Justino Blake im paradisischen Lombok mit dem Lomography Redscale Film
2Justino Blake ist ein Lomograph dessen Bilder bei uns immer wieder Fernweh erzeugen. Er hat in seiner neuesten Fotoserie die einzigartige Insel Lombo, in Indonesien, mit dem Lomography Redscale XR 35 mm film bereist. In diesem Interview berichtet er von seiner Reise, seine spektakulären Fotos und seiner Erfahrung mit dem Film.
Hallo Justino, unsere letzte Begegnung ist schon eine ganze Weile her. Was hast du in der Zwischenzeit alles erlebt?
Ja, es ist wirklich schon lange her. In der Zwischenzeit habe ich, endlich meinen Traum erfüllt und bin nach Tasmanien gereist. Meine Reise habe ich mit Wanderungen in den entlegenen Bergketten und dem Surfen im kalten, endlos wirkenden Meer der Südküste verbracht. Generell habe ich sehr viel in den letzten Jahren erlebt, aber um es kurz zu halten: Ich habe ein bisschen gearbeitet, bin ein bisschen gereist, habe ein bisschen gearbeitet, bin ein bisschen mehr gereist und dabei habe ich viele nette Menschen getroffen.
Du hast vor einigen Monaten unseren Redscale Film getestet. Erzähl uns bitte von deinen Erfahrungen, wie findest du die Ergebnisse?
Ehrlich gesagt war ich anfangs kein großer Fan davon. Ich hatte ein paar Fotos von anderen Lomograf:innen gesehen und die warmen Farben wirkten für mich zu extrem. Aber ich muss zugeben, dass ich mittlerweile den Film in mein Herz geschlossen habe. Mir gefallen vor allem die leicht unterbelichteten Bilder - die deutliche Körnung und die subtilen Cyan- und Grüntöne sind großartig. Mit meiner zweiten Kamera habe einen regulären Farbnegativfilm genutzt, so dass ich die beiden Filme nebeneinander vergleichen konnte. Es ist bemerkenswert, welch eine andere Atmosphäre dieser Redscale Film schafft, vertraute Landschaften werden auf eine wunderbar fremdartige Weise wiedergegeben. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, ihn auszuprobieren.
Kannst du uns mehr von deiner Fotoserie erzählen?
Die Fotos habe ich auf Lombok, einer Insel in Indonesien, aufgenommen, vielleicht hast du von der Insel schon mal gehört. Obwohl sich Lombok momentan schnell verändert und ähnlich wie Bali durch Luxusresorts, feinen Restaurants und Horden von Influencern allmählich seinen Charme verliert, bleibt die Insel für Abenteuerlustige noch ein spannendes Reiseziel. Hier gibt es Vulkane, Wasserfälle, tropischen Temperaturen, freundliche Einheimische und endlos grüne Tabakfelder, die im Wind flackern und sich zu einem warmen türkisfarbenen Meer ausdehnen. Ich habe den Einheimischen oft erklärt: „Lombok surga, Saya suka disini“, was so viel heißt wie: „Lombok ist ein Paradies, ich liebe es hier.“
Welches der vielen großartigen Fotos ist dein Lieblingsbild?
Die Aufnahmen von unserer Wanderung zum Gipfel des Rinjani sind sicher die Beeindruckendsten. Aber dort oben war so gut wie jeder schon mal und im Internet gibt es schon mehr als genug Fotos von dieser spektakulären Aussicht. Ich interessiere mich mehr für jene Bilder, die meine persönliche Erfahrung widerspiegeln und dem Betrachter etwas Neues bieten können, wie dieses Foto von meinem Kumpel Sutra.

Es gibt eine Landzunge im Süden der Insel, die bei Sonnenuntergang besonders schön ist. Die großen Klippen erinnern mich an die Pfoten eines prächtigen Hundes, die sich ins Meer strecken. Ich habe dort die meisten Abende verbracht, an diesem Tag sind Sutra und ich gemeinsam auf einem Scooter dorthin gefahren, um den Sonnenuntergang über der glitzernden Bucht zu beobachten. Er rauchte fast eine gesamte Schachtel Nelkenzigaretten und erzählte mir dabei von seiner Freundin, die er sehr vermisst, da sie an einer weit entfernten Universität studiert. Mit diesem Porträt wollte ich seinen Mut, seine Freundlichkeit und seine Ehrlichkeit auf überzeugende Weise einfangen.
Reist du noch immer non-stop um die Welt? Wo befindest du dich gerade und wohin geht deine nächste Reise?
Jetzt gerade bin ich in Patagonien und schließe eine kleine Wanderung ab. Wohin es mich als Nächstes treibt, kann ich noch nicht sagen, ich plane nicht mehr so viel wie früher. Wie Henry D. Thoreau einmal schrieb: „In view of the future or possible, we should live quite laxly and undefined in front, our outlines dim and misty on that side; as our shadows reveal an insensible perspiration toward the sun.“ Danke für die weisen Worte, Henry.
Vielen Dank an Justino für das Interview. Auf seinem Instagram und seiner Website findet ihr mehr von seiner analogen Fotografie.
geschrieben von alexgray am 2024-04-25 in #Ausrüstung #Menschen #Orte
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