Der ehemalige Fall Out Boy Fotograf Justin Thompson fotografiert mit der Lomo LC-A+

Wir würden euch gerne unseren neusten LomoAmigo Justin Thompson vorstellen! Der ehemalige Fotograf von Fall Out Boy hat ein paar Fotografien von Fall Out Boy, die noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat. Lies das Interview und sieh dir die noch nie veröffentlichen Bilder von Fall Out Boy an!

ECHTER NAME: Justin Thompson
STADT: Chicago, IL
LAND: USA
LINKS: www.justinathompson.com

Wie lange bist du schon Lomograph (oder ist das alles ganz neu für dich)?
Ich bin seit etwa drei Jahren Lomograph. Ich bin jetzt schon alt, aber ich erinnere mich daran, wie damals in der High School mein Freund George eine alte russische Lomo auf eBay kaufte. Ich war hin und weg von einigen Bildern, die er damit gemacht hatte, aber ich kam nie dazu, selbst eine zu testen. Als diese Kunst der Fotografie wieder beliebter wurde, musste ich sofort an ihn denken… Der Kerl in der High School, der das schon gemacht hat, bevor es „cool“ war. Aber ich, ich bin erst seit ein paar Jahren dabei.

Beschreib die Lomo LC-A+ mit fünf Worten.
Spaßig, aufregend, mysteriös, unkonventionell, cool.

Das seltsamste, witzigste oder schlichtweg großartigste fotografische/lomographische Erlebnis, das du je hattest
Tatsächlich hatte ich das Erlebnis nicht auf Tour mit einer Band. Ich bin ein großer Tierliebhaber – vor allem was Hunde betrifft. Ich habe an einem Projekt mitgearbeitet, das Hunde rettet und seit ich erwachsen bin, habe ich freiwillig in Tierheimen gearbeitet. Ich habe selbst zwei Hunde – einen aus dem Tierheim. Aber damals (das war zu der Zeit, als ich mit Fall Out Boy arbeitete und mit ihnen dauernd tourte) hatte ich eine kleine Auszeit von den ganzen Touren und konnte zu Hause bei meinen Hunden sein. Zu der Zeit hatte ich noch drei davon – die drei liebsten Wesen auf der ganzen Erde – sie sind wie meine Kinder. Im Sommer war ich eine Woche zu Hause und spielte in meinem Garten mit ihnen und ich machte ein paar Bilder. Die drei Hunde – Max Power (mein zehnjähriger Jack Russel und der einzige von den dreien, den ich jetzt noch habe), Steve (ein sechsjähriger Ridgeback Mischling habe ich vor zwei Jahren an den Magenkrebs verloren) und Sophie – mein Pittbull (die ich so geliebt habe, aber leider vor etwa einem Jahr wegen einer tragischen Geschichte verlor) – lagen in einem fantastischen Dreiecks-Muster am Boden. Es sah so perfekt aus und ich machte ein Bild davon und ich glaube, das ist für alle Zeiten, mein Lieblingsbild. Diese drei Hunde waren damals alles für mich und ich liebe das Bild und bin dafür immer noch endlos dankbar. Ich hab es mit der LC-A+ und dem Lomography XPRO Film gemacht.

Wenn deine Bilder hier einen Soundtrack, bestehend aus drei Liedern, haben könnte, welche würdest du wählen (Titel und Interpret bitte)?
Ich höre immer Musik, wenn ich unterwegs bin und Bilder mache. Früher und auch jetzt noch, mag ich Country/Folk Musik sehr. Mein Lieblingsmusiker aus dem Genre ist wahrscheinlich Chuck Ragan. Als ich mit Fall Out Boy unterwegs war, hörte ich immer sein Album „Feast or Famine“ an und ein Lied davon, dass mich wirklich in diese Zeit zurückversetzt, ist „Geraldine“.

Ich glaube, jeder Künstler hat so etwas – aber für mich gibt es Lieder, die mich sehr lebhaft zu einem speziellen Moment zurückversetzten können. Der Song „Ghosts of York“ von As Tall As Lions gehört dazu. Ich war auf einer internationalen Tour mit Fall Out Boy und es passierten gerade viele verschiedene Dinge in meinem Leben… wenn ich das Lied höre, dann fühle ich mich sofort nach Deutschland zurückversetzt, wie ich allein durch die Straßen wandere. Ich weiß nicht mehr genau, in welcher Stadt das war, aber es war dort in einer Straße ein unheimlich cooles Graffiti. Ich bin dort umher gewandert und machte Bilder, während ich das Album anhörte. Ich machte Bilder und versuchte den Kopf klar zu bekommen… wenn ich es höre versetzt mich das Lied genau in den Moment zurück.

Und in meiner Reihe fehlt definitiv noch ein Song von Fall Out Boy… Ich habe diese Lieder so oft gehört und sie haben mich in den letzten fünf Jahren meiner Karriere stark geprägt. Ich habe angefangen, die Lieder zu lieben, die ich Tag für Tag zu hören bekam. Aber den größten Einfluss hatte wohl das letztes Album „Folie A Deux“ auf mich. Mein Lieblingslied daraus ist auf jeden Fall „Disloyal Order of Water Buffaloes“. Ich liebe den Song und ich hab unglaublich viele Fotos und Videoaufnahmen gemacht, während ich das Lied hörte.

Wenn du die LC-A+ und eine Tasche voller Filme irgendwohin mitnehmen könntest, wohin würdest du reisen und warum?
Osaka in Japan ist für mich wahrscheinlich der tollste Ort der Welt. Dort ist es so unheimlich interessant. Coole Leute und so viel Style. Das Licht ist großartig, und die Atmosphäre erst! Die Architektur! Es ist so anders dort, als ob es ein ganz anderer Planet wäre. Ich denke, dort könnte ich den Rest meines Lebens fotografieren, ohne dass es langweilig wird. Die Stadt ist voll von abgefahrenen Sachen.

Die Person (lebendig oder verstorben), die du am liebsten fotografieren würdest.
Oh, das ist schwer. Ich bin kein großer Fan von Berühmtheiten und Stars. Ich sehe nicht wirklich zu jemanden auf und habe auch keine Vorbilder. Die ehrlichste Antwort wäre wohl, meine Freundin Lisa. Ich mache liebend gerne Bilder von ihr. Sie ist total fotogen. Es macht Spaß, sie zu fotografieren und sie steht mir am nächsten – emotional wie physisch. Sie ist also nicht nur in der Nähe, wenn ich ein Bildobjekt brauche oder wenn ich einen Bildhintergrund interessanter machen möchte, sondern sie steht auch dem meisten offen gegenüber, was ich ihr vorschlage und so kommt dann meistens ein tolles Foto zustande. Ich glaube schon, dass es nervt, wenn ein Kerl etwa Millionen Bilder von dir macht und dich bittet lauter verschiedene Posen einzunehmen, aber sie macht das sehr gut. Und ihr schönes Gesicht trägt immer zu den Fotos bei. Deshalb ist sie auf jeden Fall mein bevorzugtes Bildobjekt.

Wenn du mit Bands wie Fall Out Boy und Blink 128 tourst, ist das bestimmt wahnsinnig aufregend und unvorhersehbar. Was war das abgefahrenste Erlebnis, das du je hattest?
Ganz ehrlich hatte ich wirklich Glück, weil die Bands beim Touren sehr entspannt sind. Bei Fall Out Boy war damals auch ein Kerl namens Dirty dabei, der für den meisten Spaß gesorgt hat. Pete hatte total irrwitzige Ideen, was Dirty denn machen könnte und der hat dann die ganze monotone Langeweile durchbrochen. Aber das „abgefahrenste“… hmm… als ich das erste Mal mit Fall Out Boy tourte, waren wir beim Hard Rock Café in den Universal Studios in Florida. Es war das letzte Konzert der Tour – New Found Glory waren auch dabei. Und in der Mitte des Parks war ein Stand mit Airbrush T-Shirts und Pete wollte ein paar besorgen. Er wollte nicht mit einer großen Gruppe umherrennen und die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen, weshalb er sich mit Dirty aus dem Staub machte und sobald Charlie, der damalige Security, Wind von der Sache bekam, suchte er nach ihnen. Als ich Charlie los sprinten sah, rannte ich ihm mit meiner Kamera hinterher. Ich eilte zu dem Stand mit den T-Shirts, als eine Gruppe Kinder an mir vorbeirannten und Petes Namen kreischten und ganz aufgeregt davon plauderten. Als ich bei dem Stand ankam, standen Pete, Dirty und Charlie in einer rießigen Trauben aus hunderten von Kindern. Ich musste mir meinen eigenen Weg bahnen. Pete und Dirty bekamen ihre Shirts und Charlie bahnte einen Weg durch die Menge und wir kehrten zum Veranstaltungsort zurück. Hinter uns pilgerte die längste Menschenreihe her, die ich je gesehen habe. Das war wie eine Beatlemania! Ich sah über meine Schulter und da waren wirklich hunderte Kinder, die schrien, rannten und kreischten. Es war wie eine endlose Masse von Kindern. Das einzige, was ich da denken konnte, war „Alter, diese Band ist verdammt bekannt“. Damals waren sie wohl gerade an ihrem Höhepunkt. Aber dieser Moment brachte mich dazu, die nächste vier Jahre mit ihnen zu touren und ich erinnere mich daran, als wäre es gestern.

Was ist für dich für das Touren essentiell? Dinge, ohne die du nicht reisen kannst, wenn du auf dem Weg zu einem Shooting bist? Lomographen reisen ja gerne.
Wenn ich nur zum Spaß fotografiere, dann höre ich meistens Musik dabei. Entweder mit meinem Handy oder einem iPod, oder was auch immer – jedenfalls höre ich Musik. Ich fühle mich viel kreativer, wenn ich etwas höre, dass mir gut gefällt. Das trifft auch auf größere Fotoshootings zu, denn mir ist aufgefallen, dass ich da gerne Musik höre, die zu meiner Stimmung passt. Und ich habe immer gerne ein paar verschiedene Dinge für das Shooting dabei – also verschiedene Kameras, mit verschiedenen Filmen, ein kleines Stativ oder einen Gorilla Pod, wenn ich keinen Platz für ein Stativ habe. Aber egal, was ich so treibe, meine Kameratasche quillt normalerweise fast über vor leuter Zeug. Selbst wenn du manche Dinge darunter nur einmal benutzt, können sie dir helfen, etwas Grandioses festzuhalten. Die LC-A+ habe ich immer dabei, wenn ich etwas mit Fotos oder Videos mache. Sie ist immer in meiner Tasche und ich mache immer Bilder mit ihr.

Welche Tipps kannst du Lomographen geben, die gerne Bandfotografien und -videos machen würden?
Fang klein an. Ich bin dadurch dazu gekommen, dass ich Bands kostenlos fotografierte oder filmte. Ich habe so viele Shows aufgenommen (fotografisch und auf Video), wie ich nur konnte – wenn eine Band, die mir gefiel, nach Chicago kam, habe ich ihr Management gefragt, ob ich sie nicht fotografieren könnte – und ich habe Fotos und Videoaufnahmen mitgeschickt. Dadurch habe ich mir eine gute Kontaktliste aufgebaut – und letztendlich bin ich dadurch zu meinem ersten Musikvideo gekommen. Eines führte zum anderen und ich kam zu Fall Out Boy und habe beinahe fünf Jahre jegliche ihrer Foto- oder Videoaufnahmen gemacht. Und ebenso habe ich alle Aufnahmen für die Honda Civic Tour seit 2006 gemacht. Aber fang klein an – fang mit kostenlosem Material bei kleinen Bands an, bei kleinen Auftritten. Triff Leute, zeig dein Material…
Irgendwann wirst du angerufen und für einen Job bezahlt oder dir wird vielleicht sogar ein größeres Projekt angeboten. Tritt mit anderen Fotografen in Kontakt, wie auch ich das gemacht habe. Ich bin ja schließlich schon länger in der Branche – und ich bin nie dagegen oder habe Angst davor, einen anderen Fotografen zu einem Shooting mitzunehmen. Ich denke, ich hatte sehr viel Glück in dem Business bis jetzt und ich gebe meine Erfahrung und Jobchancen gerne an die nächste Generation weiter.

Dein Rat an künftige Lomo LC-A+ Benutzer.
Erwarte nichts zu Fantastisches. Du kannst wirklich grandiose Bilder mit der LC-A+ machen, aber du kannst das wirklich nicht erwarten. Jedes Mal, wenn ich fotografiere, denke ich… „das wird das bestes Foto, das ich je gemacht habe“ und es wird nicht besonders gut, aber die Bilder, von denen man es am wenigsten erwartet, werden dich umhauen. Also nimm es nicht so ernst – du kannst einfach nicht vorhersehen, was passieren wird. Mach einfach Bilder, hab Spaß dabei und immer mal wieder, wirst du von etwas Unglaublichem überrascht werden.

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Die Lomo LC-A+ ist weltweit bekannt für ihre unglaubliche Ausstattung: automatische Belichtung, erweiterte ISO Rate, sowie die Möglichkeit zu Mehrfach- sowie Langzeitbelichtungen. Hol dir deine eigene Lomo LC-A+!

geschrieben von mmoya am 2011-12-28 in #Menschen #amigo #lomography #justin #lomoamigo #thompson #lost-fallout-boy-photos

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