Ein Blick hinter die Kulissen - von Holger Nitschke

Der Fantome Kino ISO 8 Film ist eine kleine Herausforderung, bietet aber auch unglaublich kreative Gestaltungsmöglichkeiten. Holger Nitschke hat es sich nicht nehmen lassen, den Fantome Kino Film für ein Portrait- und Modeshooting einzupacken und nimmt uns in diesem Artikel mit, vom Tasche packen bis zum finalen Abzug. Also lehn Dich zurück und lass Dich inspirieren!

© Holger Nitschke | Fantome Kino ISO 8 Film | Model: Fiene

Von der Idee bis zum Tasche packen, wie bereitest Du ein Shooting vor? Hatten die Eigenschaften des Fantome Kino Einfluss auf Deine Planung?

Ich Arbeite zwischendurch gerne spontan und improvisiere - es wird nur eine grobe Richtung angepeilt, der Rest ergibt sich. Ein Großteil des Lebens ist ja durchgeplant, daher liebe ich die Freiheiten, die solche freien/kreativen Fotoshootings mit sich bringen. Es gibt bei meinen freien Arbeiten meist nur ein sehr grobes Moodboard: sprich ich suche ein paar Bilder zusammen und schicke sie dem Modell.
Da ich mit Fiene schon ein paar Monate vorher zusammengearbeitet habe und wusste wie sie auf meinen Bildern wirkt, konnte ich einen groben Plan im Kopf skizzieren. Das Moodboard ging in die Richtung klassischer Mode&Portrait-Bilder im Urban-Look. Zum einen etwas „rotzigere“ Bilder mit Backyard-vibe und dann noch ein etwas schickeres, edleres Setting. Sowohl Fiene als auch ich (wir selbst haben einen großen Second-Hand-Fundus) brachten einfach einen Stapel Kleidung mit zum Treffpunkt - wegen der ja leider immer noch vorherrschenden Pandemie trafen wir uns direkt in der Stadt und sie hatte sich ein leichtes Makeup selber aufgetragen. Umziehen und Anproben fanden dann einfach direkt im Auto bzw. auf einem leeren Parkplatz und dem besagten Hinterhof statt.

© Holger Nitschke | die Vorbereitungen

Nach dem Shoot gehts ab in die Dunkelkammer – wie bereitest Du eine Entwicklung vor? Hast Du einen Geheimtipp für die Arbeit in der Dunkelkammer?

Tatsächlich entwickle ich die Filme nach einem Shooting meistens innerhalb der ersten 24 Stunden. Ich bin immer sehr gespannt auf die Ergebnisse und den magischen Moment (wo man den Film aus der Entwicklerdose nimmt und man zum ersten mal die „negativen“ Ergebnisse sieht). Dagegen ist das Importieren der digitalen Bilder auf den Rechner richtig unaufregend.
Ein kleiner Tipp für das Handling: ich versuche die 35mm Filme nicht vollständig, also bis sie komplett in der Filmdose verschwunden sind, zurückzuspulen, sondern nur soweit das ein Teil des Filmes noch herausschaut. Somit kann ich das eine Ende des Filmes im Licht zurechtschneiden, was doch etwas leichter und sicherer ist, weil das „knacken“ der Filmdose entfällt. Einmal habe ich mich auch an einer geöffneten, scharfkantigen Filmdose geschnitten - was in völliger Dunkelheit nicht so schön war.
Wie (bisher) immer habe ich auch bei dieser Entwicklung zu Kodak D76 gegriffen.
Dann scanne ich die Negative erstmal mit meiner DigitaLIZA Scanmaske.

© Holger Nitschke | Fantome Kino ISO 8 Film | Model: Fiene | von der Entwicklung bis zum Scan

Wie entscheidest Du, von welchem Negativ ein Abzug entstehen soll?

Nachdem ich Kontaktabzüge hergestellt habe, suche ich mir ein paar Favoriten raus und fange einfach an. Neben eher wenigen Portraits sind es oft Bilder mit kreativem Bildaufbau, bei welchen man nicht immer das Gesicht des Modelles erkennen muss.

© Holger Nitschke | Fantome Kino ISO 8 Film | Model: Fiene | die Abzüge

Die ersten Abzüge mache ich meistens im kleineren 13x18-Format um zu schauen wie die Bilder auf Papier in Natura wirken. Meine Top-Favoriten belichte ich dann auf 24x30 oder 30x40cm Papier. Oftmals experimentiere ich dazu mit alten abgelaufenen Vintage-Papieren. Beim Abziehen der Motive aus dem „Fantome“-Shooting habe ich auf noch nahezu perfekt funktionierendes Argenta (RIP) Papier aus den 80/90er Jahren im Format 13x18 belichtet.

© Holger Nitschke | Fantome Kino ISO 8 Film | Model: Fiene | die Abzüge

Vielen Dank an Holger, dass er seine Fotografien und seinen Prozess mit uns geteilt hat! Schau in seinem LomoHome auf seinem Instagram Profil und auf seiner Website
vorbei um die ganze Serie zu sehen! Vielen Dank außerdem an Model Fiene von Modelwerk .
Und wenn Du nun auch Lust bekommen hast, mit niedrigen ISO-Werten zu experimentieren und Deine Fotos in den klassischen B&W-Look zu tränken, dann findest Du den Fantome Kino ISO 8 in unserem Online Shop.

geschrieben von alinaxeniatroniarsky am 2021-06-04 in #Ausrüstung #Anleitungen

Erwähntes Produkt

Fantôme Kino B&W 35 mm ISO 8

Fantôme Kino B&W 35 mm ISO 8

Fantôme Kino B&W Film ist perfekt für Pinhole Fotografie, markante Portraits und düstere Schnappschüsse im Alltag. Mit einem niedrigen ISO und einem kleinen Belichtungsspielraum, stellt dieser eindrucksvolle schwarz-weiß Film schon kleinste Änderungen in Farbtönen dar. Daraus resultieren unglaublich reichhaltige und lebendige Micro-Kontraste. Der Fantôme Kino B&W bringt Bilder zum Leben und fängt damit eindrucksvolle Momente in Rabenschwarz und in weißer Pracht ein.

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