Monochrome Festival-Feels mit Zorki

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Lomography Community-Mitglied Zorki gibt uns einen Einblick in seine wunderbar monochromen Festival Aufnahmen, verrät uns seinen Soundtrack zu den Bildern und erzählt uns von seinen analogen Anfängen.

Hi Daniel aka Zorki und willkommen im Lomography Magazin! Kannst du uns ein bisschen von dir erzählen und wie du zur Filmfotografie gekommen bist?

Hallo, ich bin Daniel und komme aus dem schönen Norden Deutschlands. Das ging bei mir recht früh los, Ende der 90er Jahre. Schon als Kind und Jugendlicher habe ich gerne auf Klassenfahrten und später auch den Schulalltag oder die Treffen mit Freunden fotografiert. Bin also ein “analogue native”, der noch die Zeit ohne Internet und Digitalfotografie kennengelernt hat. Ich habe zwar auch recht früh angefangen digital zu fotografieren, bin aber der Analogfotografie stets treu geblieben. Meine erste Spiegelreflexkamera war eine Nikon F55. Sie wurde immer rausgeholt, wenn ich besonders schöne Fotos aufnehmen wollte.

Einen quasi Neustart habe ich dann ab 2012 mit der Anmeldung hier bei Lomography erlebt. Ich begann die Fotografie nochmal neu zu entdecken, vieles bewusster zu erleben und die Technik besser zu verstehen. Alte Kameras ohne Automatiken helfen dabei ungemein, z.B. die Zenit 11, die Lomo Smena Symbol oder die Lubitel 166+. Habe alles Mögliche ausprobiert und sehr viel dabei gelernt. Dieser Prozess ist bis heute fortlaufend. Digital fotografiere ich eigentlich nur noch, wenn viele Bilder benötigt werden und diese zeitnah an Andere verteilt werden sollen, z.B. nach einer Hochzeit. Fotografie auf Film macht mir viel mehr Freude, denn sie verstärkt die eigene Wahrnehmung, Behutsamkeit und Geduld.

Du hast vor kurzem wunderbare Aufnahmen von einem Festival aus 2017 mit uns geteilt - weißt du noch warum du dich gerade für einen B&W Film entschieden hast?

Schwarzweissfilme haben einfach eine ganz andere Bildwirkung als Farbfilme. Wenn man Menschen in der Öffentlichkeit fotografiert, wirken die Bilder in B&W irgendwie anders. Das Spiel zwischen Licht und Schatten, Konturen, Formen und die Bildkomposition bekommen eine größere Bedeutung. Bestes Beispiel sind da die vielen tollen Kunstwerke aus der Streetphotography. Man muss sich auch ein wenig mehr anstrengen, um ein gutes Bild zu bekommen. Vor allem der Bildaufbau sollte etwas durchdachter sein, ansonsten wirken die Bilder nach meinem Empfinden schnell langweilig.

Was ist dein Lieblingsbild, dass du von Festival auf Film festgehalten hast?

Ich mag sehr gerne das Bild von der Sängerin Amelia Murray der neuseeländischen Band Fazerdaze. Das Lichtsetting, der Hintergrund und dieser leichte Nebel geben ein schönes Gesamtbild ab. Die Musik ist übrigens einfach wunderbar.

Wenn man deine Fotos ansieht fühlt man sich direkt als wäre man selbst auf dem Festival mit dabei - hast du Tipps für Anfänger:Innen um die Stimmung richtig einzufangen?

Vielen Dank für das Kompliment! Gute Tipps zu geben fällt mir jedoch etwas schwer, da ich mich noch lange nicht in der Position sehe, anderen etwas beibringen zu können. Ich sehe bei meinen Bildern meistens als Erstes die Fehler und/oder Verbesserungsmöglichkeiten. Vielleicht hilft aber der Hinweis, dass ich sehr viele dieser Bilder mit Hilfe eines Lichtschachtsuchers aufgenommen habe. Die Nikon F3 ist da sehr vielseitig einsetzbar und kann für jede Aufnahmetechnik angepasst werden. Ich habe das Gefühl, dass man mit einem Lichtschachtsucher (also das fokussieren von oben herabschauend auf die Kamera) deutlich unauffälliger fotografieren kann. Viele Leute nehmen das Fotografieren dadurch gar nicht richtig wahr, oder kennen diese Art des Fotografierens schlichtweg gar nicht. Selbst meine Freunde dachten die ganze Zeit, dass ich nur ein paar Einstellungen an der Kamera vornehme und keine Bilder in dem Moment mache. Auch ist es natürlich gut, wenn man seine eigene Scheu ablegt und ganz offen und freundlich an die Sache herangeht. Es fällt aber auch mir bis heute schwer, diese Scheu gänzlich abzulegen und fremde Menschen zu fotografieren. Festivals bieten da aber ein geeignetes “Übungsfeld”, da die Besucher in der Regel super freundlich und gelassen sind.

Wenn du an deine Fotos vom Festival denkst - hast du dazu einen Soundtrack im Ohr / Welches Lied passt zu deinen Fotos?

Die meisten Bilder dieses Albums sind auf dem Immergut Festival 2017 entstanden. Meine Soundtracks waren dabei ganz klar “Lucky Girl” von Fazerdaze...

...und “To The South” von Motorama.

Beide Bands kann ich uneingeschränkt empfehlen!

Lieber Daniel - vielen Dank, dass du uns einen Einblick in deine Fotos gegeben haben! Wenn ihr mehr von Daniel aka Zorki sehen wollt, dann schaut in seinem LomoHome vorbei uns lasst etwas Liebe da!

geschrieben von kathi-la am 2021-09-17 in #Kultur #Menschen #Orte #Videos #festival #bw

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