Von Herausforderungen und Träumen: Red Room Mailand

Wer sagt jetzt noch, dass der Film tot ist? Wir freuen uns immer sehr, wenn andere Analogfotograf:Innen ihre Träume verwirklichen können. Dies ist die Geschichte von Community-Mitglied Gabriele Lopez alias @gabrielelopez, dessen Traum es war, einen Raum für die analoge Community in Mailand, Italien, zu eröffnen. Was zunächst nur ein Traum war, wurde sehr bald Wirklichkeit. Red Room öffnete am 8. Oktober die Tür und hieß zum ersten Mal die Öffentlichkeit willkommen.

Der Red Room ist ein großer Kellerraum im trendigen Mailänder Stadtteil Navigli. Eine Dunkelkammer mit allem was man sich für die Entwicklung und den Druck von Schwarzweiß-Negativen nur wünschen kann. Ursprünglich war es einfach Gabrieles Labor, aber sein Traum war es, mit anderen Menschen zusammen zu arbeiten. So hat sich der Red Room entwickelt. Heute ist es ein Zentrum für gleichgesinnte Freunde des analogen. Es ist ein Ort, an dem man arbeiten, ein Buch lesen, sich inspirieren lassen und andere Fotograf:Innen treffen kann. Der Red Room soll außerdem der Community die Möglichkeit bieten, eigene Arbeiten selbst zu veröffentlichen oder eine Ausstellung mit den eigenen Fotos zu veranstalten.

Wie bei jedem Traum darf man, wenn man will, dass er wahr wird, nicht aufgeben, wenn man mal auf Hindernisse stößt. Und davon gab es auf dem Weg dorthin einige! Die Suche nach dem richtigen Standort war eine der größten Herausforderungen. War die Location einmal gefunden war es weder einfach, schnell noch günstig, das Haus in dem Zustand zu reparieren, in dem es vorgefunden wurde. Wir sind aber unglaublich froh, dass sich Gabrieles Entschlossenheit ausgezahlt hat!

Was die Gemeinschaft betrifft, so freuen wir uns zu hören, dass Mailand eine lebendige und kommunikative analoge Gemeinschaft hat. Es war eine Freude zu hören, dass viele Geschäfte ihre analogen Abteilungen konstant vergrößern können und dass die Filmfotografie ein starkes Comeback erlebt, so dass alteingesessenen analogen Unternehmen endlich neues Leben eingehaucht wird.
< "Mein Traum war es, eine 'Familienhöhle' zu schaffen, einen Raum, den ich teilen kann."

Gabriel erzählt uns, dass eine der Herausforderungen zwischen digitaler und analoger Fotografie darin besteht, den Künstler davon zu überzeugen wie wunderbar es ist, eine greifbare Aufzeichnung seiner Arbeit zu haben. Bei der digitalen Fotografie verlassen wir uns oft auf Druckereien, die diese Aufgabe für uns übernehmen. Der Druck ist ein wesentlicher Bestandteil der Fotografie, und es ist sehr befriedigend, sein Negativ zu bearbeiten und mit einer physischen Reproduktion seiner Arbeit den letzten Schliff zu geben. Es ist ein Schritt, an dem es sich zu arbeiten lohnt.

Es gibt einige coole Projekte, an denen sie derzeit arbeiten. Wenn du mit "Fanzines" vertraut bist wirst du dich freuen. Das Wort wurde 1940 von dem Science-Fiction-Autor Russ Chauvenet erfunden und setzt sich aus fan und magazine zusammen, was so viel bedeutet wie "Selbstverlag". Das nächste Projekt wird eine Ausstellung sein, die aus einem früheren Fanzine mit dem Titel "Grido Taciuto" stammt, an dem sie mit Karimava gearbeitet haben - einem der Künstler, die am Red Room beteiligt sind und dem Verlag Broken Poems angehört.

Wenn du also mal in Mailand vorbeikommst, solltest du unbedingt einen Sprung reinschneien und Hallo sagen! Nach diesen langen und anstrengenden Jahren der Pandemie, wird Gabriele auch einige Live-Events veranstalten, also bleibt dran!

Besuche die Red Room Website https://www.gabrielelopez.me/p/red-room.html.

geschrieben von eparrino am 2021-12-22 in #Menschen

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