Mit John Dewhirst und der LC-A 120 in den düsteren Moorlandschaften Nordenglands
5 Share TweetFür John Dewhirst bedeutet die analoge Fotografie Entspannung und ein Weg, kreative Möglichkeiten auszureizen. Seine neueste Entdeckung ist die Lomo LC-A 120, mit der Schauplätze rund um seinen Heimatort Bradford fotografierte. Mit uns hat er über die Vorteile dieser kompakten Mittelformatkamera gesprochen.
Hallo John, erzähl uns bitte etwas über dich.
Mein Name ist John und ich lebe in Bradford, Yorkshire. Ich bin selbstständiger Buchhalter, der sich auf das Umstrukturieren und Sanieren von Unternehmen spezialisiert hat. Die Fotografie ist dabei ein wunderbarer Ausgleich zum Entspannen, die ich gerne mit meinen anderen Interessen und Hobbies kombinieren. Dadurch ergibt sich eine große Vielfalt an Motiven ganz von allein, wie auch mein Twitter Account zeigt. Dort finden sich unter anderem Fotos zu Konzerten, Fußball, Dampfeisenbahnen, Industriegeschichte und Gebäuden meiner Heimatstadt Bradford.
Wieso hast du begonnen, analog zu fotografieren?
Vor ungefähr zehn Jahren entdeckte ich meine alten Schallplatten wieder, die zuvor fünfzehn Jahre im Haus meiner verstorbenen Mutter unberührt gelagert wurden. In den späten 80er wechselte ich mit Begeisterung zu CDs, aber als ich mir meine alten Platten wieder mal angehört habe, ist mir aufgefallen, dass sie eigentlich noch immer ziemlich gut klangen. Ein ähnliches Gefühl hatte ich mit der analogen Fotografie, als mir eine alte Kamera wieder in die Hände fiel.
Der Unterschied beim Analogen liegt in dessen Sinnlichkeit. So wie der sanfte Klang einer Schallplatte, verleiht fotografischer Film dem Bild eine Tiefe, die nicht mal Lightroom Presets erreicht werden kann. Verglichen mit der digitalen Fotografie sind die Erfahrungen und Ergebnisse erfrischend anders und zwingen einen, die Grundlagen von Komposition und Licht nicht aus den Augen zu verlieren.
Was hat dir am Fotografieren mit der Lomo LC-A 120 am meisten Freude bereitet?
Analoger Film bietet einzigartige Möglichkeiten. Zum ersten Mal kam ich mit Lomography durchs Experimentieren mit ihren Spezialfilmen wie dem Redscale, LomoChrome Metropolis oder LomoChrome Turquoise in Berührung. Fürs Experimentieren holte ich mir die Diana, Sprocket Rocket und LomoApparat Kameras, aber bei der LC-A 120 imporniert mir, dass sie so viel mehr bietet. Ein kleinen Vorgeschmack hatte ich bereits durch den Kauf meiner Lomo LC-A Minitar-1 Art lens , die ich mit meiner Leica MP vor allem für die Konzertfotografie nutzte. Der Look überzeugte mich so stark, sodass ich mir meine eigene LC-A 120 holen musste.
In Yorkshire, wo ich lebe, stehen dunkle Himmel und feuchtes Wetter an der Tagesordnung. Diese düstere Stimmung nutze ich gerne für meine Fotos und gerade hier kann die LC-A 120 auch ihr volles Talent ausspielen. Bei gutem Licht produziert die Kamera zudem überraschend scharfe Fotos. Ich habe die Kamera erst letzten November gekauft, aber ich freue mich schon darauf, mit ihr ein paar coole Retrofotos zu machen, wenn die Sonne endlich da ist. Meine andere Kamera ist eine Leica, aber ich bin davon überzeugt, dass die LC-A 120 eine wunderbare Ergänzung ist, die einen erfrischenden Ausgleich zur andauernden Pixelfixierung bietet.
Erzähl uns von den Fotos. Was zeigen diese Aufnahmen und warum hast du sie ausgewählt?
Für mich ist die LC-A 120 die perfekte Kamera, um stimmungsvolle Himmel einzufangen, wie ich sie am Leeds and Liverpool Canal in Shipley oder bei Top Whitens aufgenommen habe. Letzteres ist ein zerstörtes Bauernhaus in der düsteren Moorlandschaft von Yorkshire, das durch Emily Brontë Berühmtheit erlangte. Die Bilder haben einen zeitlosen Charakter, den du digital niemals so hinbekommen wirst. Die LC-A 120 liefert erstaunlich klare Fotos und im richtigen Licht auch richtig scharfe, wie die Aufnahmen des lokalen Friedhofs zeigen. Größe und Gewicht der LC-A 120 machen sie zu einer idealen Reisekamera für Schnappschüsse der besonderen Art.
Um mehr von Johns Fotos zu sehen, kannst du seinen Twitteraccount @jpdewhirst besuchen.
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