Enna München 85-250mm f4

ENNA TELE-ZOOM 1:4/85-250 MM Dieses damals "Gummilinse" genannte Objektivmonster war das erste in Deutschland errechnete und weltweit auf den Markt gebrachte Tele-Zoom. Das Objektiv hat 12 Linsen und Vorwahlblende 4 - 22, Bildwinkel ist entsprechend der Brennweite 10 bis 29°, Fokus entsprechend 0,6 bis 3,3 m. Das frontseitige Filtergewinde ist M74 Allerdings ist bei diesem Objektiv die Filterverwendung vor den Linsen nicht zu empfehlen, weil Filter die optischen Berechnungsdaten beeinflussen und eine Beeinträchtigung der Abbildungsleitung verursachen können. Das Objektiv hat deshalb auch einen Einschubschacht für Filterkassetten vor dem Kameraanschluss (s. Fotos im Album).
Enna-Objektive finden sich bei Sammlern meist nicht in vorderen Ranglistenplätzen der ganz großen Optikhersteller. Dabei erwarb sich Enna nach dem 2. Weltkrieg mit innovativen Objektiven weltweit einen guten Ruf.
Die von Siegfried Schäfer - zum Teil nach Entwürfen von Dr. Ludwig Bertele (Sonnar-Entwickler, später Chefkonstrukteur bei Wild Heerbrugg) - entwickelten Optiken bestachen vor allem durch ihre Farbreinheit und hohe Fertigungsqualität.
Dieses Zoom, das so harmlos daherkommt, war wohl weltweit das erste Kleinbildkameratelezoom. Zuvor hatte es das Busch Glaukar für Siemens-16-mm-Kameras gegeben und ein Kleinbildzoom von - bzw. für - Voigtländer-Kameras. Ebenfalls revolutionär war das 45-125 Takumar von Asahi Pentax.
Besonders ist, daß es die Schärfe nicht hält. Das heißt, nach jeder Brennweitenveränderung muß neu fokussiert werden. Dafür gibt die Bedienungsanleitung auch eine Begründung: Sonst hätte man nicht so nahe Entfernungen bieten können.

Fotograf:
steamtug1959
Hochgeladen:
2019-04-14
Albums:
Düt & Dat (Objektive Lens) und Enna München Telezoom 85-250mm f4

4 Kommentare

  1. steamtug1959
    steamtug1959 ·

    Der Vater des Zoom-Objektives war der österreichische Ingenieur Frank Gerhard Back, der 1938 in die USA ausgewandert ist. Dort gründete er die Firma Zoomar Inc., entwickelte das Variobjektiv für Fernsehkameras und erhielt dafür am 23.11.1948 ein Patent.
    Voigtländer brachte später das von Frank Gerhard Back erfundene Zoomar für Kleinbildkamera auf den Markt.
    Wer zuerst ein richtiges Zoom für die Kleinbildkamera auf den Markt gebracht hat, ist sicher eine Recherche wert., aber meiner Meinung nach ist es auch etwas Ansichtssache.
    Ich persönlich sehe das Voigtländer Zoomar zwar schön für eine Vitrine, aber etwas zu kurz geraten (...!).
    36-82mm, ...das reicht für mich gerade Mal, um zu sagen, es ist ein Zoom, sehe aber keinen praktischen Sinn, zudem kommt noch das Gewicht. Das der Preis für ein Zoomar hoch ist, liegt daran, daß es nicht viele gibt.
    Das Enna ist nicht leichter, mit (brauchbaren) 85-250mm (was mich betrifft) ein echtes Zoom, hat sogar Filterschacht und ein Metallgehäuse mit einer Robustheit auf militärischem Niveau. Wenn wir von Qualität der Optik sprechen wollen, schaut Mal ins Album, welches ich für dieses Objektiv angelegt habe.. .
    Hier ein nützlicher Link für Voigtländer Zoomar :
    knippsen.blogspot.com/2018/12/voigtlander-zoomar-36-82-mm-f…

  2. steamtug1959
    steamtug1959 ·

    Hallo @klawe , ich hatte die Möglichkeit, ein Zoomar zu bekommen (...mit original Schachtel & Gebrauchsanweisung, alles wie Neu für 200€ + Versand !!!), und bekomme noch heute feuchte Augen, wenn ich daran denke (...!).
    Ich habe so Einiges an fotografischem Material, aber kein Museum, und desshalb nur Taschen für die jeweiligen Aufgabenbereiche (..keine Vitrinen, wo die wertvollen Teile verstauben), da ich daß was ich habe, auch benutzen möchte (...und weiß, daß wenn ich Vitrinen hätte, diese auch bald voll wären, haha !!!).
    Mein Anliegen war nur, das Thema Zoom anzusprechen, hierbei das Enna München Telezoom 85-250mm f4 und das Voigtländer Zoomar aus meiner Optik beschreiben.
    Daß Zoomar von Voigtländer hat großen geschichtlichen Wert, auch wenn ich den praktischen Wert (sehr begrenzter Range : von 36mm bis 82mm) bezweifle.
    Die Preise für das Zoomar gehen bis, und auch über 600€ (es gibt nicht viele...) und sind meiner Meinung nach bestimmt ein gutes Investment, aber wenn ich eines hätte, würde ich sehen, es gut zu verkaufen, solange die Preise auf diesem Niveau sind.
    Wenn du die Fotos in meinem Enna-Album ansiehst, wirst du mir bestimmt Recht geben, daß das Enna dagegen unterbewertet ist. www.lomography.co.kr/homes/steamtug1959/albums/2196134-enna…… (warte & freue mich auf deine Antwort !!!).
    Daß das Zoomar von Voigtländer und das Telezoom von Enna zusammen ins Gespräch kommen, liegt daran daß beide Objektive meiner Meinung nach einen Meilenstein in der Geschichte der Fotografie darstellen.
    Es waren die ersten Zooms !!!
    Liebe Grüße von den Highlands des Hunsrücks Ralph

  3. steamtug1959
    steamtug1959 ·

    @klawe ist dein 35ger Ennalyt macro-tauglich ?

  4. steamtug1959
    steamtug1959 ·

    @klawe , wie gesagt, ich hatte die Möglichkeit, ein tolles Voigtländer Zoomar für 200 Euronen zu haben.
    Damals habe ich aber für 220€ ein Schneider Kreuznach Super Angulon 90 f8 auf einem fantastischem Copal 0.0 Verschluss vorgezogen, und mir dazu meine erste 3d-printed Plastik Kamera bestellt : www.lomography.co.kr/homes/steamtug1959/albums/2225225-male… .
    Dieses Mittelformat-Objektiv kann ich auch auf meiner neuen 4x5"-Kamera benutzen.
    Mein Sohn hat einen 3d-Drucker und druckt mir gerade die Teile :
    www.lomography.co.kr/homes/steamtug1959/albums/2363014-buil…
    Am Ende habe ich anstatt einem guten Investment ein ebenfalls gutes Investmenit, mit welchem ich viele tolle Sachen machen kann !!!! Daß Mittelformat zwingt dich nämlich (früher oder später) deine Filme selbst zu entwickeln...

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