JY_SNAPS unterwegs auf den Straßen Hong Kongs mit dem LomoApparat und LomoChrome Film

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Mit der analogen Fotografie hat man so viel Spielraum - von den unzähligen Einstellungen mit ISO und Verschlusszeit bis hin zu einzigartigen Filmen, die alltägliche Situationen in eine extravagante Fantasiewelt verwandeln können.

Jacky (@JY_Snaps) ist noch ein Neuling der analogen Fotografie, aber seine Kompositionen und Filmauswahl zeugen von einer großen Vorstellungskraft. Er fängt das Leben auf den Straßen Hong Kongs auf seine eigene Art und Weise ein, bei der auf den LomoApparat setzt und mit besonderen Filmen wie dem LomoChrome Purple und LomoChrome Color '92 arbeitet. Noch einmal tiefer eingetaucht in die analoge Welt ist vor kurzer Zeit mit der Teilnahme an einem Filmentwicklungs-Workshop. Heute spricht er mit uns darüber, was die analoge Fotografie für ihn bedeutet und wie er seine Visionen kreativ umsetzt.

Von: jy_snaps

Hallo! Willkommen im Lomography Magazin. Kannst du ein wenig über dich erzählen und wie du deine analoge Reise gestartet hast?

Hallo an alle! Mein Name ist Jacky und ich bin aus Hong Kong. Es ist mir eine große Ehre von Lomography interview zu werden! Wenn ich verreise, fotografiere ich gerne mir unbekannte Straßen auf Film oder suche nach einem Überthema für eine Rolle. Mit der Analogfotografie angefangen habe ich im September 2022 mit dem Kauf einer Kodak ultra F9 Kamera, nachdem ich Freunden inspiriert wurde, die auch kurz davor mit dem Fotografieren auf Film starteten.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Hauptsächlich beschäftige ich mich mit Streetfotografie und versuche dabei, mit verschiedenen Elementen die Bilder anzureichern wie zum Beispiel Langzeitbelichtungen, Mehrfachbelichtungen oder die Verwendung von Filtern.

Welcher Ausrüstung verwendest am häufigsten?

In der Regel fotografiere ich mit meiner Nikon F80, Nikon Fm2 und dem LomoApparat.

Wie waren deine Erfahrungen mit dem LomoApparat?

Eine Kamera voller Kreativität und Spaß. Die Fotos in dem Album wurden mit Schwarzweißfilm aufgenommen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit den Einsatz von Langzeit- und Mehrfachbelichtungen auf den Straßen Centrals so einen "realistischen" Effekt zaubern kann. Für mich eignet sich der LomoApparat sehr gut für Langzeit- und Mehrfachbelichtungen. Du wirst immer unerwartete Ergebnisse bekommen, wenn du es ein paar Mal probierst!

Du hast auch LomoChrome Purple mit dem LomoApparat verwendet. Hast du den Eindruck, dass sich mit dem LomoApparat das Fotografieren mit Farbfilm zu Schwarzweißfilm unterscheidet?

LomoChrome Purple gibt mir ein verträumtes, märchenhaftes Gefühl, da er alles, was ich tagtäglich sehe, Lila, Grün und Pink einfärbt. Schwarzweißbilder müssen für mich melancholisch sein und mir gefallen die Bilder besser als die Farbfotos.

Von: jy_snaps

Welche Erfahrungen hast du mit unserem neuesten Film, dem LomoChrome Color '92, gemacht?

Ganz im experimentellen Geist von Lomography habe ich für die ersten Aufnahmen mit dem Color '92 mit drei verschiedenen ISO Werten experimentiert. Nach der Entwicklung lassen sich alle drei ISO Werte gut auf den Fotos erahnen. Der Film wirkt sehr bläulich und kühl auf mich, fast ein bisschen wie der LomoChrome Metropolis, aber für mich ist er besser für das Fotografieren an sonnigen Tagen oder Porträts geeignet.

Unter deinen Bildern stechen für mich vor allem die nächtlichen Langzeitbelichtungen und die Experimente mit Mehrfachbelichtungen hervor. Kannst du uns erzählen, wie du dafür vorgegangen bist?

Als ich den LomoAppart gekauft habe, sind mir eine Menge Langzeit- und Mehrfachbelichtungen ins Auge gesprungen und ich wollte das ausprobieren. Also habe ich dazu mit dem LomoApparat experimentiert. Meine ersten Versuche konnten nicht mit den Fotos mithalten, die ich gesehen habe. Erst nach und nach stellten sich die ersten Erfolge ein. Am wichtigsten ist es, verschiedene Blickwinkel und Filmtypen zu nutzen, um möglichst viele Überraschungen und Erfolgserlebnisse zu feiern.

Von: jy_snaps

Hast unter deinen neuesten Fotos irgendwelche Favoriten?

Das erste Foto (unten) entstand im Rahmen meines ersten Workshops zur Schwarzweiß-Filmentwicklung. Es bedeutet mir besonders viel, da ich den kompletten Prozess, vom Fotografieren bis zur Entwicklung, miterleben durfte. Das zweite Foto entstand beim Knipsen an der Uferpromenade im West Kowloon Cultural District, als ich zufällig sah, wie jemand einen Heiratsantrag machte. Ich nahm die Kamera in die Hand und versuchte den Moment einzufangen.

Das dritte Bild ist eine lange Mehrfachbelichtung, die ich mit dem LomoApparat gemacht habe. Es gehört zu meinen Lieblingsfotos und gibt mir ein Gefühl, in der Stadt zu fließen. Außerdem zeigt es mir, dass es noch viele Geheimnisse gibt, die mit dem LomoApparat noch gelüftet werden können.

Von: jy_snaps

Wie war es, einen Film zum ersten Mal selbst zu entwickeln?

Wie man einen Schwarzweißfilm richtig entwickelt, habe ich kürzlich bei einem Entwicklungsworkshop gelernt. Vor dem Workshop habe ich mir eingebildet, dass es schwierig werden könnte. Nachdem ich aber mit anderen Analogfans ausgetauscht hatte, ist mir klar geworden, dass es eigentlich ziemlich einfach ist, einen Schwarzweißfilm zu Hause zu entwickeln. Die Materialien sind leicht erhältlich, also habe ich begonnen, Filme selbst zu entwickeln. Das Erlernen des Prozesses und der Einsatz der Chemikalien machten es für mich fast zu einem wissenschaftlichen Experiment! Die Entwicklung macht mir großen Spaß und ich genieße es, alles von Hand zu machen.

Das erste Mal zuhause einen Film zu entwicklen, war unvergesslich. Ich dachte nämlich, ich hätte einen Fehler gemacht, als ich zum Schluss den Deckel abnehmen und den Film wässern musste. Der Film war schwarz und ich konnte kein Bild darauf erkennen. Allerdings stellte sich nur heraus, dass die Negative einfach übereinander lagen und nichts weiter passiert war. In der Rolle gefasst, sieht man nur schwarz; erst wenn man den Film ausbreitet, kann man etwas erkennen. Ein Vorteil bei der Entwicklung zuhause ist das Steuern der Entwicklungszeit und –methode, sodass man mit sehr vielen Variablen das finale Bild beeinflussen kann. Dadurch fühlt sich der Prozess im Vergleich zum Labor, wo man die Filme hinbringt und auf die Ergebnisse wartet, vollständiger an für mich.

Hast du irgendwelche Tipps parat, die du mit der restlichen Community teilen möchtest?

Ein letzter Tipp, den ich euch geben möchte: Schaut euch die Fotos anderer an, analysiert wie sie gemacht wurden und fragt den Fotografen oder die Fotografin, welche Ausrüstung verwendet wurde. Lerne verschiedene Aufnahmearten kennen und bilde so deinen eigenen Stil.

Von: jy_snaps

Wir danken Jacky für seine Worte und wundervollen Bilder. Bleib mit ihm Kontakt und folge seinem LomoHome. Wo möchtest du das nächste Mal mit dem LomoApparat fotografieren. Erzähl es uns in den Kommentaren unten.

geschrieben von rocket_fries0036 am 2024-02-02 in #Ausrüstung #Kultur #Menschen #Orte

Erwähntes Produkt

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Ein Kommentar

  1. peterpan61
    peterpan61 ·

    Schönes Interview. Gute Anregungen.

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