Around the World in Analogue: Slowenien (Ljubljana & Idrija)

In dieser Ausgabe von Around the World in Analogue erfahren wir mehr über den Besuch von Analogfotografin Sara Brunacci in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana sowie der UNESCO-Welterbestadt Idrija, die für den Bergbau und das traditionsreiche Handwerk des Spitzklöppeln bekannt ist.

Sie fotografierte mit der Lomo Lubitel 166 Universal auf abgelaufenen Lomography Earl Grey B&W 120 ISO 100 Film. Lasst uns hören, was sie zu erzählen hat!

© Sara Brunacci

Name: Sara Brunacci
LomoHome: @saragypsy
Social Media: Facebook – Sara Gypsy Brunacci
Kamera: Lomo Lubitel 166 Universal
Film: Earl Grey B&W 120 ISO 100 (abgelaufen)
Ort: Slowenien (Ljubljana & Idrija)

Das gebirgige und waldreiche Slowenien ist bekannt für seine reiche Kultur und seine vielfältige Landschaft. Im Norden grenzt es an Österreich und Ungarn, im Osten an Kroatien und im Westen an Italien, was sich in der Vielseitigkeit aus alpinen Regionen, üppigen Flusstälern und einer reichhaltigen Flora und Fauna widerspiegelt.

Mein Partner und ich haben uns in diesem Sommer auf ein Abenteuer nach Slowenien begeben. Wir wollten uns Ljubljana anschauen und auf dem Weg dorthin haben wir einen spontanen Zwischenstopp in Idrija eingelegt. Slowenien hat so viel zu bieten und es gibt immer etwas zu entdecken, egal ob man die Landschaft genießt oder eine schöne Stadt besichtigt.
© Sara Brunacci
Idrija ist vor allem für Quecksilberminen und das Spitzenklöppeln bekannt, oder eigentlich nur dafür bekannt, würde ich sagen. Wir hatten das Glück, dass am Tag unseres Besuchs das žlikrofi-Festival stattfand. Einmal jährlich feiert das beschauliche Städtchen ein Fest zu Ehren der gleichnamigen Teigtaschen, die als traditionell slowenische Bergmannsspeise gelten. Sie ähneln unseren italienischen Tortellini und werden mit allerlei Köstlichkeiten gefüllt und auf verschiedene Weise serviert.
Das Programm des Festivals umfasste Theatervorstellungen, Konzerte, Stände mit lokaler/regionaler Küche und Workshops zu Umweltthemen. Einige Fotografen kamen auf uns zu und sprachen ihre Anerkennung dafür aus, dass wir analoge Kameras benutzen. Einer von ihnen machte sogar selbst ein Foto von uns und lud uns dann zu einer Party in der Gegend ein, die am selben Abend stattfand.
Am nächsten Tag besuchten wir die Kirche auf dem Berg Rožna mit Blick auf Idrija - sie wurde von den Bergleuten der Stadt zu Ehren ihres Schutzpatrons, des Heiligen Antonius von Padua, erbaut, von wo wir zufällig beide stammen. Hier habe ich ein paar Fotos von der atemberaubenden Aussicht gemacht, während ich die steile Treppe des Hügels hinauf- und hinunter ging.
© Sara Brunacci
Als wir später, noch am selben Tag in Ljubljana ankamen, fühlte es sich an wie eine Reise durch Raum und Zeit. Ich habe die Stadt geliebt, seit ich sie zum ersten Mal gesehen habe: so grün, so malerisch und barock. Als Reisende überkommt einen ein Gefühl von Freiheit und Vielfalt. Sie ist als "Stadt der Drachen" bekannt und man sieht sie überall, wo man hingeht. Es ist lustig, denn hinter einem von ihnen tauchte plötzlich ein Regenbogen auf, und ich fand es spannend ihn auf Schwarz-Weiß-Film zu fotografieren.
Das Ergebnis ist zwar nicht ganz das, was ich erwartet hatte, aber es ist trotzdem etwas geworden. Nahezu an jeder Ecke gibt es Graffiti zu bewundern - besonders in Metelkova, einem autonomen, sozialen und kulturellen Zentrum von einer wunderbaren künstlerischen Qualität. Aus Respekt vor diesem Ort habe ich dort keine Fotos gemacht, deswegen sollte sich jeder selbst ein Bild davon machen!
© Sara Brunacci
Sara empfiehlt allen, die einen Trip nach Slowenien planen, am besten mehrere Kameras einzupacken, mit denen man gut umgehen kann. Um die wundersamen und lebhaften Farben Sloweniens einzufangen, solltet ihr auch genug Rollen Film mitnehmen.
Bevor wir wieder aufbrachen, tranken wir noch gemütlich einen Kaffee und beobachteten das Straßentreiben. Ich ergriff die Gelegenheit und knpiste mit meiner Lomo Lubitel einige vorbeischlendernde Passanten. Mit maximal einer handvoll Bilder wollte ich die unvergleichliche Seele der Stadt einfangen... und das ist mir gelungen!
Ich empfehle, sich immer wieder auf's Neue in diesem Land zu verlieren. Slowenien ist so wunderschön und vielfältig mit den kräftigen Grün- und Blautönen der Natur bis hin zu dem grauen und braunen Anstrich der Städte, der durch bunte Farbkleckse durchbrochen wird. Du musst nur offen bleiben und immer bereit sein, das breite Spektrum an Möglichkeiten zu nutzen.
© Sara Brunacci
In Metelkova zum Beispiel ist Farbe die beste Idee. Du solltest dort zwar keine Menschen fotografieren, wohl aber die Kunstwerke, die erstaunlich bunt und vielfältig sind. Außerdem kann es gut sein, dass du von einem plötzlichen Regenbogen überrascht wirst!
Auf dieser Reise habe ich zum ersten Mal schwarz-weiß fotografiert, und zwar auf 120er Film. Da ich die Kamera noch nicht so gut kannte, habe ich leider vergessen, zwischen den Bildern weiterzuspulen. Ein großer Fehler, der mir am Ende aber ein paar unerwartete und spannende Mehrfachbelichtungen bescherrt hat.
Und obwohl ich es immer präferiert habe auf Farbe und mit meinen zwei Kleinbildkameras zu fotografieren, hat mir das Verwenden des Earl Grey B&W 120 ISO 100 in Slowenien mit meiner Lomo Lubitel doch eine eine neue Art und Weise gezeigt, die Welt zu betrachten. Die Erfahrung war so prägend, dass sie seitdem meine beiden anderen Kameras im Alltag abgelöst hat.
Von: saragypsy
Bis Ende Januar fand in Padua eine Einzelausstellung meines Farbfotografieprojekts statt, doch ich bin schon dabei die nächste zu planen... dieses Mal nur auf Earl Grey und anderen Schwarz-Weiß - Filmen. Una sola moltitudine war mein erstes Fotografie-Ausstellungsprojekt.

Saras erste Ausstellung Una sola moltitudine zeigt 12 Bilder, die in Italien und Deutschland entstanden sind. Ihr zufolge sind die Fotos eine Ode an "eine Welt der schönen Fehler samt einer Spontanität ohne Regeln, Posen oder Stative".

Von: saragypsy
Es ist eine Hymne auf das Leben von Mensch, Tier, Pflanzen und Steinen. Ein Lobgesang auf die Widersprüche, würde ich sagen. Die 12 Fotos stellen 12 einzelne Personen da, die wir alle in uns vereinen: getrennte Universen, die jedoch miteinander verbunden sind. Ich habe sie als gegensätzliche Paare konzipiert, die sich jeweils in Konstrast gegenüber stehen. Die Ausstellung im RetròGusto Bistrot in Padua wurde am 8. November 2022 eröffnet und war bis diesen Februar zu sehen.
Verwendet habe ich hauptsächlich LomoChrome Purple, LomoChrome Metropolis sowie einige Rollen abgelaufenen Film. Als Kameras zum Einsatz kamen eine Nikon Fe10 und eine Zenit 122. Abgesehen von einigen kleinen Anpassungen habe ich die Bilder nicht ernsthaft bearbeitet. Ich mag meine Fotos so wie sie sind.

Vielen Dank an Sara, dass sie ihre Fotos und Geschichten mit uns geteilt hat! Wir wünschen ihr viel Glück für ihre aktuellen und zukünftigen Ausstellungen. Um mehr von ihrer Arbeit zu sehen, besuche ihr LomoHome.

Möchtest du mit uns Around the World in Analogue? Schreib eine E-Mail an aj.bajo@lomography.com mit dem Betreff "Around the World in Analogue" und teile deine unvergesslichen Reisen mit dem Rest der Community! Mehr über die Richtlinien erfährst du hier.

geschrieben von sylvann am 2023-03-10 in #Menschen #Orte

Erwähntes Produkt

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