Alex Nauva - wie sich Musik und analoge Fotografie ergänzen können

Der Schweizer Alex Nauva, aka rancliffhasenza, ist für seine Musik bekannt, aber er ist auch leidenschaftlicher Lomograph. Seine neueste Single "Power" und die zugehörige EP, die gestern erschienen ist, haben wir zum Anlass genommen, mit ihm über seine Musik und Leidenschaft zur analogen Fotografie zu sprechen. "Power" ist ein erster Einblick in Nauvas neueste EP, bei der der Ostschweizer Künstler nicht zurückschreckt über tabuisierte Themen zu sprechen und sich mit seinen eigenen negativen Gedanken zu beschäftigen. Er spricht über Paranoia, Existenzangst sowie Leben und Tod. Diese Themen sind wiederum mit verträumten Synthesizer-Melodien verschmolzen. Deshalb nannte er seine EP "Yume", was so viel wie "Traum" auf Japanisch bedeutet. "Yume" ist gestern erschienen und kann ab sofort auf Spotify gehört werden.

Alex Nauva // Power

Lieber Alex, wir freuen uns, Dich für unser Magazin interviewen zu dürfen! Bitte stell Dich unseren Lesern kurz vor.

Danke, ich freue mich auch riesig! Ich heisse Alex Nauva, bin Musiker und wohne in der Schweiz. Mich kann man als Solokünstler hören oder mit meiner Band OGMH, wo ich in die Rolle des Frontmanns schlüpfe. Musik regiert ziemlich mein komplettes Leben. Nebst dem künstlerischen Schaffen, verdiene ich meine Brötchen als Teilprojekt- und Produktionsleiter des Ostschweizer Musikwettbewerbs “bandXost” und als Musiklehrer. Wenn meine Aufmerksamkeit einmal nicht der Musik gewidmet ist, beschäftige ich mich mit analogen Kameras.

© Jessica Fuchs

Du bist mit Deiner Musik bekannt. Wie bist Du zur Musik gekommen und wie würdest Du Deinen Stil beschreiben?

Als ich ungefähr acht Jahre alt war wurde ich von meinen Eltern zum Klavierunterricht geschickt und ich habs gehasst. Nicht gerade der beste Start in die Musik. Erst als Teenager begann ich das Musizieren zu mögen, als ein Kumpel mit seiner E-Gitarre angeben musste, indem er mir irgendein Lied von Sum-41 vorspielte. Ich war ziemlich beeindruckt. Ja, ausgerechnet Pop-Punk hat mir das Tor zur Musikwelt geöffnet. Damals war das cool und ich wollte auch so cool sein wie mein Kumpel. Von da an gings rund. Ich habe meine Indie Pop/Shoegaze Band OGMH gegründet und später mit meiner wachsenden Faszination für Synthesizer mein Soloprojekt gestartet. Die Musik, die ich solo mache ist schwierig zu beschreiben. Es ist irgendwo zwischen Dream Pop und Synthwave, also sehr verträumt und synth-lastig. Eine Freundin beschreibt meinen Sound als Stripper Musik, was ich total witzig finde. Daher beantworte ich die Genre-Frage immer mit Stripper Musik. Mal schauen ob meine neue EP “Yume” auch in dieses Genre fällt.

OGMH // Feel

Deine Musik verrät sicher einiges über Dich, wie würdest Du Dich beschreiben und wovon lässt Du Dich gerne inspirieren?

Selbst würde ich mich als emotionalen Menschen beschreiben, vor allem wenn es sich um meine Musik dreht. Viele Leute, die mich persönlich kennen und mir auch nahe stehen, würden wahrscheinlich das Gegenteil behaupten, da ich auf emotionaler Ebene sehr schlecht erreichbar bin. Normalerweise behalte ich viele Gefühle für mich und verstecke mich hinter einer Fassade geprägt von Blödel-Humor. Dadurch ist Musik für mich ein Ventil für aufgestaute Gefühle, welche somit auch eine Inspirationsquelle darstellen. Beispielsweise drehen sich die Songs auf “Yume” um Existenzängste, Abhängigkeit, Reue, Leben und Tod.

© Alex Nauva und Jessica Fuchs

Du nutzt gerne Deine eigenen Analogfotografien als Cover, kannst Du uns kurz durch den kreativen Prozess führen? Warum Analoge Fotografie?

Ich schiesse viel zu viele Fotos und dies meistens mit der Lomo LC-A. Meistens weiss ich nie was ich mit diesen vielen Fotos anfangen soll und finde es sehr schade sie einfach irgendwo verstauben zu lassen. Die meisten Bilder verknüpfe ich mit schönen Erinnerungen, die in mir ein nostalgisches Gefühl auslösen. Die schönsten Fotos mit den für mich ausdrucksstärksten Erinnerungen möchte ich jeweils irgendwie verewigen. Darum verbinde ich diese mit Musik. Somit verleihe ich den Bildern und Erinnerungen salopp gesagt einen eigenen Soundtrack. Warum ich dies analog mache und nicht digital, hat für mich einen ganz einfachen Grund. Die analoge Fotografie zieht eine gewisse Limitierung und Ungewissheit mit sich. Man weiss nie, ob ein Foto gut geworden ist, bis man es entwickelt. Seit ich 2010 mit der analogen Fotografie begonnen habe treibt mich diese Eigenschaft an weiterzumachen. Seither hatte ich noch nie das Bedürfnis eine DSLR zu benutzen.

© Alex Nauva

Hast Du eine Lieblingskamera/einen Lieblingsfilm?

Die Lomo LC-A, ganz klar. Super Ding! Ich hatte einmal eine in Kopenhagen ins Wasser fliegen lassen und musste mir direkt eine neue kaufen. Sonst benutze ich noch gerne die Minolta XE-5 und die Canon Canonet 28. Wenn es um den Film geht, knipse ich meistens auf einen ISO 400 Farbfilm von Lomography. Jedoch bin ich auch ein grosser Fan vom LomoChrome Purple.

Alex Nauva // Power

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Herzlichen Glückwunsch zu seiner neuen EP an Alex Nauva! Schaut auf seinem Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music oder auf seiner Website vorbei und schenkt ein bisschen Liebe ;)

geschrieben von alinaxeniatroniarsky am 2020-03-28 in #Kultur #Menschen #Videos

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