re+claimed mit dem LomoChrome Purple
2 Share TweetHeute begrüßen wir Community-Member und Fotografen Mathias. Er hat sein eigenes Fotomagazin "re+claimed" herausgebracht und für diesen inhaltlichen Content einschließlich unseren LomoChrome Purple Film verwendet. Im folgenden Interview verrät er uns seine Inspirationen zur Erstellung eines eigenen Magazins, die Erfahrungen mit dem LomoChrome Purple Film und seine Pläne mit dem Projekt in naher Zukunft.

Hallo Mathias! Erzähle uns ein wenig über deinen fotografischen Hintergrund. Wie hat deine Reise begonnen?
Einen bestimmten Moment, in dem es bei mir – no pun intended – "Klick" gemacht hat und Fotografie zu einem festen Bestandteil meines Lebens wurde, gibt es eigentlich nicht. Ich begann etwa 2014 mit der alten Canon AE-1 meiner Eltern zu fotografieren. Wirklich intensiv und kontinuierlich mit analoger Fotografie auseinandergesetzt habe ich mich allerdings erst ab 2017, als ich nach Berlin gezogen bin. Hier gibt es eine große und aktive Film-Community, in der man schnell Menschen findet, die fotografisch ticken, wie man selbst. Mein Beruf ist sehr digital geprägt, weshalb es ein wunderbarer Ausgleich ist, in meiner Freizeit komplett analog zu arbeiten. Mich fasziniert besonders der entschleunigte, bewusste Prozess – vom Fotografieren über die Entwicklung bis hin zum finalen Print oder Buch. Ich glaube, diese Haptik und Tiefe werden mich immer begeistern.

Du hast dein eigenes Fotomagazin namens "re+claimed" herausgebracht – Glückwunsch! Wie lange hast du an dem Projekt gearbeitet, und welche Botschaft möchtest du deinen Lesern vermitteln?
Vielen Dank! Dieses Projekt bedeutet mir sehr viel, da die Idee schon lange in meinem Kopf herumschwirrte. Nach fast vier Jahren der Recherche, des Location-Scoutings und etwa 20 verschossenen Filmrollen halte ich nun endlich ein gedrucktes Exemplar in den Händen.
Ich liebe spontane Fotografie, in der ich ganz unbewusst meine Umgebung durch den Sucher wahrnehme, aber gleichzeitig schätze ich es, langfristige Projekte wie dieses zu verfolgen. Das hat mir geholfen, kontinuierlich kreativ zu bleiben und kreative Tiefs zu vermeiden.
"re+claimed" wirft einen dokumentarischen Blick auf die Vergangenheit und die ungewisse Zukunft vergessener militärischer Bauten, die in den Wäldern rund um Berlin verfallen. Diese stillen Orte, einst Heimat für Soldaten, Waffen und militärische Ambitionen – sei es preußischer, nationalsozialistischer, sowjetischer oder DDR-Herkunft – faszinieren mich sehr. Mit diesem Zine möchte ich diesen Relikten Tribut zollen, ihre Vergänglichkeit zeigen und gleichzeitig die unaufhaltsame Rückeroberung der Natur dokumentieren. Für mich war dann schnell klar, dass sich diese dramatische Akzentuierung wunderbar mit dem LomoChrome Purple Film umsetzen lässt.
Was hat dich inspiriert, ein eigenes Fotobuch zu veröffentlichen?
Meine größten Inspirationsquellen sind Ausstellungen, Bücher und Zines. Printmedien bieten eine Tiefe und Kohärenz, die auf Social Media und in Abstrichen auf Websites oft fehlt. Von Anfang an war es mein Ziel, meine eigenen Bilder nicht nur zu fotografieren, sondern auch deren Präsentation – von der Auswahl bis zum Layout – selbst zu gestalten.
Da "re+claimed" eine dokumentarische Erzählung ist, wollte ich eine kohärente Geschichte wiedergeben, die in gewisser Weise einem roten Faden folgt, statt nur die imposantesten Fotos aneinanderzureihen. Mein Ansatz hat sich aber mit der Zeit verändert: Statt erst einmal nach visuell interessanten Motiven Ausschau zu halten, begann ich gezielt nach Orten, Objekten und Perspektiven zu suchen, die meine Erzählung unterstützen.
Die Fotos im Magazin wurden mit dem LomoChrome Purple Film. Welche Erfahrungen hast du damit gemacht, und hast du Tipps für Fotografen, die diesen Film nutzen möchten?
Der LomoChrome Purple Film hat mich schon immer fasziniert – er erinnert mich an den legendären Kodak Aerochrome und besitzt dennoch einen einzigartigen Charakter. Ich habe viel mit ihm experimentiert, sowohl im 35 mm als auch im 120-Format, und habe ein gutes Gespür dafür entwickelt, welche Motive sich besonders gut eignen. Eine große Stärke des Films ist seine Flexibilität. Ich fotografiere ihn bevorzugt bei ISO 200 und in eher sonnigen Lichtverhältnissen. Mein Tipp wäre, die Farbverschiebungen gezielt einzusetzen – zu viele Grünanteile können das Bild unruhig wirken lassen. Stattdessen hilft es, eine ausgewogene Komposition zu finden, um bestimmte Elemente gezielt hervorzuheben.
Was sind deine Zukunftspläne für "re+claimed?"
Momentan läuft der Pre-Order für "re+claimed" auf Hochtouren. Ich nehme Bestellungen bis Anfang März 2025 entgegen, bevor der erste Print-Run startet und die Magazine in die Welt hinausgehen. Wer noch ein Exemplar ergattern möchte, kann dies auf meiner Website tun – vielen Dank für euren Support!

Hast du weitere Projekte oder Kooperationen in Planung?
Ja, einige Ideen schwirren in meinem Kopf herum, die mal mehr, mal weniger konkret sind. Ich experimentiere momentan viel mit Schwarz-Weiß-Fotografie und könnte mir gut vorstellen, daraus ein weiteres Fotobuch zu entwickeln. Kooperationen bin ich grundsätzlich immer offen gegenüber und freue mich immer, wenn ein interessantes Angebot in meiner Inbox landet. Während der Pandemie hatte ich beispielsweise die Gelegenheit, den Babylon Kino B&W ISO 13 35 mm vor seiner offiziellen Veröffentlichung zu testen – eine wirklich spannende Erfahrung und kreative Herausforderung.
Vielen Dank für das Interview und das Teilen deiner Inhalte!
Bleib bei Mathias und seinem Magazin "re+claimed" auf dem Laufenden und besuche seine Website um dieses zu bestellen.
geschrieben von danielbingler am 2025-02-19 in #Ausrüstung #News #Menschen
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