LomoAmigos Blackout Problems im Studio

Die Münchner Band Blackout Problems arbeitet gerade auf Hochtouren an ihrem neuen Album KAOS, das im Sommer erschienen wird. Ihr Fotografen Paul Ambrusch ist auf und abseits der Bühne immer an ihrer Seite und hat die Zeit im Studio für uns festgehalten, während die Band selbst mit der Lomo'Instant experimentiert hat.

Paul Ambrusch

Hallo Jungs, Willkommen im Lomography Magazin. Bitte stellt euch als Band doch kurz unserer Community vor.
Hallo liebes Lomography Magazin! Wir sind Mario, Michael, Moritz und Marcus. Zusammen sind wir Blackout Problems. Moritz stieß 2016 an der Gitarre mit dazu, war aber trotzdem schon einige Jahre mit auf Tour dabei und hat sich am Merchandise-Stand mit T-Shirts, Bier und Kippen vergnügt.

Ihr wart mit dem Petzval 58 und der Lomo'Instant grade im Studio. Das sieht zum Einen nach einer ganzen Menge Kram aus, den ihr da gebraucht habt und zum Anderen super gemütlich. Wie war die Zeit im Studio für euch?
Der Studioaufenthalt fühlt sich oft wie ein Delirium an. Man ist eigentlich 24/7 damit beschäftigt an den Songs, bzw. dem was dazu gehört, zu arbeiten. Die Zeit die noch übrig bleibt versucht man es sich, wie du schon gesagt hast, gemütlich zu machen oder den Magen mit etwas anderem als Chips, Gummitierchen oder Fritz Kola voll zu schlagen. Nichts desto trotz zählt der Studioprozess sehr oft zu den schönsten Momenten im Entstehungsprozess des Albums. Man sieht die Songs Stück für Stück wachsen und tüftelt Tag und Nacht daran. Man ist so sehr von der Außenwelt abgeschottet, dass einem einzig die Frage bleibt, ob man den Teil noch besser spielen kann oder nicht :) Das ist Balsam für die Seele.

Paul Ambrusch

Im Gegensatz zu den Tour-Zeiten, während denen man ständig unter Menschen ist, sperrt man sich zum Aufnehmen dann als Crew in einen Raum und steht wahrscheinlich unter unglaublichen Durck. Genießt ihr diese Zeit zusammen oder kann das auch schwierig sein?
Wir sind alle sehr froh und dankbar, dass wir die Musik so machen können, wie wir das wollen. Wir haben niemanden der uns vorschreibt, was wir zu tun haben. Deadlines setzten wir uns meist selber, wodurch es, man möge meinen, entspannter ablaufen sollte aber auch unsere eigenen Fristen setzten uns nicht zu selten unter Druck.
Ich denke in jeder Gruppe, die sich für einen gewissen Zeitraum isoliert, kann es hier und da mal krachen. Da ist es auch ganz egal ob du mit deinen besten Freunden oder wild fremden Menschen zusammen bist. Wichtig ist nur wie du damit umgehst und das du konstruktiv bleibst. Probleme, egal ob zwischenmenschlich oder anderweitig, sollten bzw. müssen angesprochen werden. Dann hat man mal seine persönlichen „5 Minuten“ und sagt was einen alles ankotzt aber danach fühlt sich jeder besser weil es wieder einen Status Quo gibt. Ein Prozess den auch wir erst lernen mussten.

Paul Ambrusch

Auf den Bildern wirkt alles sehr harmonisch und intim. Wie war es für euch das alles von eurem Fotografen Paul dokumentieren zu lassen?
Paul ist wie jeder, der mit uns unterwegs ist, egal ob auf der Straße oder im Studio, ein langjähriger und enger Freund. Es gibt wenige Dinge die uns vor ihm peinlich oder unangenehm sind. Da kann es schonmal vorkommen, dass man im Nachhinein Bilder oder Filmmaterial sieht und Paul fragt: „Krass, da warst du dabei bzw. hast draufgehalten? Oh Mann… :)“
Paul und sein Feingefühl für den Moment sind für uns als Band ein wahrer Schatz. Nicht zu selten kommt es vor, dass abseits des Tourlebens oder „Friede, Freude, Eierkuchen“ niemand dabei ist, um sowas festzuhalten und gerade das sind doch die interessanten Dinge. Wir sind Paul für seine Arbeit sehr dankbar.

Paul Ambrusch

Euer letztes Album Holy kam 2016 raus. Seitdem ist viel Zeit vergangen und bestimmt viel passiert, was hat euch den Stoff für das neue Album geliefert? Wovon habt ihr euch inspirieren lassen?
Anders als bei HOLY tritt KAOS in einen Mikrokosmos ein. Holy war textlich sehr global gehalten und hat sich mit all dem auseinandergesetzt, was auf der Welt schief läuft, aus der Sicht eines Protagonisten. KAOS beschäftigt sich womöglich mit etwas noch zerbrechlicherem als der Welt an sich, nämlich der menschlichen Psyche und deren Fragilität. In den letzten 2 Jahren ist bei jedem von uns sehr viel passiert. Unter anderem ist auch viel im Privatleben schief gelaufen. Hier und da war es einfach sehr schwer in der Bahn zu bleiben und das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Am Ende dieses Tunnels steht für uns ganz klar unser neues Album KAOS und die damit verbundene Veröffentlichung, die Tourneen, und alles was dazu gehört. Dafür haben wir uns die letzten zwei Jahre sprichwörtlich den Ar… aufgerissen.

Paul Ambrusch

An Paul: Du hast die Petzval 58 Art Lens zum ersten Mal ausprobiert, und neben einer digitalen Kamera auch ein paar Lomography Filme verschossen, wie war die Arbeit damit für dich? Irgendwelche speziellen Kleinigkeiten, die dir besonders daran gefallen haben?
Für die Tage die ich mit den Jungs im Studio verbracht habe, nahm ich mir ein paar Lomography Filme in Kleinbild mit. Einmal den Lomochrome Purple, ein paar Lady Grey 400er und Lomography Color Negative 400er Filme.
Da die Lichtverhältnisse im Studio teilweise sehr schwierig waren, haben ich mich dazu entschlossen den Lady Grey auf 3200 zu pushen, um wirklich zu sehen wie der Film mit wenig Licht umgeht. Hierbei hat es mir sehr gefallen, dass der Film nicht komplett die Schwarzwerte frisst und man trotz hohem Kontrast noch einen brauchbaren Dynamikumfang erzielen kann. Der Lomography Color Negative 400 Film wurde auf 'Box Speed' belichtet und hat mich von allen Filmen am meisten überrascht. Ich plane schon damit mehr davon für die bevorstehenden Shows mitzunehmen, gemischt mit ein paar 800er Filme, für den nächtlichen Einsatz.

Der Lomochrome Purple war für mich eine lehrreiche Erfahrung. Da der ISO-Wert mit 100-400 angegeben ist war ich ein wenig im Zwiespalt wie ich ihn nun belichten soll. Leider hat mir eine schnelle Suche im Internet keine zufriedenstellende Antwort gegeben weswegen ich mich, da Licht im Studio Mangelware war, entschieden habe, den Film auf ISO 400 zu belichten. Die Bilder die dabei raus kamen waren dann grobkörnig und teilweise unterbelichtet. Das schöne an der Film-Fotografie ist, dass man ja nie auslernt. Die Farbverschiebungen, also der Effekt/Sinn des Films ist auf jeden Fall sehr besonders weswegen ich auf jeden Fall noch ein paar mit ISO 100 verschiessen will um mir auch eine wirkliche Meinung über den Film machen zu können.

Paul Ambrusch

Die Petzval 58 Art Lens kam im Studio leider nur an meine digitale Kamera, da meine Canon EOS 3 für den analogen Einsatz streikte.
Das Swirly Bokeh macht wirklich süchtig und man tendiert, vor allem wenn man mit so einem Objektiv noch nie gearbeitet hat, dazu, es zu viel zu benutzen (lacht).

Paul Ambrusch

Nicht nur Paul greift oft zur analogen Kamera, auch als Band bringt ihr eure Musik auch auf Vinyl raus. Was reizt euch an den analogen Medien?
In Zeiten der Digitalisierung und der Schnelllebigkeit der Musik bzw. Medien ist es ein sehr schönes Zeichen mit etwas relativ nostalgischem wie einer Schallplatte seine Musik festzuhalten. Viele Menschen hören mittlerweile ausschließlich über Spotify ihre Lieblingsbands und kaufen sich nur noch sehr selten eine Compact Disc. Dennoch freut man sich, wenn man was von der Band „besitzt“ und greift nicht selten zur Vinyl. Manch einer sagt auch, Vinyl klingt besser. Das lass ich gern so stehen :)

Paul Ambrusch

Mit der Lomo'Instant habt ihr als Band selbst experimentiert, hattet ihr Spaß damit? Wie kamt ihr damit ohne Vorkenntnisse zurecht?
Es hat spaß gemacht im Studio neben seinem Instrument auch mal eine Kamera in der Hand zu haben. Sagen wir mal so… nach dem jeder einmal die Bedienungsanleitung gelesen hatte, wussten wir auch wie wir sie bedienen müssen :)
oh… und Paul war ja auch noch da!

Blackout Problems

Wie geht's jetzt, nachdem das Album hoffentlich im Kasten ist, weiter? Was steht als nächstes auf der ToDo Liste und worauf freut ihr euch besonders?
Am meisten freuen wir uns einfach auf das kommende, noch sehr junge, Jahr. Das ist nämlich vollgepackt mit ganz vielen tollen Konzerten. Egal ob Club, Halle oder Festival. Wir dürfen dieses Jahr überall hin und das freut uns wahnsinnig. Los geht es zusammen mit Royal Republic in Frankreich. Hier wurden wir für eine kleine Supporttour eingeladen. Danach werden wir zusammen mit Jennifer Rostock Hallen in Deutschland, Österreich und der Schweiz bespielen und dann kommt auch schon der Festivalsommer. Wir werden am 15.06. unser neues Album KAOS veröffentlichen und im Herbst auf große Deutschlandtournee gehen. Den Abschluss dieses Jahres feiern wir dann am 01.12.2018 in München im Technikum - unserer bis dahin größten eigenen Show.

Blackout Problems

Ein paar letzte Worte an unsere Community?
In erster Linie freuen wir uns, wenn euch die Bilder von unserer Studiozeit gefallen und umso mehr würde uns freuen, wenn wir euch mal auf einem Konzert von uns sehen würden. Auf eine Kola, Kippe, KAOS oder Bier! Bis bald… okay tschüss!


Wie die Musik klingt, die neben diesen Fotos entstanden ist, findet ihr am 15. Juni heraus, wenn das Album KAOS erscheint. Seht mehr von Blackout Problems auf ihrer Website oder folgt ihnen auf Instagram und Facebook.

geschrieben von birgitbuchart am 2018-04-16 in #Ausrüstung #Menschen #studio #musik #blackout-problems

Erwähntes Produkt

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