Die Entdeckung des Unheimlichen mit Ashley Humason und Lomography Redscale
1 8 Share TweetDie Analogfotografin Ashley Humason aus Massachusetts hat sich ganz der Fotografie verlassener Orte und kreativer Porträts verschrieben. Ziel ihrer Arbeit ist "das Einfangen der Essenz einzigartiger, vergessener Plätze und ihnen trotz des Verfalls neues Leben einzuhauchen." Passend zu diesem Thema zeigt uns Ashley einige ihrer schaurigen Aufnahmen mit dem Lomography Redscale XR 120 ISO 50–200 und erklärt uns, wie sie verlassene Orte in Szene setzt.
Hi Ashley, willkommen in unserem Online Magazin! Kannst du dich und deine Arbeit zu Beginn kurz vorstellen?
Vielen Dank, dass ich hier sein darf! Ich habe mir die analoge Fotografie autodidaktisch beigebracht und lebe in New Bredford, Massachusetts. Seit dem ersten Mal, als ich vor einigen Jahren eine Kamera in die Hand genommen habe, war sie mir ein künstlerisches Ventil als Ausdruck meiner Selbst, für das ich sehr dankbar bin.
Kannst du uns darüber erzählen, was du mit dem Lomography Redscale film augenommen hast?
Im Allgemeinen verhandelt ein Großteil meiner Selbst- und Fremdbildnisse Themen wie Verlust, Verlassenheit, Sterblichkeit und Solidarität. Der Lomography Redscale zählt zu meinen Favoriten, wenn es darum geht, Motiven den gewissen Nachdruck zu verleihen.
Auf welche Weise hat der Film deine Idee für diese Serie unterstützt?
Die kräftigen Rottöne sorgen in Kombination mit den lebendigen Gelbakzenten für einen Kontrast, der ein unheilvolles Gefühl verbreitet. Der leicht einfärbige Look des Materials vermittelt dem Betrachter einen nostalgischen Vibe, der an Schwarzweiß oder Sepia erinnert, allerdings wärmer abgestimmt.

Hast du ein Lieblingsbild aus der Serie?
So schwer es mir auch fällt, einen Favoriten auszuwählen, so sehr gefällt mir die Doppelbelichtung meiner Freundin Colleen in ihrer Silhouette mit dem Titel "On My Mind". Ich gehe davon aus, dass sich daraus mit der Zeit eine eigene Serie entwickeln wird. Abgesehen vom Foto selbst, ist mir die Erinnerung an diesen Tag sehr wichtig. Colleen und ich freuen uns immer, wenn wir gemeinsam kreativ sein können. Bis weit nach Sonnenuntergang haben wir Fotos gemacht und den Sommertag in Newport genossen.
Viele deiner Fotos bestechen durch eine ganz bestimmte Kulisse, die deinen Stil unterstreicht – wie wählst du die Orte für deine Aufnahmen aus?
Meine erste Leidenschaft galt vor allem verlassenen Gebäuden. Ich recherchiere und suche immer noch nach vergessenen Orten, aber da ich in den letzten Jahren immer stärker Porträts Raum in meinen Fotos einnehmen, genieße ich es, Menschen in Szenen zu platzieren, die ich zuvor vielleicht allein fotografiert habe.
Kannst du uns erklären, wie du bei der Fotoserie vorgegangen bist?
Am Anfang ist es genau das: ein Rundgang. Ich möchte mich vor dem Shooting mit einem Raum vertraut machen. Zwar gehe ich mit bestimmten Konzepten im Kopf oder mit bestimmten Requisiten oder Posen, die ich einsetzen möchte, hinein, aber ich halte es für wichtig, den Raum zuallererst kennenzulernen, um eine Szene zu planen. Daraus ergibt sich dann, welche Filme ich verwenden möchte und wie ich einzelne Aufnahmen gestalte. Das kann manchmal ein langwieriger Prozess sein, aber die Entschleunigung gehört zu den Dingen, die ich beim Komponieren eines Analogbildes am meisten genieße. Es ist eine Gelegenheit, durchzuatmen, sich auf die Aufnahme einzulassen und zu überlegen, wie ich das Bild gerne hätte, bevor ich den Auslöser drücke.
Wie sieht deine übliche Kameraausrüstung aus?
Trotz ihres Gewichts war die Mamiya RB67 in alle den Jahren, seit dem ich das Vergnügen habe sie besitzen zu dürfen, meine Hauptkamera. Als Objektive habe ich normalerweise das 90 mm und das 50 mm dabei. Außerdem habe ich mehrere 120er-Rückteile, sodass ich je nach Situation zwischen verschiedenen Filmtypen hin und her wechseln kann. Damit bleibt in meiner Tasche gerade genug Platz für meinen Sekonic-Belichtungsmesser, Drahtauslöser, den Kodak Self Timer für Selbstporträts und natürlich für Film.
Hast du Tipps oder Tricks für den Einsatz unseres Redscale Films?
Experimentiere mit den Auswirkungen von mehr oder weniger Licht! Das gilt für jeden der LomoChrome Filme mit variabler Empfindlichkeit. Mit ein und demselben Film kannst du durch Über- oder Unterbelichtung ganz unterschiedliche Effekte erzielen.
Hast du irgendwelche bevorstehenden Projekte oder Shootings, die du mit uns teilen kannst?
Ich freue mich auf die Teilnahme am internationalen Film Swap "Make This A Double" und bin gespannt auf die entstehenden Doppelbelichtungen von meinen Partner:innen und mir. Außerdem freue ich mich auf kommende Reisen und Zusammenarbeiten mit anderen Künstler:innen in Neuengland und dem pazifischen Nordwesten.
Gibt es noch etwas, das du uns mitgeben möchtest?
Vielen Dank dafür, dass ich meine Arbeit mit euch teilen darf. Eure Filme bieten mir und anderen Analogfans interessante und aufregende Emulsionen zum Experimentieren, und es ist immer eine Freude zu sehen, was sich daraus entwickelt.
Wenn du dich gerne mehr über Ashleys Arbeit informieren möchtest, solltest du unbedingt einen Blick auf ihr Instagram und ihre Website werfen!
geschrieben von eloffreno am 2023-06-29 in #Ausrüstung #Menschen #lomochrome-lomography-films-redscale
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