Die Bedfordflex... meine „schlechteste“ Kamera

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Ein Stück billigstes Plastik in der Optik einer TLR. Ich musste sie einfach haben!

In dem kleinen Gebrauchtkameraladen in meiner Stadt wollte ich eigentlich diesmal nur nach abgelaufenen Filmen fragen (gelegentlich gibt es da mal welche für wenig bis gar kein Geld), als ich diese Kamera im Regal sah… Aus der Ferne sah sie aus wie eine Lubitel oder ähnliche TLR, die, nun, noch etwas weiter weg stehen müsste… Denn die Bedfordflex ist deutlich kleiner.
Ich sah sie mir an, betrachtete erstaunt den Mangel an Bedienelementen (Foto ja / nein, Moment / Zeit, sonst nichts!), schaute durch den dunklen Sucher und wollte sie haben. Da der Sucherspiegel schon ziemlich hinüber war und der Verkäufer einsah, dass es gar nicht mehr so einfach werden würde, die benötigten 127er Rollfilme aufzutreiben (einen bekam ich immerhin zum Kauf dazu), waren wir uns schnell handelseinig.

Zu Hause recherchierte ich dann erst mal. Allem Anschein nach wurde die Kamera vom gleichen Hersteller auf den Markt gebracht, der auch die Diana erfand, so richtig sicher scheint dies aber niemand zu wissen. Einig ist man sich jedoch weitestgehend, dass der Sucher bei allen Bedfordflexen ziemlich duster ist (auf einer Seite wurde dieser als optimal für den Zweck bezeichnet, wenn man mal einen Atomblitz knipsen möchte ohne zu erblinden). An weiteren Infos war im Wesentlichen zu erfahren, dass die Kamera irgendwann zwischen Anfang der 60er und den frühen 80er Jahren entstand und vermutlich nicht wirklich teuer war… das war’s.

Also selber testen.
Mangels Entscheidungsmöglichkeiten Blende f8 und Verschluss 1/50 gewählt, Film rein und raus auf die Straße. Dort stellte ich dann fest, dass der Sucher wirklich, wirklich dunkel war… Genau genommen gerade ausreichend, um im Sonnenlicht die Grenze zwischen Landschaft und Himmel zu erkennen! Aus einem dunklen Zimmer nach draußen geht es etwas besser. Allzu hohe Ansprüche hatte ich sowieso nicht, allein schon deshalb, weil der Film bereits 1991 abgelaufen war… Und genauso sehen die Bilder dann auch aus.

Aber es wird wohl der Tag kommen, an dem ich dann doch noch mal zum Preis eines Kodak Portra einen 127 Film kaufe, um 12 Bilder im Format 4×4 durch die „Plasicion Lens“ (sic!) der Bedfordflex zu belichten. Denn seien wir doch ehrlich, das Manko, eine richtig, richtig schlechte Kamera zu sein hat uns Lomographen doch noch nie gestört!

geschrieben von marcel2cv am 2012-02-28 in #Ausrüstung #review #bedfordflex-tlr-plastik-toy-camera-kamera-hong_kong

2 Kommentare

  1. dopa
    dopa ·

    "In dem kleinen Gebrauchtkameraladen in meiner Stadt", du meinst doch sicher die Camera-Börse... kannst du doch ruhig sagen, n bisschen Werbung schadet denen sicher nicht

  2. marcel2cv
    marcel2cv ·

    @dopa: Genau den meinte ich. Denke mal ich werde da beizeiten mal einen Artikel drüber schreiben, der Laden ist es wert. :)

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