Kodak Ektar 100 – Warum die Kodak-Insolvenz ein Desaster ist
11 21 Share TweetIch glaube die Überschrift macht es bereits deutlich, worauf ich hinaus will. Nach anfänglicher Beschränkung auf die Diafilme hat Kodak nun auch angekündigt sich vom gesamten Filmprogramm zu trennen. Dies finde ich im Prinzip verschmerzbar, wenn da nicht der Kodak Ektar wäre…
Der Kodak Ektar ist ein Negativfilm (C41 Prozess) mit ISO 100. Erstmals vorgestellt wurde er kurz vor der Photokina 2008. Es gibt ihn als Kleinbildfilm und auch im Mittelformat.
Bisher habe ich lieber mit Negativfilmen gearbeitet, weil diese meistens billiger sind und nicht so empfindlich auf schwierige Lichtsituationen reagieren wie ein Diafilm. Trotzdem wünschte ich mir immer schon diese satten Farben und kräftigen Kontraste in meinen Fotos. Die beste Lösung fand ich im Kodak Ektar Film. Er sollte mein Lieblingsfilm werden.
Bei gutem Wetter ist er besonders zu empfehlen (auch wegen der niedrigen ISO-Zahl). Dann zeigt euch der Ektar, was er so richtig drauf hat.
Mit entsprechender Ausrüstung (Stativ, Drahtauslöser, evtl. Fernbedienung) gelingen aber auch tolle Nachtaufnahmen.
Auf der Packung des Ektar steht groß „World’s finest grain“ (Das weltbeste Korn). Das ist mal eine Aussage, mit der sich nur einer schmücken kann und darf. Doch es stimmt! Photoscala hat dieses Statement nachgeprüft und tatsächlich festgestellt, dass der Kodak Ektar im Vergleich mit Diafilmen gleicher ISO-Zahl schärfer zeichnet und feinere Emulsionen abbildet. Die Details, die Emulsionen dieses Films sind wirklich zum dahinschmelzen… Bei Portraitfotografie zeigt sich sogar eine leichte Weichzeichnung, die das Foto noch schöner aussehen lässt.
Wenn ich mit dem Kodak Ektar Film fotografiere, fühle ich mich richtig wie ein Profi-Fotograf. Ich versuche nur großartige Fotos mit diesem Film zu machen. Ich ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich ein Foto machen möchte, es aber dann doch lasse, weil ich denke, dass es sich nicht ausreichend lohnt und das Foto einfach nicht gut genug werden wird. Nicht gut genug für den Film.
Bisher hat mich in Sachen Fotofilme in den letzten Jahren das Pech nur so verfolgt. Ich kaufte mir eine Polaroid Kamera, worauf nach einem Monat Polaroid die Einstellung sämtlicher Polaroidfilme ankündigte. Ich begann, mich für Diafilme zu interessieren (insbesondere Kodak Elite Chrome EBX) als dieser gerade von Kodak wegen der Insolvenz vom Markt genommen wurde. Zu guter Letzt entdeckte ich den Kodak Ektar, schloss ihn in mein Herz und nun wird auch dieser in den nächsten Jahren ablaufen und von der Bildfläche verschwinden.
Ich habe mir deshalb noch gut 30 Rollen dieses großartigen Films zugelegt. Bloß was soll ich damit nun fotografieren? Mit jedem Drücken auf dem Auslöser, mit jeder verbrauchten Rolle schrumpft mein Vorrat an Rollen. Andererseits halten Filme bekanntermaßen lange – aber nicht ewig.
Ich werde mir seinen Einsatz gut überlegen müssen. Vielleicht kaufe ich mir sogar noch ein paar mehr Rollen. Noch findet man ihn bei DM und im Internet zu einem ganz moderaten Preis.
Deshalb ist die Kodak-Insolvenz ein Desaster! Weil ich Hamsterkäufe tätigen muss, um viele weitere Jahre von meinem Lieblingsfilm Gebrauch machen zu können!
geschrieben von zorki am 2012-12-16 in #Ausrüstung #review #iso100 #100 #ektar #kodak #sonne #farben #negativfilm #kontraste #world-s-findest-grain #feinstes-korn #professional-film
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