LC-A 120: Fotografie zwischen zwei Welten

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Seit ich die LC-A 120 auf der photokina 2014 das erste Mal sah, stand fest, dass sie etwas ganz spezielles ist. Seit kurzem bin ich endlich auch Besitzer dieser außergewöhnlichen Kamera, bei der die Meinungen so auseinander gehen. Mittelformat-Must-Have oder doch nur Lofi-Knipse auf Steroiden? Schauen wir doch mal genauer hin.

schugger mit LC-A 120 auf der photokina 2014

Vergleicht man die LC-A 120 mit ihrem Kleinbild-Vorbild, der LC-A+, kommen einem schnell Assoziationen zu belgischen Rindern (hier ein Link zu einem Bild) in den Sinn, so grotesk groß wirkt sie auf den ersten Blick. Dabei ist sie tatsächlich um einiges kompakter als andere Mittelformatkameras und nicht größer als es das Aufnahmeformat erforderlich macht. Tatsächlich ist die LC-A 120 sogar fast klein genug um in die Tasche zu passen, zumindest wenn man zuvor tief in diese gegriffen hat, um die Kamera zu bezahlen. Der Verkaufspreis wirkt auf den ersten Blick schon recht happig, vergleicht man jedoch die Neu-Preise anderer Mittelformatkameras, die sowohl über eine Belichtungsautomatik als auch eine so weitwinklige Optik verfügen, mit dem der LC-A 120, wird einem schnell bewusst, dass man den Preis relativieren muss.

Größenvergleich LC-A+ & LC-A 120

Die Benutzung der LC-A 120 ist in vielen Punkten vollkommen intuitiv und für jeden, der eine LC-A+ hat, vertraut. Andere, wie das korrekte Einlegen des Films, wiederum nicht. Ebenso verhält es sich mit dem Belichtungsmesser. Dieser ist ungemein praktisch, um Aufnahmen zu machen, bei denen man sich nicht um die korrekte Belichtung kümmern möchte. Schöner wäre es jedoch, wenn man Blende und Verschlusszeit manuell einstellen könnte. Die 38 mm f/4.5 Minigon XL-Optik hält jedenfalls, was man von ihr erwartet und ist somit das große Highlight der Kamera. Die Brennweite bietet ein Kleinbildfilm-Äquivalent von 21 mm und erlaubt damit Aufnahmen im Winkel von etwa 90°, die im Format 6×6 auf 120er Film gebannt werden. Die große Tiefenschärfe erlaubt ein zuverlässiges Fokussieren in 4 Fokuszonen, das dem Nutzer einer LC-A+ ebenfalls vertraut ist.

Aufgenommen mit der LC-A 120 auf Ilford FP4+

Mittelformat-Must-Have oder Lofi-Knipse auf Steroiden? Weder noch, oder vielleicht eher von beidem etwas. Doch die LC-A 120 ist eine tolle Kamera für jeden, der Mittelformat-Fotos jenseits von Diana, Holga und Co. machen möchte.

geschrieben von dopa am 2015-06-08 in #Ausrüstung #review #lc-a-120

Erwähntes Produkt

Lomo LC-A 120

Lomo LC-A 120

Die Photoblographer Editor's Choice Award Winner "Die beste Kamera für Straßenfotografie: analog oder digital. So ziemlich nichts kann ihr das Wasser reichen!"

2 Kommentare

  1. schugger
    schugger ·

    ...es muss einfach fotos von mir geben auf denen ich nich so bekloppt aussehe mein lieber @dopa...looool

  2. dopa
    dopa ·

    ja, wieso das denn? ich finde das gut ^^ @schugger

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