Taking the Aerotaxi – Über den Wolken von Marajó

Den Sommer verweilte ich in Brasilien und das Ende unserer Reise läutete Marajó ein, eine bezaubernde Insel im Nordosten des größten Landes Südamerikas. Die Geschichten der Insel der Büffel folgen ein anderes Mal. Heute geht es darum, wie wir wieder wegkamen. Nämlich mit dem Aerotaxi! Denn wenn man nicht drei Stunden mit dem Boot fahren möchte, bleibt nur die Option mit dem Eisenvogel. Das kostet etwas, ist aber ein feines Abenteuer.

Von: wil6ka

Als ich mich im Vorfeld über Marajó informierte, las ich relativ zügig über die Option des Aerotaxis, und mir war klar, das machen wir! Als wir dann in Joanes unsere Pension bezogen, war das auch der erste Stichpunkt, den ich besprechen wollte. Ein paar Telefongespräche später war dann klar, das klappt, wenn wir ca.1500 Reais (ca. 500 Euro) auf den Tisch blättern. Da wir zu dritt waren, war das realistisch. Ich weiß jetzt nicht, ob der Preis sich auf die Menge der Personen oder schlicht auf den Flug bezog. Weit mehr ist es in Marajó ein Problem, überhaupt an Cash zu kommen. Auf der Insel gibt es nur eine Banco Brasil mit Cashmaschine.

Von: wil6ka

Die besuchten wir dann auch rechtzeitig, aber irgendwie wollte sie nicht genügend ausspucken. Im Grunde klappte es dann nur, weil wir in unserer Pousada Ventania anschreiben lassen konnten. Dafür noch einmal Danke. Für unseren Flug mussten wir auf der Insel nach Salvaterra, der größten Siedlung vor Ort, dort wurden wir dann abgeholt und auf einen kleinen Sportflugplatz gebracht. Dort wurden wir von unserem Piloten, dem Comandante Ronaldo, begrüßt. Meine Companheiros Dirk, Flo und ich waren mächtig aufgeregt, als uns die kleinen Propellermaschinen vorgestellt wurden. In Windeseile wurden unsere Sachen irgendwie in der uns zugeteilten Arrow II verstaut. Dann hielt ich noch etwas den Betrieb auf, weil ich darauf bestand, meine Fotos mit Sonnenlicht zu schießen und die Wolken kurzzeitig etwas dagegen hatten. Da kann ich doch ziemlich Stalin sein, wenn es um die Lichtsituation geht.

Von: wil6ka

Außerdem muss man dann gut organisiert sein. Ich hatte also meine Panoramkamera, die LC-Wide und meine Plaubel am Körper, als ich mich auf den Co-Pilotenplatz hinfläzte. Genug Wechselfilme in sämtlichen Taschen und los ging es. Der Start war ziemlich beeindruckend. Bei den kleinen Maschinen ist man praktisch körperlich bei allen Bewegungen intensiv dabei. Und so versucht man beim Start genug Fahrt aufzunehmen und die Bewegung nach oben erfolgt erheblich ruckartiger als bei einer großen Passagiermaschine. In der Luft hat man das Gefühl, man kann praktisch die Wolken greifen. Und bei Regen nimmt die Körperspannung erheblich zu, denn der prasselt direkt auf die Frontscheibe, es wird mächtig laut und man wird ganz demütig.

Von: wil6ka

Wir drehten eine letzte Runde um die Insel, sahen die Ausläufe des Amazonas und machten noch einmal eine Kurve vor unserem Strand. Die Menschen jubelten, denn so häufig kommt es dann doch nicht vor, dass sich jemand diese Luxusüberfahrt leistet. Während des gesamten Fluges war Ronaldo hochkonzentriert und kommunizierte mit dem Tower in Belem, wo wir dann landen sollten. Es war ein erheblicher Kontrast nach ca. 30 Minuten über der Großstadt und ihren Hochhäusern zu kreisen. Ich hatte das Gefühl, dieser Luftraum, der gehört uns. We own this city!

Von: wil6ka

Wer auch in Marajó ist und fliegen möchte, kann entweder seine Pension fragen oder Cmte. Ronaldo Guimarães Dias direkt anschreiben: contato@voepilar.com.br

geschrieben von wil6ka am 2015-04-08 in #Orte #location #urban-adventures #select-type-of-location

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