Mit Istvan Pinter und dem Berlin Kino in den Südtiroler Bergen

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Istvan Pinter wollte schon seit seiner Kindheit Künstler werden. Heute ist der Wahl-Regensburger mit ungarischen Wurzeln erfolgreicher Fotograf mit einer Faszination für schwarz-weiß Aufnahmen. In dieser Fotoserie nimmt Istvan uns mit auf seine Reise durch die Südtiroler Alpen mit unserem Berlin Kino B&W 35mm Film.

Lies weiter und tauch in die fantastische Bergwelt ein!

Inmitten der Südtiroler Bergwelt

Die Dolomiten haben mich schon immer fasziniert, letztes Jahr hatten wir einen größeren Wanderurlaub in den Dolomiten und in den Alpen geplant, leider ist dieser wegen der Pandemie zunächst ins Wasser gefallen. Dieses Jahr konnten wir nach den Lockerungen endlich und ganz spontan für ein paar Tage nach Südtirol fahren. Womit ich dabei nicht gerechnet habe ist, dass in über 2000 m Seehöhe immer noch viel Schnee lag! Die Wanderungen, die wir gemacht haben sind deshalb um einiges anstrengender ausgefallen, als ich es mir ausgemalt hatte und die Wege waren teilweise kaum begehbar. Umso mehr fühlte es sich dann aber wie eine Belohnung für die Mühen an, als ich oben auf dem Berg angekommen bin.

Die Berge waren nicht nur zum Erklimmen eine kleine Herausforderung, sie sind auch nicht ganz so einfach zu fotografieren, wie man vielleicht denken würde! Der Berlin Kino B&W 35mm Film hat einen ISO-Wert von 400, was das ganze schon einmal etwas vereinfacht, aber es gibt doch so die ein oder andere Tücke die es zu überwinden gilt. Da es ein sonniger Tag mit viel Licht war, entstand viel weiß und zum Teil sehr dunkle Schatten. Dass ich zu diesem Zeitpunkt schon über 2000 m gewandert bin und überall noch Schnee lag, hat wohl eher auch nicht geholfen.

Zurück Daheim hieß es für mich dann erst einmal entwickeln. Den Film habe ich 12 Minuten lang in Kodak Xtol (1:1) bei 20 Grad entwickelt. Ich habe leider online nicht so viele Infos gefunden, deswegen wurde der Film ein bisschen überentwickelt. Später habe ich von einem Bekannten der Fachmann auf dem Gebiet ist erfahren, dass 8 Minuten (am besten in D96) völlig genügt hätten. Nächstes Mal weiß ich also Bescheid!

Die Bilder haben so einen gewissen Retro-Vintage-Dreamy Look bekommen und auch viel Korn – dieser “Effekt” passt eigentlich ganz gut zu den Bildern finde ich! Generell bin ich aber trotzdem kein Fan von solchen “Happy Mistakes”, dafür bin ich ein bisschen zu zwanghaft. Wenn ich etwas geplant habe, dann möchte ich auch dass der Prozess so abläuft wie ich mir das vorstelle! Manchmal muss man aber eben auch experimentieren.

Das ist auch einer der Gründe wieso ich analoge Fotografie so liebe, digital kann man ja alles machen, es gibt keine Grenze. Das macht Fotograf*Innen meiner Meinung nach aber auch manchmal etwas faul. Wenn das Licht oder das Motiv nicht perfekt ist, kann man es immer noch bearbeiten, ändern, faken. Analog ist immer ehrlich und manchmal eben nicht ganz so planbar. Der Hauptgrund für meine Faszination mit der analogen Fotografie ist aber wahrscheinlich, dass ich jeden Tag mit einer digitalen Kamera arbeite. Ich liebe Fotografie, aber ich brauche in meiner Freizeit einen Ausgleich zu dem digitalen.

Dazu kommt, dass ich analoge Kameras liebe! Mir macht es echt Spaß mit diesen alten Geräten zu arbeiten. Ich hatte natürlich auch das große Glück, dass ich in den letzten ca. 5 Jahren unzählige analoge Kameras ausprobieren konnte, und viele davon habe ich immer noch in der Vitrine und sie werden regelmäßig benutzt. Was für mich auch wichtig ist: beim Film hat man etwas in der Hand. Ein Negativ, ein Papierbild, das kann man in den Geldbeutel tun, an die Wand hängen. Ich habe alle meine Negative schön verstaut, natürlich kann es schon eine Weile dauern, wenn man etwas Bestimmtes sucht, aber alles ist immer da und wird auch da bleiben. Wo werden die USB-Sticks, die DVDs, die Festplatten in 5 Jahren sein?

Über Istvan

Ich wollte schon immer Künstler werden. Ich habe als Kind schon viel gemalt, wollte Kunst studieren und Maler werden. Da ich aber Angst hatte, dass ich davon nicht leben kann, habe ich mich schlussendlich für ein Jura-Studium entschieden. Aus Zeitgründen ist die Malerei dann immer mehr in den Hintergrund gerückt und die Fotografie hat mich mehr gereizt. Es war etwas ganz spannendes und neues für mich, ich habe mich immer mehr damit beschäftigt und schlussendlich sogar mein Jura-Studium abgebrochen, um mich voll darauf zu konzentrieren. Vor 6 Jahren bin ich dann von Ungarn nach Deutschland gezogen und arbeite aktuell als Fotograf in Regensburg. Das erste Jahr in Deutschland war schwer, da ich wieder von ganz vorne anfangen musste. Seit dem läuft aber alles ganz gut!

Ich bin viel im Bereich Produkt- und Food-Fotografie tätig. Ich liebe aber auch Portraits, nicht unbedingt im Bereich Fashion, sondern einfache, pure Portraits mit schöner Lichtsetzung, mit ehrlichen, natürliche Gesichtsausdrücke, eventuell im Studio, wo man ein bisschen experimentieren kann. Das ist ein aktives und anstrengendes Erlebnis für mich, da ich eine eher introvertiert Person bin. Landschaften zu fotografieren im Gegensatz dazu macht mir einfach nur Spaß und wirkt fast schon meditativ und entspannend auf mich. Das sind also zwei ganz unterschiedliche Dinge, bei der Portraitfotografie mit anderen oder wenn man nur ganz alleine ist: Kamera, Licht, Fotograf...wobei so ganz alleine bin ich ja nie, mein Hund ist meistens mit dabei!

Was mich besonders fasziniert ist Schwarz-Weiß-Fotografie – sie ist so viel ehrlicher und intimer. Die Farben stören manchmal nur, man verliert ganz schnell den Fokus. Außerdem ist es immer so schwer die richtigen Farben zu finden. Die Portraits von Lindbergh oder die Landschaften von Salgado könnte ich mir zum Beispiel nie in Farbe vorstellen!

Istvan hat für die Zukunft noch so einiges spannendes vor, will aber noch nicht zu viel verraten! Nach seiner Arbeit mit dem Berlin Kino, beschäftigt er sich zurzeit viel mit dem Film-Noir-Look. Als Nächstes stehen für Ihn Doppelbelichtungs-Portraits auf dem Plan.

Auch wir freuen uns schon sehr auf die zukünftigen Projekte von Istvan und sind schon super gespannt darauf was noch so kommt! Wir bedanken uns, dass du dir die Zeit genommen hast, um uns einen Einblick in dein Leben zu geben.

Um mehr über Istvan und seine Arbeit herauszufinden, besuch seine Webseite und folg ihm auf Instagram.
Entdecke Istvans digitale Fotografie auf seinem zweiten Instagram.

geschrieben von Kathi am 2021-07-26 in #Orte #mountains #35mm #b-w #schwarz-weiss #berlinkino

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