amerika über das Internet verfolgt und davon geträumt diese irgendwann dokumentieren zu können. Als 2019 dann die Gruppe GothBoiClique ein Konzert in Köln spielte, nahm ich meine Kamera mit und fotografierte diese aus dem Publikum. Nach diesem Tag wusste ich, dass ich nichts lieber machen möchte und begann mich mit der lokalen, deutschen Untergrund Musikszene auseinanderzusetzen. Ein paar Nachrichten und Wochen später fand ich mich bei mehreren Tourstops des Braunschweiger Kollektivs Checkmate wieder. Das war mein Beginn als Fotograf in der Musikwelt…

©Niven Slowik + wavybaby

Du fotografierst hauptsächlich analog. Warum ist das das Medium für dich?

Den nächsten Kontakt mit der analogen Fotografie hatte ich Ende 2019 durch meinen guten Freund Stefan Tanz, welcher mich seine Mamiya RB67 ausprobieren ließ. Ich war sofort fasziniert! Als Anfang 2020 dann der Corona Lockdown begann und ich viel Zeit hatte mich mit dem Medium auseinanderzusetzen, kaufte ich mir auf Ebay eine RB67 und brachte mir mithilfe von YouTube Tutorials alles selbst bei. Ein Studium habe ich bisher nicht absolviert.

An der analogen Fotografie schätze ich sehr, dass sie den Prozess der Entstehung eines Fotos deutlich bemerkbar entschleunigt. Durch die Limitierung auf eine bestimmte Anzahl von Fotos pro Rolle durchdenke ich jedes Foto deutlich mehr als bei digitalen Fotos. Ich mache mir Gedanken über die Komposition, das gegebene Licht, die Pose des Models und über das Zusammenspiel des Filmes mit dem Szenario, in dem ich ihn schieße. Auch die Freude und Aufregung die Scans der Filme zu sehen nimmt nie ab. Dieses Gefühl habe ich nur bei der analogen Fotografie!

Wir haben dir Lomography Color Negative 800 120 Film zum Testen geschickt. Was sagst du zu den Ergebnissen?

Ich bin sehr überzeugt von den Ergebnissen! Lomography 800 hat eine lebendige, realistische Farbwiedergabe und dazu sehr sanfte, pastellene Töne in den Highlights. Dieses Zusammenspiel kommt mir als Porträtfotograf sehr entgegen. Ich freue mich den Film in Zukunft bei meiner Arbeit zu verwenden!

©Niven Slowik + Light

Mit welcher Ausrüstung sind die Fotos entstanden?

Den Film habe ich mit drei verschiedenen Mittelformatkameras an zwei Tagen mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen getestet, um ein richtiges Gefühl dafür zu bekommen, was mit dem Film möglich ist. Die Fotos von wavybaby im Skatepark sind mit der Mamiya RB67 mit dem 90 mm f3.8 Objektiv und der Pentax 67 mit dem 105 mm f2.4 Objektiv entstanden. Die Fotos von Light auf dem Teufelsberg sind ausschließlich mit der Hasselblad 500 cm mit dem 50 mm f.4 geschossen.

Welche Aufnahmen gefallen dir am besten?

©Niven Slowik

Ich denke die Bilder sprechen für sich!

Gibt es spannende Projekte oder Ausstellungen von dir, die anstehen?

Ich arbeite gerade an meinem ersten Fotobuch, welches meine Arbeit der letzten 3 Jahre umfasst. Erscheinen wird es Anfang/Mitte nächsten Jahres! Seid gespannt.


Vielen Dank Niven für das schöne Interview! Wenn du mehr von ihm sehen willst, kannst du ihm auf Instagram folgen oder auf seiner Homepage vorbeischauen. Vielen Dank auch an die Models und Musiker wavybaby und Light.

geschrieben von permanent_vacation am 2022-10-06 in

Lomography Color Negative 800 (120)

ISO 400 ist dir nicht genug? Der Lomography Farbnegativ 800 120 Film wird deine Bilder auch in dunkleren Situationen wunderbar abbilden.

Mehr interessante Artikel