Wie Man Fleckige Negative Sauber Bekommt

Betrachtet man ein trockenes Negativ, findet man manchmal Wasserflecken oder Linien mit Fixiermittelresten. Doch das ist kein Grund zur Panik. Mit einfachen Mitteln kannst du deine Negative reinigen, ohne dabei die Bilder zu ruinieren oder stundenlanges Versuchen, die Fehler mit digitalen Methoden zu beseitigen. Wichtig ist nur, dass du zuerst feststellst, um welche Art von Flecken es sich handelt. So kannst du anschließend die einzelnen Stellen auf die bestmögliche Weise reinigen.

Das erste Foto zeigt Punkte und Flecken auf dem Wasserfall, das zweite Foto wurde gereinigt. © Elisa Parrino

Lets talk about: Wasserflecken

Wasserflecken entstehen durch Tröpfchen, die auf der glatten Seite des Films eintrocknen. Vielerorts kämpfen wir mit harten, sehr kalkhaltigem Leitungswasser, wodurch wir mit diesem Problem beim Wässern unserer Filme häufig in Berührung kommen. Hartes Wasser weist einen hohen Mineraliengehalt auf; wenn der Film jetzt also zum Trocknen hängt, verdunstet das Wasser und die Mineralien lagern sich auf der Filmoberfläche ab. Im schlimmsten Fall werden sie auch auf unseren Scans sichtbar sein.

Das Arbeiten an der glatten und glänzenden Seite des Films ist grundsätzlich unproblematischer als an der Schichtscheite. Dort kann die Emulsion durch Zerkratzen der Salzkristalle beschädigt werden. Achte darauf, dass du deine Negative mit einem Blasebalg vom Staub befreist, bevor du weitere Schritte setzt.

Das erste Foto zeigt eine Spur von Fixiermittelresten, beim zweiten Foto wurde die Stelle gereinigt. © Elisa Parrino

Du brauchst:

Leuchtplatte
Mikrofasertuch
Isopropanol zum Wischen
Destilliertes
Wasser
Blasebalg
Baumwollhandschuhe
Lupe
Entwicklungsdose
und Spule
Pipette
Netzmittel

Schalte deine Leuchtplatte ein; sie wird dir dabei helfen, Unstimmigkeiten auf den Negativen zu entdecken. Durch hartes Wasser entstandene Flecken sind in der Regel rund. Befinden sich die Flecken auf der glänzenden Oberfläche des Films, kannst du mit einem Mikrofasertuch und ein wenig Isopropanol versuchen, den Wasserfleck vorsichtig zu entfernen. Begutachte die Negative anschließend ein weiteres Mal auf der Leuchtplatte, um mögliche Kratzer nach der Reinigung festzustellen.

Nutze ein Blasebalg, um die Negative von Schmutz zu befreien; nimm ein Mikrofasertuch zur Hand und wische das nasse Negativ mit sanftem Druck ab, sodass keine Kratzer entstehen. Wenn alles geglückt ist, sollten jetzt keine Wasserflecken mehr zu sehen sein. Diese Methode eignet sich übrigens auch für das Entfernen von sichtbaren Fingerabdrücken.

Das erste Foto zeigt Flecken und Konturen auf dem Himmel über dem Leuchtturm, das zweite Foto wurde gereinigt. © Elisa Parrino

Wie sieht's jetzt aber mit Fixiermittel-Flecken aus?

Fixiererrückstände sehen ein wenig anders aus. Wenn ein Film nicht richtig gewässert wurde, hinterlässt der Fixierer ungleichmäßige Linien. Das kann manchmal fast wie eine Welle weißer Flecken aussehen. Sollte das der Fall sein, sollten wir die Negative noch einmal vorsichtig wässern. Viele scheuen vor einem wiederholten Wässern zurück, allerdings ist es eine gute Möglichkeit, um Negative in Ordnung zu bringen.

Dennoch sollten wir nicht vergessen, dass das Arbeiten an der Emulsionsschicht immer ein gewisses Risiko in sich birgt. Bevor wir also im schlimmsten Fall ein Negativ ruinieren, sollten wir es in seinem aktuellen Zustand scannen. Dadurch haben wir eine digitale Sicherheitskopie, sollte doch etwas schiefgehen.

Das erste Foto zeigt Flecken und Konturen, das zweite Foto wurde gereinigt. © Elisa Parrino

Zum erneuten Wässern nutzen wir destilliertes Wasser und ein paar Tropfen Netzmittel (im Notfall ist auch Spülmittel in Ordnung). Wichtig ist es, wirklich nur wenig Netzmittel zu verwenden, ansonsten kann genau das gleiche Problem wieder passieren und wir bekommen fleckige Negative. Dazu messen wir 1 bis 2ml mit einer Pipette ab und mischen es zu einer fertigen Lösung.

Wässere den Film jetzt für 2 Minuten sorgfältig aus. Anschließend füllst du die Entwicklungsdose und kippst sie für rund eine Minute. Leere die Dose und fülle sie erneut auf - dieses Mal ohne Netzmittel bleibt der Film ein wenig im Tank. Entleere nun den Behälter und ziehe mit den Fingern über die Negative, um sie vom überschüssigen Wasser zu befreien.

Ein guter Rat für die Zukunft: Wenn du deine Negative gleich nach der Entwicklung mit destilliertem Wasser wässerst, vermeidest du Flecken, so gut es geht. Unser Ziel sollte immer ein von Beginn an sauberes Negativ sein, denn jede Nachkorrektur kostet wertvolle Zeit.


Wie befreit ihr eure Negative von Wasserflecken? Teilt eure Tipps mit der Community unten in den Kommentaren!

geschrieben von eparrino am 2024-02-09 in #Anleitungen #Videos

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