Auf Tour mit Ryan Russell und der Lomo LC-A

Konzertfotograf Ryan Russell hat einen großen Teil seines Lebens damit verbracht, on the road Bands wie Paramore und Death Cab for Cutie auf Tour zu begleiten. Heute machen wir gemeinsam mit ihm einen Abstecher in die 2000er und werfen einen Blick auf Reisefotos, die er mit zwei seiner liebsten Analogkameras – der Lomo LC-A und Lomo LC-A+ – gemacht hat.

Und jetzt lassen wir Ryan und seine Bilder sprechen!

Fotos aus Birmingham und San Francisco, aufgenommen von Ryan Russell mit der Lomo LC-A.

Hey Ryan, willkommen im Lomography Magazin! Kannst du zum Einstieg ein bisschen über dich und deine Arbeit erzählen?

Howdy, Ich bin Ryan Russel und habe die letzten 20 Jahre damit verbracht, Bands zu fotografieren. Aufgewachsen bin ich Birmingham, Alabama, wo ich auch lange gearbeitet habe. 2013 hat es mich dann aber quer durchs ganze Land nach Bellinham, Washington verschlangen. Fotografiert habe ich all den Jahren verschiedene Leute wie beispielsweise Paramore, Death Cab for Cutie, Pedro the Lion, My Chemical Romance, Blink-182, Against Me!, Taking Back Sunday, Tegan and Sara, Tigers Jaw und ein paar Comedians wie Patton Oswalt und Zach Galifianakis.

Fotos aus Chicago, aufgenommen von Ryan Russell mit der Lomo LC-A.

Kannst du uns davon erzählen, wie du zur analogen Fotografie, und speziell, zur Konzertfotografie gekommen bist?

In den späten 90ern/frühen 2000ern habe ich für einige lokale Bands und einen Skateshop in Birmingham, Alabama Websites gebaut. Eine der Bands unterschrieb einen Plattenvertrag und begann an einem neuen Album zu arbeiten. Wir brauchten Content für ihre Website und nachdem mir sowieso für einen Fotokurs auf der Uni besorgt hatte, begleitete ich den Aufnahmeprozess. Ich begann ich ihre lokalen Konzerte zu fotografieren und knipste ein paar andere Bands, für die sie spielten. Einigen der Bands gefiel meine Arbeit und sie luden mich ein, ihre Shows zu fotografieren. Von da an ging es nur noch bergauf. Zur selben Zeit bekam ich auch durch einen befreundeten Art Director, Tom Bejgrowicz, einen Fotopass, um Fugazi 2002 bei ihrem Konzert in Birmingham zu begleiten. Die Bilder von dort halfen mir in diesen frühen Tagen, auch bei anderen Bands den Fuß in die Tür zu bekommen.

Was hat dir über die Jahre am meisten Spaß gemacht beim Festhalten des Tourlebens?

So viele von mir geliebte Bands auf Tour zu begleiten, war unbeschreiblich. Aber ein paar der besten Momente hatte ich mit ihnen bei ihrer Rückkehr in ihre Heimatstadt, wenn ich sie bei Proben dokumentierend durfte. Die Intimität eines Proberaums kann man nicht irgendeinem anderen Setting vergleichen, in dem man eine Band fotografieren kann. Ob es die Arbeit an neuen Songs oder das Proben einer Setlist für die nächste Tour ist, die ganze Rohheit bei der Produktion erfüllt diese Räume und sie sind einfach großartig zum Erkunden.

Fotos aus Seattle, Chicago und San Francisco aufgenommen von Ryan Russell mit der Lomo LC-A.

Wie unterscheidet sich deine eigene fotografische Arbeit vom Dokumentieren der Musikszene?

Wenn ich Livekonzerte fotografiere, suche ich nach der energiereichsten, dramatischen Sequenzen einer Performance und Bühnenproduktion, die ich kriegen kann. Abseits der Bühne bevorzuge ich bei der Dokumentation von Bands natürliche Bilder aus der Vogelperspektive. Auch wenn ich außerhalb der Musikbubble fotografiere arbeite, fokussiere ich mich aufs Einfangen von Szenen aus dem Leben. Ich werde für immer versuchen wie William Egglestin zu sein und das Alltägliche dokumentieren, wenn es nicht gerade um Musik geht.

Was hat dich dazu inspiriert, mit der Lomo LC-A zu arbeiten?

Lomography habe ich um 2001, 2002 entdeckt, mit den ActionSampler und Supersampler Kameras. Ich war so neu in der Fotografie, dass es mir eine Welt außerhalb herkömmlicher SLRs offenbarte. Ich experimentiere mit diesen und einer Horizon 202, wodurch ich auf eine sowjetische LC-A auf Ebay gestoßen bin. Ich habe mich verliebt in die Bilder, die ich mit meiner ersten LC-A machen konnte und das komplette Nutzererlebnis mit ihr. Viele meiner früheren Arbeiten konzentrieren sich stark auf Farbsättigung und Kontrast und die LC-A holte da am meisten raus. Ich konnte es fast nicht glauben, dass manche Farben so aussehen mit normalen C41 Filmen. Als Lomography dann die LC-A+ auf den Markt brachte, bin ich umgestiegen und war begeistert von der Klarheit der Bilder und den neuen Features. Meine originale LC-A habe ich nie für Mehrfachbelichtungen umgerüstet, aber mit dem MX Slider der LC-A+ kam eine neue Funktion hinzu, um kreativ zu werden.

Foto aus Seattle aufgenommen von Ryan Russell mit der Lomo LC-A.

Hast du ein Lieblingsbild, das mit der LC-A entstanden ist? Gibt es eine Geschichte dazu?

2006 flog ich nach Seattle, um dort einen richtigen Urlaub zu machen und nicht nur für ein paar Stunden in der Stadt zu sein. Es war auch das erste Mal, dass ich den Markt richtig besuchen konnte. Ich fand es toll, dort all die Fischhändler und Farmer zu sehen. Das Bild von verschiedenen Produkten mag wahrscheinlich für jeden anderen langweilig sein, für mich aber fühlten sich Farbtöne und Kontrast aber so perfekt an. Jedes Mal, wenn ich es mir ansehe, denk‘ ich mir: „näher wirst du an Eggelston wohl nie wieder dran sein.“ So viele schöne Erinnerungen an diesen Trip sind in diesem Bild verpackt.

Wenn du die LC-A überall auf der Welt hin mitnehmen könntest, wo würdest du hin?

Japan. Ich wollte schon immer dort hin und ich glaube, die LC-A ist, was Ästhetik und Handlichkeit auf Reisen an verschiedene Orte betrifft, unübertroffen.

Fotos aus New York und Birmingham, aufgenommen von Ryan Russell mit der Lomo LC-A.

Hast du irgendwelche Tipps, Tricks oder Ratschläge für jemanden, der sich für die Konzertfotografie interessiert?

Ich sage jeden, der mich fragt, wie er zur Musikreportage kommt, dass man in seiner lokalen Musikszene damit starten sollte. Fast jede Stadt hat zumindest irgendeine Art von Musikszene. Wenn du dich mit Leuten zusammentust, hilfst du nicht nur jemanden seine Anfänge festzuhalten, sondern auch deine Skills zu verbessern und einen eigenen Stil zu entwickeln. Fotografiere so viele Bands wie du kannst, so oft wie du kannst. Wenn du dich mit lokalen Veranstaltern und/oder an einem Veranstaltungsort arbeitest, kannst du auch leicht an Fotopässe kommen, wenn Bands an einem bestimmten Ort spielen.

Fotos aus Seattle, aufgenommen von Ryan Russell mit der Lomo LC-A.

Gibt es jemanden auf deiner Liste, mit dem du gerne noch zusammen arbeiten möchtest?

Im Moment steht ganz oben Turnstile. Nachdem ich von 2000 bis 2016 im Musikbusiness gearbeitet hatte, kehrte ich der Industrie den Rücken, fühlte ich mich ausgebrannt und ein wenig abgestumpft. Mir ist der Spaß am Fotografieren von Bands abhandengekommen und habe für Jahre niemand mehr fotografiert außer meinen engen Freunden Pedro the Lion und Death Cab for Cutie. Im Sommer 2022 hörte ich ihr Album Glow On_ und löste Emotionen aus, die mich mental zu dem brachten, was ich an der Musik so liebte. Es war fast so, als hätte jemand einen Schalter umgelegt und ich wollte wieder raus. Die ganze großartige Musik fand immer noch statt und ich verpasst sie. Glow On_ wurde einer wunderbaren Erinnerung daran, wie kraftvoll und aufbauend Musik sein kann. Jetzt komme ich ein paar Mal pro Jahr aus dem "Ruhestand" zurück, um wieder den Drang nach Bandfotografie zu spüren.

Gibt es sonst noch etwas, du uns mitteilen möchtest?

Das Entdecken der LC-A hat mein Leben als Fotograf verändert und mich dazu ermutigt, die Dinge auf meine Weise zu dokumentieren, mit der Ästhetik, nach der ich suchte. Seit über 20 Jahren werde ich gefragt: „Was ist deine Lieblingskamera?“, und ich komme immer wieder auf die LC-A zurück. Jeder, der sich nur ein bisschen für Fotografie interessiert, sollte irgendwann auf seinem kreativen Weg zur LC-A greifen.


Vielen Dank an Ryan, dass er seine Bilder und Worte mit uns geteilt hat! Wenn du mehr von seinen Arbeiten sehen möchtest, findest du ihn auf Instagram und seiner Webseite.

geschrieben von alexa_alexiades am 2024-01-16 in #Ausrüstung #Menschen

Erwähntes Produkt

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