Über Analogfotos und Tauben - von Sebastian Steimel
3 Share TweetSebastian arbeitet sowohl mit Fotografie als auch mit Videografie. Analoges Fotografieren ist dabei ein wichtiger Aspekt. Der Kölner teilt in diesem Artikel einige seiner Arbeiten und was ihn zur analogen Fotografie gebracht hat.
Hallo Sebastian und willkommen im LomoMagazin! Erzähl uns ein bisschen von Dir, wie hat Deine Reise mit der (analogen)Fotografie begonnen? Was bedeutet (analoge) Fotografie für Dich?
Die analoge Technik hat mir ermöglicht, mich überhaupt mit Fotografie und später mit Bewegtbild auseinandersetzen zu können. Mit 15 war das Taschengeld knapp und mit der Minolta X500 und den Rokkor Optiken konnte ich mir wahnsinnig gute Technik für verhältnismäßig wenig Geld leisten. Die Kamera benutze ich bis heute noch. Film ist für mich immer noch ein wichtiges Medium, weil es mich dazu bringt, einen Gang zurückzuschalten und mich in Geduld zu üben. Durch den Prozess von Entwicklung und Scan und die Beschränkung auf 36 Bilder pro Rolle hat das einzelne Bild für mich eine viel größere Bedeutung.
Welches Equipment benutzt Du (am liebsten)? Hast Du verschiedenes Equipment für verschiedene Aufnahmesituationen?
Aktuell fotografiere ich am liebsten mit meiner Leica M4-P, dabei benutze ich fast ausschließlich Portra 400 und Lomography CN400. Für meine Arbeiten liebe ich es, Messsucherkameras zu nutzen, weil ich damit viel schneller fokussieren kann und das Auslösegeräusch leiser ist. Bei meiner Arbeit mit Bewegtbild habe ich sehr viel mit aktueller, digitaler Technik zu tun so dass ich mich trotzdem noch mit den neuesten Gimmicks beschäftigen kann.
Es ist viel Streetfotografie dabei, hast Du ein Lieblingsmotiv? Was inspiriert den Look Deiner Aufnahmen?
Besonders häufig findet man bei mir Tauben im Bild. Viele Menschen finden die Tiere ja eklig, aber für mich sind sie ein Sinnbild für die Stadt und das Leben in urbanen Räumen. Ansonsten versuche ich immer, ehrliche Momente einzufangen. Mich reizt es, dass ich nur den Bruchteil einer Sekunde Zeit habe, um einen Eindruck festzuhalten, bevor er verschwindet. Generell spielt bei meinen Arbeiten Authentizität, beziehungsweise das was ich als authentisch wahrnehme, eine große Rolle.
Am meisten inspirieren mich andere Bereiche der Kunst. Wenn ich fotografiere höre ich zum Beispiel meist Musik und die Stimmung übernehme ich dann oft. Ansonsten inspirieren mich KünstlerInnen wie Lucia Sotnikova weil ihre Arbeiten eine wahnsinnige Tiefe haben oder Thomas Ruffs Umgang mit dem Medium Fotografie. Einige Künstler, wie zum Beispiel die frühen Kubisten, bewundere ich außerdem für ihren Mut, so sehr mit alten Konventionen zu brechen. Martin Parr’s „The Last Resort“ ist für mich außerdem eine der besten Bilderserien.
Zu guter Letzt: Hast Du ein paar inspirierende Worte oder Tipps für unsere Leser?
Am wichtigsten finde ich, dass man die Motivation beibehält und auch mal längere Episoden aushält bei denen kein einziges gutes Foto entsteht. Außerdem lohnt es sich bei Spaziergängen auch immer, sich umzudrehen und sich die Umgebung nochmal aus einem anderen Blickwinkel anzuschauen.
vielen Dank an Sebastian, dass er seine Fotos und seine Gedanken dazu mit uns geteilt hat. Folge ihm auf Instagram , schau auf seiner Website vorbei und lass Dich von seinen Arbeiten inspirieren!
geschrieben von alinaxeniatroniarsky am 2021-02-08 in
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