5 Fragen zur analogen Fotografie mit Klemens Wichmann

Nachdem wir vor kurzer Zeit die Reihe Let me Introduce You erfolgreich wiederbeleben konnten, folgt dieses Mal das Format „Fünf Fragen zur analogen Fotografie mit...“ In unserer fortlaufenden Serie stellen wir dieselben Fragen an Fotograf:innen auf der ganzen Welt. Heute an der Reihe: Klemens Wichmann aus Oldenburg, der auf dem besten Weg ist DER analoge Hochzeitsfotograf Deutschlands zu werden. Warum er gerade hierbei auf analoge Kameras und Film setzt, erzählt er uns in dieser Ausgabe.

Name: Klemens Wichmann
Beruf: Analoger Hochzeitsfotograf, Intensivpfleger
Stadt / Land: Oldenburg/ Deutschland

1. Erzähl uns in maximal drei Sätzen etwas über dich.

Hi, ich bin Klemens, ich bin 33 Jahre alt und bewohne mit meiner Familie ein kleines Haus in einem Dorf nahe Oldenburg. Aktuell bin ich noch zu 80% Pfleger auf einer Kinderintensivstation, aber ich bin stark auf dem Weg DER analoge Hochzeitsfotograf Deutschlands zu werden. Die Perfekte Imperfektion ist der wichtigste Leitspruch für mich!

2. Warum fotografierst du noch analog?

Mittlerweile ist es doch so, dass man bei digitalen Bildern alles versucht, damit sie unscharf, grainy oder Farben wie analoger Film haben und so ging es mir auch. Sobald ich angefangen habe auf Film zu fotografieren oder zu filmen, wollte ich, dass meine digitalen Bilder genauso aussehen, aber das geht nicht bzw. reichte mir das einfach nicht. Also habe ich meine digitalen Kameras zur Seite gelegt und meine analogen herausgeholt. Film bietet Unschärfe, Ästhetik, echtes Korn, bewusstes Fotografieren und jeder „Fehler“ führt zu Einzigartigkeit. Ich weiß zwar mittlerweile, was meine Kameras produzieren, aber trotzdem ist es immer wieder eine Überraschung, was man bekommt.

© Klemens Wichmann

3. Welche fotografische Ausrüstung (Kameras, Filme und Accessoires) hast du normalerweise in deiner Tasche?

Uuuuuh ich versuche mich eigentlich immer zu limitieren, aber das klappt nie so recht :D. Auf einer Hochzeit habe ich mit dabei: 2x Nikon F100, 1x Kodak EktarH35, Pentax645, Pentax67 und eine Nikon L35. Mit die wichtigste Kamera, mit der ich gern mehr machen würde, ist die Holga 120. Da möchte ich allerdings noch auf die Variante mit Blitz upgraden. Wenn vom Brautpaar gewünscht, kommen auch meine Super8 Kameras, die Canon 310Xl und die Canon 514xl, mit. Filme habe ich immer verschiedene Kodak Portras, Gold, Ultramax und ab und an den Color Negative 400 von Lomography in der Tasche.

4. Weihe uns in einen deiner Tricks ein, der immer zu einem großartigen Bild führt.

Tricks habe ich, glaube ich keine, außer zu wissen, wann und wo das richtige Licht ist oder wann ich welchen Film benutze. Gerade bei der Hochzeitsfotografie geht es viel um Präzision und dann wäre mein Trick genau zu wissen, was die Kamera kann oder wie in welcher Situation, was zu fotografieren ist. Ansonsten gönnt euch die Holgas und macht Bilder, die man nicht reproduzieren kann!

© Klemens Wichmann: Hochzeit auf Super8

5. Welche Fotograf:innen beeinflussen deine Arbeit?

Den größten Einfluss auf mich hatte Naomi Goggin. Sie brachte mich dazu, die genaue Belichtung auf Schatten und Co. zu vergessen und einfach zu machen. Es wird ja oft empfohlen auf die Schatten zu belichten um das „perfekte“ Bild zu bekommen, was mich aber stark einschränkte und dazu führte, dass meine Motivation sank. Naomi antwortete auf die Frage „Wie sie die Belichtung messen würde?“ mit: „Entweder mit dem internen Belichtungsmesser oder gar keinen“. Diese Erkenntnis brachte mein Denken auf einen ganz anderen Weg. Heute sage ich: Einfach machen!

Danke für das Interview, Klemens!


Wenn ihr mehr über Klemens erfahren und weitere Arbeiten sehen möchtet, dann besucht ihn doch auf Instagram, seiner Website oder schaut euch seine Videos auf Youtube an.

Ihr wollt noch weitere Fotografen kennenlernen, die für unsere 5 Fragen Serie Rede und Antwort standen? Alle Interviews findet ihr hier!

geschrieben von ckolter am 2023-06-23 in #Kultur #Menschen #Videos #analog #hochzeit #5-fragen-serie

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