Die zarte Seite der Analogfotografie: Olimpia Taliani und die Petzval 80.5 Art Lens auf Berlin Kino Film

Die Fotografin Olimpia Taliani de Marchio lädt uns ein in ihren Kosmos aus romantischen Landschaften, extravaganten Looks und weichem Licht. Mit der Petzval 80.5 f/1.9 MKII Art Lens hat sie auf Berlin Kino 35 mm Film eine wunderschöne Serie an Porträts geschaffen, die wie aus einer anderen Zeit anmuten. Werfen wir einen Blick auf die gesamte Strecke!

Hallo Olimpia, willkommen in unserem Magazin! Kannst du dich unseren Leser:innen kurz vorstellen?

Hi Lomography! Bevor ich mich vorstelle, möchte ich mich für die Möglichkeit bedanken, hier meine Geschichte zu erzählen. Mein Name ist Olimpia, ich bin 29 Jahre alt und arbeite als freie Fotografin. Ursprünglich komme ich aus der Region Marken, lebe jedoch schon seit einiger Zeit in Mailand. Ich liebe die Fotografie, das Schreiben und hege eine große Leidenschaft für Blumen.

Erzähl uns von deinem fotografischen Background. Wann hast du deine Reise in die Welt der Fotografie angetreten?

Für mich war die Fotografie von Anfang an eine große Leidenschaft. Seit jeher haben mich die Bilder, die mein Großvater gemacht, fasziniert. Vor allem beeindruckte mich die Tatsache, dass Fotos uns in die Welt der Erinnerungen versetzen können. Ich spreche hier nicht nur von unseren eigenen, sondern auch über die Erinnerungen anderer. Dank der Fotografie können wir Dinge durch ein fremdes Paar Augen betrachten. Du erlebst Geschichten, die dir nie widerfahren sind. Du kannst Reisen unternehmen, die du nie für möglich gehalten hast. Für mich ist das eine wahrlich wertvolle Welt.

Ich bin Autodidaktin. Das Fotografieren habe ich mir vor vielen Jahren selbst beigebracht. Ein guter Freund von mir überließ mir mit den Worten: "Versuch sie zu nützen, fotografiere so viel wie du willst und bring sie mir später zurück!" seine Kamera für einen Tag. Zu dieser Zeit lebte ich in Rimini und kann mich noch gut an das Gefühl von damals erinnern, als ich an diesem Sommernachmittag die Straßen entlang spaziert bin. Ich war gleichzeitig glücklich und verängstigt. Ich hatte Angst, die Kamera kaputtzumachen und behandelte sie wie ein rohes Ei. Aber seit diesem Tag fotografiere ich!

Warum hast du dich dazu entschieden, analog zu fotografieren?

Meine Mission ist analog. Ich habe mich in diese Welt verliebt, als ich eine Minox Kleinbildkamera zu Hause in einer Schublade entdeckt hatte. Es war die meines Urgroßvaters! Das war unglaublich für mich. Ich begeisterte mich zusehends für den Prozess, die Vorfreude und die einzigartigen Farben, die nur Film dir geben kann. Ich fühle mich jedes Mal ein bisschen wie ein Kind, das auf Weihnachten wartet, wenn ich eine Rolle zum Entwickeln bringe. Dann beginnt das große Warten. Wenn du aber die Negative siehst, sind sie meistens besser als du erwartet hast. Es gibt immer dieses eine Foto, das du nicht gemacht hast, die Fehlbelichtung und das wunderschöne Bild, in das du dich verliebst. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich digital verachte, aber meine Bildsprache ist analog. Ich schätze es, Bilder zu machen, die sich zeitlos anfühlen.

Du hast diese bezaubernde Serie in der malerischen Landschaft von Marken mit der Petzval 80.5 f/1.9 MKII auf Berlin Kino Film aufgenommen. Wie ist es dir beim Shooting ergangen?

Ich hab mich für einen Ort entschieden, an dem ich mich gut auskenne und der wichtig für mich ist – meine Heimat Marken. Benedetta, eine meiner ältesten Freundinnen, stand mir als Model zur Seite. Es konnte also nur gut werden! Ich habe das 80.5 f/1.9 gewählt, da ich am liebsten Porträts mache und das Objektiv optimal für mein Vorhaben war. Meine Filmwahl fiel auf den Berlin Kino, dessen Schwarzweißtöne mir den Vintageeffekt gaben, den ich suchte.

Wie ist deine Erfahrung mit diesem Objektiv? Was hat dir am besten gefallen und was weniger gut?

Ich muss sagen, dass ich es wirklich genossen habe, damit zu fotografieren. Ich mag sein Gewicht und die Tatsache, dass es einfach zu benützen ist. Außerdem ist es wunderschön anzusehen! Ich kann gar nicht sagen, was mir am wenigsten gefällt. Ich kann euch aber sagen, dass ich den weichen Bildlook sowie große Offenblende des Objektivs sehr schätze.

Dein fotografischer Stil bewegt sich zwischen weich und romantisch, mit einer Zärtlichkeit, die sich sogar in deinen Modeaufnahmen zeigt. Es ist dir gelungen, ein paar einzigartige Details einzufangen. Inwieweit spielt die Bildstudie für dich eine Rolle, verglichen mit Instinkt und Improvisation?

Ich bevorzuge Instinkt und Improvisation, das Studieren eines Bildes in seinen Einzelheiten ist für mich eher die Ausnahme. Ich versuche, meine Fotos so natürlich und spontan wie möglich zu halten. Es soll stets die Realität der Dinge sichtbar sein, die wahre Schönheit der Motive. Zum Beispiel lasse ich bei Projekten immer die Personen selbst entscheiden, welche Kleidung und welches Make-up sie tragen wollen oder wie sie sich geben. Ich sehe solche Shootings als Gelegenheit, sich kennenzulernen, uns selbst ein wenig zu präsentieren. Und während wir ein wenig über uns selbst plaudern, entstehen Fotos dabei!

Was steht für dich als Nächstes an? Hast du interessante Projekte geplant, die du mit der Community teilen möchtest?

Ich habe zwei Projekte anstehen, die mir sehr wichtig sind. Das erste ist ein Fanzine, welches ich gemeinsam mit meinem Freund entwickle. Darin finden sich Fotos von meiner Reise an die französische Riviera letzten Sommer. Mein zweites Projekt, auf das ich sehr stolz bin, ist ein Fotobuch, das zusammen mit einem rein weiblichen Team entsteht. Ich kann noch nicht viel verraten, aber es widmet sich hauptsächlich Blumen und, wenn alles gut geht, erscheint es noch diesen September!

Vielen Dank Olimpia! Sieh dir ihre Projekte auf Instagram und ihrer Webseite genauer an!

geschrieben von ludovicazen am 2023-06-14 in #Ausrüstung #lomography #portraet #objektiv #petzval-lens