Spaß in der Dunkelkammer mit Fotogrammen

Fotogramme sind fotografische Bilder, die entstehen, wenn man Objekte direkt auf fotografische Emulsion platziert. In diesem Artikel teile ich einige meiner Fotogramme mit euch und verrate euch ein paar Tipps, die ich bis jetzt gebrauchen konnte.

Auf der Suche nach Inspiration

Bevor ich mit meinen eigenen Fotogramme angefangen habe, war es sehr nützlich im Internet nach Beispielen von anderen Menschen zu suchen. Keiner ist eine Insel und zu sehen, was andere Fotografen schon damit gemacht haben half mir dabei, meine Gedanken zu öffnen und Möglichkeiten zu finden, was man mit einem Fotogramm anstellen kann. Ich erstellte dieses Pinterest-Board mit den besten Beispielen. Ich war beeindruckt von den fantastischen Arbeiten, die andere Fotografen bis jetzt mit dieser Technik gemacht hatten. Berühmte Künstler wie etwa Man Ray und László Moholy-Nagy trugen zur Entstehung von Fotogrammen bei. Seitdem konnten experimentelle Fotografen die Grenzen mit ihren kreativen Ideen immer mehr ausweiten: Klea McKenna zum Beispiel macht Fotogramme von Regenwasser — Wie cool ist das?

Das Spiel mit den Materialien

Um zu sehen, wie ein Objekt oder Material auf einem Fotogram aussieht ist es am besten, wenn du es selbst ausprobierst. Ich sammelte ein paar Materialien für meine Experimente zusammen. Zum Beispiel:

  • Eine Musik-Kassette
  • Federn
  • Glühbirnen
  • Nägel und weitere kleine Objekte aus Metall
  • Frischhaltefolie
  • Watte
  • Stahlwolle
  • Wasser
  • Seifenblasen

Das Spiel mit der Komposition und dem Zufall

Gute Fotogramme zu bekommen hält sehr davon ab, wie man die Objekte komponiert und arrangiert. Dafür braucht man bestimmt etwas Erfahrung, um zu wissen wie die Objekte mit anderen zusammenspielen und wie man sie anordnen muss, um interessante Ergebnisse zu erhalten. Trotz der Wichtigkeit der Kompostition merkte ich jedoch, dass die spannendsten Ergebnisse dann entstanden, wenn ich etwas dem Zufall überließ. Zum Beispiel lasse ich oft leichtere Objekte (wie etwa Watte) auf das Fotopapier fallen. Ich wendete diese Idee auch auf das untere Fotogramm an. Die quadratischen Formen auf dem Bild sind eigentlich Würfel. Dieses Fotogramm entstand, als ich zwei kurze Belichtungen machte und bei jeder Belichtung ließ ich den Würfel auf das Papier fallen so dass er in verschiedenen Positionen landen würde.

Das Spiel mit Texturen und Abstraktion

Mein Lieblings-Objekt für Fotogramme ist bis jetzt Frischhaltefolie. Ich liebe die Textur, die dadurch entsteht, besonders wenn sich die Folie überlappt (eine weitere Sache, die oft per Zufall passiert). Im Fotogramm entsteht ein Look, der manchmal an Rauch erinnert.

Ich begann meine Fotogramm-Experimente indem ich mich immer auf ein bestimmtes Objekt konzentrierte (wie zum Beispiel Glühlampen und Kassetten-Tape). Das machte großen Spaß. Vor kurzem jedoch fand ich heraus, dass es noch spannender ist, abstrakte Bilder ohne speziellen Fokus zu erstellen. Das erlaubt mir mehr Freiheit bei den Materialien, die ich verwende. Das beste an Fotogrammen ist, dass jedes Bild einzigartig ist, da man nie genau die selbe Anordung der Objekte schafft.

Das Spiel mit den Oberflächen

Ich freue mich darauf, noch mehr mit Fotogrammen zu experimentieren. Neben Foto-Papier begann ich, Fotogramme auch auf Stein mithilfe von Flüssig-Emulsion zu machen. Hier seht ihr ein paar meiner Versuche. Wenn du mehr davon sehen möchtest, folge mir einfach auf Instagram.

geschrieben von tomas_bates am 2016-04-10 in #Anleitungen #tipster

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