Rollfilm 120: Die Geschichte und Charakteristika des Mittelformats

Liebhaber der analogen Fotografie werden wissen, dass es früher eine riesige Auswahl an Filmformaten gab, während heute im Wesentlichen nur noch vier verschiedene Filmformate zur Verfügung stehen, von denen das gängigste der 35 mm Film ist.

Das zweithäufigste Format ist heute der 120er Mittelformatfilm. Wenn wir über Filmformate sprechen, beziehen wir uns auf die besonderen Merkmale eines fotografischen Films. Die wichtigsten Merkmale sind seine Größe und die Art der Spulen, auf denen er geliefert wird. Der 120er-Film hat eine interessante Geschichte. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum zu glauben, dass 120 die gleiche Bedeutung wie 35 mm hat, was sich auf die Größe des Bildes bezieht, aber in Wirklichkeit ist es eine viel interessantere Geschichte.

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Die Geschichte des 120er Films

Heutzutage ist 120er-Film gemeinhin als Mittelformat bekannt. Dieser Film wurde 1901 von Kodak für seine Brownie No. 2 eingeführt. Damals benannte Kodak jeden Film nach dem Design seiner Kamera. Als es jedoch schwierig wurde, dieses System zu verwalten, wurden die Namen nach der Reihenfolge der Produkte vergeben: Die Brownie war die 20.

Es kamen viele weitere Filmformate auf den Markt, aber die heute noch existierenden sind vor allem 110er Film, 35 mm (oder 135), 120er Mittelformat und Großformatfilm.

Auch wenn wir heute das Mittelformat als anspruchsvolles Format für analoge Fotografen betrachten, haben dieser Film und die dazugehörige Kamera, die für die Brownie N.2 verpackt wurde, die Fotografie revolutioniert, indem sie sie der breiten Masse zugänglich gemacht haben, sodass jeder ermutigt wurde, dieses neue Hobby aufzunehmen.

Rund 1 Dollar musste man damals für Boxkamera und 0,15 Cent pro Film berappen, was heute ungefähr 30,88 Dollar für die Kamera und 4,63 Dollar für Filmmaterial entspricht. Auf einer Filmrolle waren Platz für rund 100 Belichtungen und nachdem diese gemacht waren, schickte man das gesamte Gerät inklusive Film zurück ans Produktionswerk. Dort wurde die Kamera neu geladen und wieder an den Kunden retourniert, während die erste Rolle bereits entwickelt wurde.

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Im Laufe des Fortschritts wurde der 120er Film in dieser Rolle jedoch vom 35 mm Film überholt und so zum beliebtesten Film für Verbraucher. Dennoch hat der 120er bis heute als einziger Mittelformatfilm überlebt.

Technische Spezifikation

Der etwa 61 mm breite und 820 mm lange Film ist zum Schutz vor Licht auf einem Trägerpapier aufgezogen, das länger und etwas breiter als der Film ist. Die zusätzliche Länge ermöglicht das Einlegen und Entnehmen der Rolle bei Tageslicht, ohne dass der Film belichtet wird. Der 120er Film hat keine Transportlöcher, daher wird die gesamte Fläche des Negativs belichtet.

Die Bildnummern auf dem Trägerpapier kennzeichnen drei Standard-Bildformate (6×4,5, 6×6 und 6×9), je nach verwendeter Kamera. Die Rolleiflex hat das Format 6x6, ebenso wie z. B. die Lubitel 166, die Diana F+ und die Lomo LC-A 120 , während Mamiya das Format 6x4,5 anbietet. Viele Kameras sind mit einem festen Objektiv ausgestattet, das in der Regel eine Brennweite von etwa 80 mm hat, was einem Äquivalent von (durchschnittlich) 50 mm bis 40 mm auf Kleinbildfilm entspricht.


Fotografierst du im Mittelformat? Welche 120er Kamera ist dein Favorit? Erzähl es uns unten in den Kommentaren.

geschrieben von eparrino am 2023-11-21 in #Ausrüstung

LomoChrome Color '92 ISO 400 120 Film

Diese einzigartige Farbnegativemulsion verleiht jedem Motiv einen Hauch Retrocharme und klassisch analogen Charakter.

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