Selbstporträts auf Film in nur Drei Schritten

Das Festhalten eines Selbstporträts auf Film kann eine tiefgründige Erfahrung sein. Oft handelt es sich um ein Bild, das in Erinnerung bleibt und den besonderen Moment widerspiegelt, in dem es entstanden ist.

Ein Selbstporträt aufzunehmen kann anfangs einschüchternd wirken. Man kontrolliert jeden Aspekt des Fotos und ist sich der Einschränkungen bewusst, da jede Aufnahme nummeriert ist. Doch wenn alles zusammenpasst, entsteht ein Porträt, das zutiefst persönlich ist und etwas – sei es groß oder klein – über die Fotografin oder den Fotografen offenbart. @eparrino drückt es in ihrem umfassenden Artikel über Selbstporträts hier treffend aus:

“Wenn Fotografen ihr Gesicht der Kamera aussetzen, stellen sie sich selbst Fragen. Diese können technischer Natur sein, wie etwa, wo sie sich positionieren sollen, doch diese Entscheidungen verstärken auch das, was sie ausdrücken möchten, sowie das Gefühl, das sie verkörpern – sie werden zu einem symbolischen Ausdruck einer Stimmung, die auch andere kollektiv empfinden und teilen können. Doch können wir der Maske entkommen, die wir nach dem Auslösen des Verschlusses tragen?”

Wir haben diesen 3-Schritte-Leitfaden erstellt, um dir zu helfen, die Welt der Selbstporträts auf Film mit mehr Leichtigkeit und Selbstvertrauen zu erkunden. Zwar gibt es keine festen Regeln für Selbstporträts, aber wir hoffen, dass dieser Leitfaden einen guten Einstieg bietet. Zusätzlich haben wir hilfreiche Tipps und praktische Hinweise zusammengestellt, die LomoAmigos in ihren Interviews mit uns geteilt haben.

Von: akula, emmajaneshoots, lomorukart888, laetitiaheisler, myth42, camera-lust & hutancahaya

Im Allgemeinen sollte man folgendes beachten:

A. Blende
B. Verschlusszeit
C. Film
D. Kamera mit manuellem Fokus oder Autofokus
E. Zonenfokus

Da alles von der Art der Stimmung und des Bildes abhängt, das du erzeugen möchtest, sollte jede Einstellung und jede Entscheidung einen klaren Zweck erfüllen. Daher sollte zunächst das Konzept festgelegt werden, gefolgt vom Aufbau des Sets, bevor schließlich das Porträt aufgenommen wird.

Von: akula, kosmiklia, elegia, laurapintomota, skytwc & gvelasco

1. Denk dir ein Konzept aus

Das Thema oder Konzept, das du mit 35 mm, 120, 110 oder Sofortbild umsetzen möchtest, bildet das Fundament deines Shootings. Welche Symbole oder Motive möchtest du in deinem Foto einbeziehen? Wie sollen diese Symbole dargestellt oder eingesetzt werden? Welche Requisiten, Kameraausrüstungen und Einstellungen musst du im Voraus vorbereiten und aufbauen?

Miriam Gomez erzählte in einem Interview, wie stark ihre Selbstporträts von den Arbeiten von Fotografinnen inspiriert wurden, die sie seit Jahren bewundert. Die unterschiedlichen Stimmen und Stile dieser Künstlerinnen flossen in die Bilder ein, die sie produzierte:

“Ich kam auf die Idee, die Arbeiten einiger Künstlerinnen zu erkunden, die mich im Laufe meiner Karriere inspiriert haben. Dabei wollte ich in ihre Werke und kreativen Prozesse eintauchen, das Gefühl der Bestätigung durch ihre Selbstporträts erforschen und Synergien zwischen ihrer visuellen Sprache und meiner schaffen.” – Miriam Gomez
© Miriam Gomez

Wenn man tiefer in das gewählte Konzept für ein Selbstporträt eintaucht, ist es wichtig, sich mit dem Zweck und der Absicht auseinanderzusetzen, sodass das Ergebnis das widerspiegelt, was wir uns vorgestellt haben. Lomographin @lisafot hat in einem früheren Interview erzählt, wie sie sich entschieden hat, den Verlauf der Zeit auf Sofortbildfilm festzuhalten:

Für mich sind Selbstporträts eine Form der Selbstexpression und Introspektion. Ich bin auch fasziniert von der Zeit und davon, wie wir uns im Laufe der Jahre verändern. Es ist eine Möglichkeit, diese Veränderungen festzuhalten.” - @lisafot
Von: lisafot

2. Bereite deine Kamera und das Objektiv vor

Mit einem festgelegten Thema und Konzept ist es wichtig, Filmformat, Kamera, Objektive und Zubehör auszuwählen, die deine Vision unterstützen. Welche Technik solltest du im Voraus vorbereiten, und welches Filmformat passt am besten zu der Art von Bildern, die du erschaffen möchtest?

Verschiedene Filmformate und ihre herausragenden Eigenschaften:

• 35 mm: Ein beliebtes Format, um nostalgische Bilder zu erzeugen.
• 120: Ein beliebtes Filmformat für Porträts aufgrund seiner feinen Körnung, der großen Bildgröße und des Bildmaßstabs.
• 110: Relativ kleine Bilder mit einer postkartenähnlichen Qualität und viel Körnung.
• Instant: Erzeugt wunderschöne Erinnerungen, die du sofort in den Händen halten kannst!
• Großformat: Unglaubliche Bildqualität, die auf 4x5, 5x7 oder 8x10 Planfilm produziert wird.

Generell ist es am besten, sich an die ISO-Empfindlichkeit des Films zu halten, den du in deiner Kamera verwendest. Passe bei Bedarf Blende und Verschlusszeit an, besonders wenn bestimmte Elemente bewusst scharf oder unscharf sein sollen. Eine Blende von f/5,6 bis f/8 ist oft eine gute Ausgangsbasis, aber scheue dich nicht, andere Kombinationen von Blende und Verschlusszeit auszuprobieren, um den besten Look für deine Fotoserie zu erzielen.

Von: laetitiaheisler, snapbackpretty & bland

In einem früheren Interview erklärte @volatilephoto, wie sie für ihr Selbstporträt-Fotoshooting ihre Nikon F100 mit dem 50mm F/2-Objektiv und den Lomography Color Negative ISO 800 verwendete. Dabei wollte sie das Thema Selbstreflexion durch die Einbindung floraler Elemente betonen.

Von: volatilephoto

In einem anderem Interview mit der nomadischen Künstlerin und Landschaftsfotografin Jess erzählte sie, wie sie für ihre Selbstporträts die Yashica Mat 124G (eine TLR-Mittelformat-Filmkamera) in Kombination mit dem Lady Grey B&W 120 gewählt hat, um ihren Bildern einen weichen und zeitlosen Touch zu verleihen. Für sie war es entscheidend, dass ihre Ausrüstung sie bei der Bildgestaltung und dem Festhalten des Themas Erinnerung in ihrer Selbstporträt-Serie unterstützt:

“Ich habe mich für den Lady Grey B&W 120 entschieden, weil er eine Empfindlichkeit von ISO 400 hat. In den letzten Jahren habe ich hauptsächlich in Farbe fotografiert, und da ich mit Schwarz-Weiß-Film etwas aus der Übung war, fühlte sich die Wahl eines Films mit vertrauten ISO-Werten richtig an. Normalerweise verwende ich immer Farbfilm mit ISO 400 – auch wenn sich Schwarz-Weiß-Film anders verhält, gab mir die ISO-Ähnlichkeit ein Gefühl von Vertrautheit, besonders weil ich die Lichtverhältnisse an diesem Tag gut einschätzen konnte.” - Jess
© Jess

3. Verwende einen Timer oder Fernauslöser

Um maximale Stabilität und Klarheit bei deinen Selbstporträtaufnahmen zu gewährleisten, solltest du die Kamera auf einem Stativ oder einer anderen stabilen Unterlage befestigen. So hast du mehr Sicherheit beim Einstellen des Bildes – wie Zonenfokus, Blende, Verschlusszeit und Timer – und kannst sicherstellen, dass alle wichtigen Elemente scharf abgebildet werden.

In einer konzeptionellen Selbstporträtserie von Lou McCurdy, aufgenommen mit der Diana Instant Square, stellte sie sich vor, wie es wäre, in einer alternativen Zeit zu leben und die Aufgaben einer Nonne zu übernehmen. Um dieses Projekt technisch umsetzen zu können, arbeitete Lou mit einem Timer und Stativ. Aus dieser Erfahrung teilte Lou auch einen kleinen, aber äußerst praktischen Tipp für ähnliche Aufnahmen: “Nutze den kleinen Spiegel an der Kamera, um einige Solo-Selbstporträts einzurichten oder um sicherzustellen, dass alle im Selfie zu sehen sind.”

“Mit meiner Diana zu fotografieren, ist wirklich einfach! Für die meisten dieser Bilder bin ich auf den Arthur's Seat gewandert. Wegen meines Kostüms und der Ausrüstung war ich besorgt über das Gewicht meiner Tasche, aber die Diana ist kompakt und leicht genug, um die Tour bequem zu meistern – selbst mit all den Objektiven.” - Lou McCurdy
Von: tom_mortimer, kosmiklia, laetitiaheisler & lisafot

Welche weiteren Tipps hast du für Selbstporträts auf Film. Lass es uns in den Kommentaren wissen.

geschrieben von macasaett am 2024-11-08 in #Ausrüstung #Anleitungen

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