Reisegeschichten: Entdecke Indien mit pinklert

Wenn ich reise, macht mich nichts glücklicher als neue Orte zu entdecken, neue Umgebungen zu erkunden und, am allermeisten, das heimische Essen zu probieren. Und genau das habe ich in Indien getan.

Wir haben innerhalb von zwei Wochen mehr als sieben Städte bereist. Jeder Tag in Indien war ein neues Abenteuer. Ich war sehr aufgeregt vor dieser Reise, denn ich wollte meine Contax T2 benutzen, die ich für den Urlaub bekam. Wir ließen unsere Reise von einem lokalen Reisecenter planen, das unsere Route individuell anpasste und uns auch einen Fahrer zur Seite stellte, der uns die Reise über begleitete. Ich empfehle allen, Indien auf diese Art zu bereisen, denn es ist sicher, angenehm und günstig. Außerdem ist es niemals schlecht, einen Einheimischen dabei zu haben, da man die Dinge so aus einer anderen Perspektive als die eigene sieht.

Wir begannen unsere Rajasthan Tour in Udaipur, der Stadt der Seen, welche eine meiner Lieblingsstädte ist. Ich war so beeindruckt von den Seen, den Palästen, und der Stadt an sich. Es war so surreal. Ich habe mich einfach in die Atmosphäre der Stadt verliebt! Nach Udaipur fuhren wir nach Jodhpur, Pushkar, Jaipur, Agra und Delhi. Jede Stadt hat ihren eigenen Charakter. Und es sind nicht nur die Städte, sondern auch all die Orte zwischendrin auf dem Weg, die definitiv eine Reise wert sind.

Mein Lieblingsteil der Reise ist vermutlich das letzte Stück. Wir beendeten die Reise mit einem Ausflug in die Berge, um einen Hauch des Himalayas zu erhaschen. Wir fuhren fünf Stunden lang mit dem Zug nach Kathgodam, dann zwei Stunden mit dem Auto nach Jilling Estate und dann endlich wanderten wir eine Stunde lang hoch in die Berge. Als ich oben stand und die atemberaubende Landschaft sah, realisierte ich, dass es die ganze Reise mehr als wert war. Wir wohnten bei einer Gastfamilie, die uns mit selbst zubereiteten Speisen verwöhnte. Von unserer Hütte aus konnten wir ganz klein die Spitzen des Himalayas sehen.

Ich geniere mich immer etwas, wenn es darum geht, Fotos von Leuten zu machen. Als ich die Hütte erkundete, bin ich auf zwei Jungs gestoßen, die dort abhingen. Die Atmosphäre fühlte sich einfach so richtig an, dass ich meinen Mut zusammennahm und ein Foto von ihnen macht. Ich gestikulierte schüchtern, um um ihre Erlaubnis zu fragen. Sie taten mir den Gefallen und so schoss ich das Foto. Was daran so denkwürdig war, war dass ich den Eindruck hatte, dass sie sich dabei genauso genierten wie ich. Der Junge rechts wusste nicht, was er tun sollte, also bewegte er sich peinlich berührt, während der andere Junge herumspielte und versuchte, seine Schüchternheit vor der Kamera zu verbergen, indem er mich geradewegs ansah. Beide schenkten mir ein Lächeln, als ich die Kamera runternahm. Ich fand das so schön und aus irgendeinem Grund kann ich mich immer noch sehr gut an diesem Moment erinnern.

Wir hatten dort keinen Handyempfang und auch keine Internetverbindung. Der Ausflug nach Jilling Estate fühlte sich an wie ein schon lang nötiger Rückzug. Der nächtliche Himmel war voller Sterne. Tagsüber sog ich die Sonne ein, den Wind und den Geruch der Natur, als wir auf die Spitze des Berges wanderten. Der Ausblick war außergewöhnlich. Einfach der perfekte Abschluss für meine Indienreise.

Das ist es, was ich am Reisen liebe. Wenn wir von Ort zu Ort reisen, sammeln wir neue Erfahrungen, besondere Momente, und am allerwichtigsten, neue Sichtweisen. Jedesmal wenn ich reise, habe ich das Gefühl, dass ich mindestens eine Sache über mich selbst oder andere Leute dazu lerne. Auf diese Weise lernen wir, die Schönheit um uns herum Schritt für Schritt wertzuschätzen.

Sieh dir den Rest von @pinklert's Fotos in diesem Album an.

Reisegeschichten ist eine neue Locations-Serie im Magazin, in der wir das Scheinwerferlicht auf einige beeindruckende Reisefotografien und die Geschichten dahinter richten, die von euch, unseren Community-Mitgliedern erzählt werden. Wenn du deine Reisegeschichte auch hier sehen möchtest fühle dich frei uns ein paar Zeilen dazu zu schreiben – in Englisch an julien.matabuena@lomography.com oder in Deutsch an natalie.herrmann@lomography.com

2015-09-19 #Orte #location #indien #reisegeschichten