In den Straßen Berlins: @Tinyframetales testet unsere neue Lomomatic 110
3Er gilt als absoluter Experte in Sachen Pocketfilm: Lomograph Mahendra Gudhakesa aka @tinyframetales. Dabei fotografiert der gebürtige Indonesier und Wahlberliner noch gar nicht so lange mit dem kleinen 110er Format. Vor etwa einem Jahr belichtete er zum ersten Mal eine Rolle und war sofort von der Kompaktheit und Einfachheit des Formats begeistert. Wer wäre also besser geeignet, unsere Lomomatic 110 zu testen? Wir baten ihn, unseren neuesten Geniestreich auf Herz und Nieren zu prüfen, und schickten ihm die Kamera mit einigen Rollen Pocketfilm. Heute sehen wir uns seine Bilder an und erfahren, warum die neue 110er Kamera selbst echte Legenden des Formats alt aussehen lässt.

Hallo Mahendra, willkommen in unserem Online Magazin. Bitte stell dich unseren Leser:innen kurz vor.
Hi! Schön, dass ich hier sein darf. Mein Name ist Mahendra Gudhakesa und ich lebe und arbeite derzeit als Design & UX Researcher in Berlin. Fotografie ist für mich vor allem ein Hobby und den Großteil der Woche verbringe ich in einem Berliner Tech-Konzern.
Du giltst als eine Koryphäe in Sachen Pocketfilm. Wie bist du zu diesem Format gekommen und fotografierst du auch noch andere Formate? Oder sogar digital?
Es ist lange her, als ich mit dem Format das erste Mal in Berührung gekommen bin. Damals hatte eine Freundin von mir eine Diana Baby mit dabei. Zur analogen Fotografie bin allerdings erst vor rund zwei Jahren gestoßen. Damals habe ich ganz klassisch mit dem 35 mm Format begonnen, mein erstes Mal auf 110er Film war dann im Frühling 2023.
Ich hab mir letztes Jahr meine Pentax Auto 110 gekauft, weil ich kleine und handliche Kameras mag. Von da an wuchs die Sammlung. Ich begann, mit verscheidenden 110er Kameras zu arbeiten und auch mit unterschiedlichen Lomography Filmen zu experimentieren – bis ich irgendwann das Haus nicht mehr ohne Kamera verließ.
Ich fotografiere auch weiterhin mit anderen Formaten wie 35 mm und 6x4,5 Mittelformat. Aber mein Hauptformat bleibt der Pocketfilm. Für mich hat das 110er Format seinen eigenen Charme und lässt dein Foto mehr wie ein Gemälde wirken, bei dem die Schönheit im Unperfekten liegt. Es gibt dir mehr Raum für Interpretationen und lädt den Betrachter dazu ein, dabei intensiver über das Bild nachzudenken. Es sticht für mich im Vergleich zu größeren Formaten am meisten heraus und ist durch seine Größe das ideale Format für Schnappschüsse im Alltag.
Digital? Sagen wir so, es ist 18 Monate her, seitdem meine Digitalkamera zum letzten Mal angefasst habe.
Welche 110er Kameras und Filme kommen bei dir am häufigsten zum Einsatz?
Die Rollei A110; und die Pentax Auto 110 kommt eigentlich nie aus meiner Tasche. Es ist eine Kamera, mit der ich meinen Alltag festhalte – gemeinsam mit dem Color Tiger 200 (meinem Lieblingsfilm!)
Was waren deine Gedanken, als du die Lomomatic 110 zum ersten Mal in den Händen halten konntest?
Mein erster Gedanke: Großartig, und spannend.
Als ich die Kamera zum ersten Mal in den Händen halten konnte, habe ich nicht direkt einen Film eingelegt. Ich habe mit ihr herumgespielt, sie auseinander gezogen und wieder zusammen geschoben, weil ich verstehen wollte, wie die Mechanik dahinter funktioniert. Wie der Ritsch-Ratsch-Mechanismus den Transportmechanismus betätigt und wie der Verschluss gespannt wird.
Die Art, wie die Kamera konstruiert ist, hat mir von Anhieb an gefallen. Den Film durch das Aufziehen und Schließen der Kamera zu transportieren, ist wirklich eine schöne Hommage an die meisten der 110er Kamera Legenden von damals. Belichtungsautomatik MIT EINSTELLBARER ISO! Das gibt der Kamera definitiv eine größere Vielseitigkeit. Und das Objektiv und der Zonenfokus erinnern mich an die Lomo LC-A Minitar. Ein weiteres Stück einer Legende!
Wie hat dir im Vergleich das Arbeiten mit der Lomomatic 110 gefallen?
Es war wirklich anders im Vergleich zu den 110er Kameras, die ich sonst so nutze. Die Top-Drei Dinge, die ich über die Lomomatic sagen kann, sind: einfache Blendenwahl, ISO Einstellungen, und eine annehmbare Blitzeinheit.
Ich schätze sie wirklich für ihre Geradlinigkeit. Die Auswahl der Blende ist super einfach – entweder Tag oder Nacht Modus.
Die Tatsache, dass man aus verschiedenen ISO Einstellungen auswählen kann, gibt mir die Möglichkeit, den Color Tiger endlich bei Nennempfindlichkeit zu shooten. Ich denke, es gibt keine andere 110er Kamera, die sich auf ISO 200 einstellen lässt. Manche Kameras wie die Minolta 110 Zoom SLR warten mit einer Belichtungskorrektur auf, aber diese hier ist wirklich die einzig mir bekannte Kamera, die den Color Tiger unter Nennempfindlichkeit nutzen lässt. Ein großes Plus für die Lomomatic 110.
Die abnehmbare Blitzeinheit ist auch einfach zu montieren und abzusetzen. Ich mag es, dass die Kamera nicht viel klobiger wird, wenn die Blitzeinheit montiert ist. Das ist ganz anders zu den anderen 110er Kameras, die ich so kenne.
Was macht die Kamera für dich besonders?
Der Fakt, dass all die von mir erwähnten Punkte in einer Kamera zusammenkommen, die immer noch klein und handlich ist (was meiner Meinung nach der größte Vorteil am 110er Format ist).
Sie ist nicht so klein wie eine Rollei A110 oder die Vivitar Micro 110. Aber wenn man an all die Features denkt, die sie bietet, ist sie immer noch die beste Wahl für deine täglichen Knipserein.
Welche Tipps würdest du Neulingen für das 110er Format geben?
Beim 110er Format gehts wirklich darum, Freude an spontanen Schnappschüssen sowie der einfachen Bedienung zu haben. Sorglos einfach deine Erinnerungen festzuhalten. Ich kann keinen besseren Ratschlag geben, als deine Kamera (und Film) überall hin mitzunehmen und dich an jedem Bild zu erfreuen. Koste die Größe und Praxistauglichkeit voll aus.
Und vergiss nicht, dem Film immer so viel Licht zu geben, wie du kannst.
Gibt es etwas, das du dir für die Zukunft des Pocketfilms wünschst?
Ich denke, Lomography hat Großes geleistet, um dieses Format am Leben zu erhalten – sei es mit neuen Filmen oder jetzt einer neuen Kamera! Als Nächstes würde ich mir wünschen, wenn mehr Leute das Format nutzen. Ich würde mich riesig darüber freuen, mich mit anderen 110er Fans zu connecten oder mehr über eure Erfahrungen damit zu hören.
Für mich ist das Besondere an dem Format, dass es trotz seiner geringen Größe gute, ansprechende Resultate hervorbringen kann.
Abgesehen davon, wären mehr Schwarzweiß-Emulsionen eine schöne Bereicherung. In meinen Alben finden sich ein paar Versuche, die ich mit einem 16mm Kodak Double X gestartet habe. Stellt euch vor, es gäbe den Lomography Berlin oder Potsdam auch in einer 110er Variante. Ich würde sie sehr gerne ausprobieren!
Vielen Dank für das schöne Interview, Mahendra!
Wenn du mehr von Mahendras Bildern sehen möchtest, dann besuche sein LomoHome und folge ihm auf Instagram. Die Lomomatic 110 findest du in unserem Online Shop.
geschrieben von ckolter am 2024-04-11 in #Ausrüstung #Menschen #berlin #110-film #pocketformat
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