Über Cyanotypieexperimente - von Velvet-Daddy

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Michael, aka @Velvet-Daddy, hat sich schon als Kind in die Fotografie und vor allem in die unendlichen experimentellen Möglichkeiten verliebt. Seit über 20 Jahren experimentiert, manipuliert und bearbeitet er seine Filme. Ein Besuch in London 2013 in The Photografers Gallery und dessen Lomographyabteilung intensivierte die Begeisterung.

In der Zeitschrift PhotoKlassik stieß Michael schließlich auf die Cyanotypie und dann war der Weg zu eigenen Experimenten nicht mehr weit:

© @Velvet-Daddy

Im Keller mischte ich die zwei Chemikalien, die ich aus England bestellt hatte, 1:1 zusammen und bearbeitete unterschiedliche Papiere 24 Std. später mit der Mischung.
Am Rechner stellte ich mir ein paar Negative her (A4 / A5). Wieder im Dunkeln legte ich die Negative auf das bearbeitete Papier, spannte es in einen Rahmen und setze es der Sonne aus. Nach ca 20 Minuten verfärbt sich das Papier dunkelgrün, fast bräunlich.
Jetzt wurde das Papier gewässert und im letzten Waschgang noch mit Bleiche bearbeitet. Dabei kommt die blaue Farbe noch stärker zum Ausdruck. Nochmals nachwässern, trocknen lassen und fertig ist die Cyanotypie.

Natürlich kann auch hier viel experimentiert werden:

© @Velvet-Daddy

Hier habe ich den Hund einer Bekannten fotografiert, ein liebenswerter Kerl der leider schon verstorben ist. Zwischen Glasplatte und Negativ habe ich außerdem einen Löwenzahn auf das Bild gepustet und mit belichtet.

Von: velvet-daddy

Auf Aquarellpapier habe ich dieses Sonnenblumenfeld festgehalten. Die Einstreichtechnik des Papiers mit Schwamm, Tuch oder Pinsel bestimmen den Look der Bilder. Mir persönlich gefällt auch die Unregelmäßigkeit an den Rändern wie hier bei dieser Cyanotypie.

© @Velvet-Daddy

Hier habe ich meine Schwester mit offenem Mund vor einer weißen Wand fotografiert, ein Negativ erstellt und dann verschiedenes Blattwerk auf mein Papier gelegt bevor ich das ganze wieder in der Sonne entwickeln lies.

© @Velvet-Daddy

Diese Technik habe ich hier noch ausgebaut und zwei Negative mit Blättern übereinander gelegt.

© @Velvet-Daddy

Löwenzahn auf Fotopapier…..einfach herrlich so ein Fotogramm.

© @Velvet-Daddy

Es ist immer wieder eine Überraschung was dabei herauskommt. Man kann die Bilder für einen Überraschungseffekt auch nachträglich noch mit Kaffeesatz oder Tee bearbeiten. Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Wer kreativ und experimentierfreudig ist, dem kann ich die Cyanotypie herzlichst empfehlen. Sie macht unwahrscheinlich viel Spaß und bietet eine Vielzahl gestalterischer Möglichkeiten!


Vielen Dank an Michael, dass er seinen wunderschönen Cyanotypien und Erfahrungen mit uns teilt! Schau in seinem LomoHome vorbei und lass Dich von seinen Experimente inspirieren!

geschrieben von alinaxeniatroniarsky am 2020-07-14 in #Anleitungen

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