Komm schon! Lass uns mal 'nen Farbfilm entwickeln!
12 30 Share TweetSeit ich mit analoger Fotografie angefangen habe, habe ich nur eine einzige Rolle in einem Labor entwickeln lassen: sie brauchten einen Tag um sie zu entwickeln und zu scannen und ich stellte fest, dass sie nicht die Sprockets – also die Transportlöcher – mitgescannt hatten.
Ich brauchte wirklich wirklich einen Scanner und das Wissen, wie man selbst entwickelt!
Ich kaufte also einen Scanner. Epson V500! Perfekt! Ich scannte den ersten Film, mit Sprockets!
Der nächste logische Schritt wäre das Entwickeln. Ich fing mit schwarz-weiß an und widmete mich später dem Farbfilm.
Schauen wir mal, wie ich das mache und was man benötigt, um Farbfilme zu entwickeln (so ziemlich der selbe Kram den ich für s/w-Entwicklung benutze):
- eine Entwicklungsdose,
- Plastikrollen,
- Messbecher (jeweils 1 Liter sollte es sein),
- einen großen Plastikbehälter,
- ein Thermometer,
- Gummihandschuhe,
- einen Timer,
- ein paar Filmklipse, an die man die Filme zum trocknen hängen kann
- 4 Plastikflaschen für die Chemikalien (Ich benutze 500 ml Flaschen, das genügt für meinen Plastikbehälter)
- eine Schere, um den Film zu schneiden
- ein Wechselsack, um den Film in sicherer Dunkelheit in die Entwicklungsdose zu bekommen
Ich holte mir ein C41-Entwicklungsset. Zuerst das Nova Prospeed 41 Kit und später das Tetenal Colortec C41 Kit. Ich las mir also die Anweisungen durch, um die Chemikalienmischung, die Entwicklungszeiten und -Temperaturen herauszubekommen.
Und so hab ichs gemacht:
- Ich mache mich auf ins Badezimmer und fülle den Plastikbehälter mit heißem Wasser aus der Dusche (meine hat ungefähr 40/42°C). Die perfekte Temperatur liegt bei 38°C
- Anschließend lege ich die mit der Chemie gefüllten Flaschen in das heiße Wasser und gehe ins Wohnzimmer, wo ich den Film auf die Plastikröllchen spanne und sie dann in den Entwicklerbehälter lege. Das ganze mache ich im Wechselsack.
Manchmal ist es etwas schwierig, den Film auf die Rollen zu bekommen, aber das wird mit der Zeit einfacher!
Schauen wir mal, was im Wechselsack passiert.
- Zurück ins Badezimmer! Ich lege den Entwicklungsbehälter zu den Flaschen mit den Chemikalien ins heiße Wasser und checke die Temperatur. Zwischen 38 und 42 Grad sollte auf jeden Fall passen.
- Zieh dir die Gummihandschuhe an, stelle den Timer auf 3:15 Minuten und fange an, den Entwickler in den Entwicklungsbehälter zu füllen. Dreh ihn, von links nach rechts, von rechts nach links! Dreh ihn, rotiere was das Zeug hergibt und achte darauf, dass er im warmen Wasser bleibt und seine Temperatur behält! Wenn die Zeit abgelaufen ist, fülle den Entwickler zurück in einen Messbecher und von da aus zurück in seine Flasche. Du kannst ihn ja schließlich wieder benutzen!
- Stell den Timer auf 4:00 Minuten für das Bleichbad und ab damit in den Behälter! Genau wie eben, drehen und rotieren. Nach vier Minuten zurück damit in seine Flasche.
- Zeit zum Spülen. Ich fülle den Tank mit Leitungswasser, drehe ihn 5 mal, leere ihn, fülle ihn wieder auf, drehe ihn 10 mal, leere, fülle, drehe 20 mal. Und wieder raus damit!
- Zum Schluss der Fixierer! Ich fülle ihn in den Messbecher und lasse den Film für eine Minute darin (nur den Film, nicht die Plastikrolle).
- Hänge den Film für mindestens 2 Stunden zum Trocknen auf.
Glaub mir, wenn ich das kann, kann das jeder!
Hier sind ein paar Ergebnisse, Farbnegative und Cross-Entwicklung. Der größte Teil meiner Fotos ist selbstentwickelt und ich finde, sie sind echt gut geworden!
Ich hoffe, dieser kleine Artikel ermutigt euch es einfach mal selbst zu Hause zu probieren.
Habt Spaß!!
geschrieben von pepper-b am 2011-02-15 in #Ausrüstung #Anleitungen #film #diy #lab #c-41 #tutorial #lab-rat #tipster #selbstgemacht #entwicklung #entwickeln #chemie #labor #negativ
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