Meraki: eine Herzensangelegenheit

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Was geht dir durch den Kopf, wenn du an die "Aufgaben" denkst, die du noch zu erledigen hast? Wahrscheinlich fallen dir Begriffe wie: Pflichterfüllung, Zielsetzung, Arbeit oder Anstrengung ein. Die Liste scheint schier endlos zu sein. Speziell in unserer heutigen Welt, in der Zeit und Produktivität gleichgesetzt werden können, verbinden wir so viele Ideen damit. Aber ist das wirklich alles, was es damit auf sich hat?

Von: tamsoam

Durch unsere Art der Betrachtung können Aufgaben alles sein, was sich aus der Routine, Verantwortung und Leidenschaft ergibt. Zu den wichtigen Routinearbeiten gehören mitunter das Aufräumen des Zimmers, Geschirr abwaschen, Kleidung zusammenlegen und vieles andere. Es sind Aufgaben, die wir täglich erledigen und die sich fast eintönig anfühlen, die aber notwendig sind, um den Fluss des täglichen Lebens kontinuierlich und ohne Unterbrechungen aufrechtzuerhalten.

Die zweite Sorte an Aufgaben ergibt sich aus der Verantwortung. Man kann auch sagen, dass uns diese Variante einen Sinn und ein Ziel vor Augen hält, das es zu erreichen gilt. Wir räumen diesen Arbeiten eine höhere Priorität ein, weil wir wissen, dass sie für das Erreichen unserer langfristigen Ziele unerlässlich sind. Und obwohl uns bewusst ist, dass die erste Art von Aufgaben ebenfalls wichtig ist, neigen wir dazu, mehr Zeit in diese zu investieren, weil wir durch die Verantwortung, sie zu erfüllen, gebunden sind.

Die dritte Art von Aufgaben verlangt nach Leidenschaft und fühlt sich nicht mal nach Arbeit an. Je mehr du dich damit beschäftigst, desto glücklicher und produktiver wirst du. Bei diesen Aufgaben bestehst du sogar darauf, sie zu tun. Du gibst ein Stück deiner selbst in die Arbeit und in gewisser Weise ist das Resultat eine Widerspiegelung aus der Kombination deiner Mühe und Leidenschaft.

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Die Griechen haben ein Wort dafür: meraki. Und obwohl es sich nicht 1 zu 1 ins Deutsche übersetzen lässt, ist es einfach, sich von der Kraft seiner Bedeutung inspirieren zu lassen. Meraki bedeutet dein Innerstes in die Dinge, die du tust, einfließen zu lassen. Mit der Hilfe von Liebe, Kreativität und Leidenschaft entsteht eine Mischung, die eine vermeintlich einfache oder triviale Arbeit zur Herzensangelegenheit werden lässt.

Das kann in allen Formen von Hobbys, Tätigkeiten oder Berufen geschehen. Es ist ein wunderschönes Wort, das Farbe in unsere sonst so graue Welt bringt, die oft durch Produktivität und lange Arbeitszeiten geprägt ist. Es lässt sich sogar auf unsere geliebte Fotografie anwenden - sei es beim Prozess des Fotografierens, der Zeit in der Dunkelkammer oder dem Experimentieren mit verschiedenster Ausrüstung, Techniken und Filmtypen.

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Ein Stück von sich selbst in das, was man tut, einzubringen, ist eine großartige Übung in Sachen Kreativität. Es nährt die Seele und lässt dich auf lange Sicht besser werden. Es spielt keine Rolle, ob du bereits der Beste in deinem Handwerk bist oder erst in einem Jahr. Verlier nicht den Blick auf die Dinge, die dir wichtig sind, nur weil du noch nicht die Ergebnisse bekommst, die du dir vorgestellt hast.

Mach weiter mit deinem Herzensprojekt, ganz gleich wie lange es dauert, solange es dir Freude bereitet und dich wachsen lässt. Lass dich von dem Konzept von meraki dorthin mitnehmen, wo du sein solltest - erfüllt durch das Maß an Seele, das du in dein Werk steckst, und stolz darauf, eine Arbeit zu tun, die deinem Leben einen Sinn gibt.


Was ist mit dir? Welche Hobbys, Tätigkeiten oder Berufe sind deine größte Leidenschaft? Verrate es uns im Kommentarbereich unten!

geschrieben von cheeo am 2023-04-06 in #Kultur

3 Kommentare

  1. swjosdotschka
    swjosdotschka ·

    Wunderbar geschrieben und dazu noch die tollen Bilder. Danke für Deine Arbeit.

  2. ckolter
    ckolter ·

    @swjosdotschka Danke dir vielmals!

  3. peterpan61
    peterpan61 ·

    Sehr schöner Artikel (-:

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