Färöer: Zwei Wochen analog auf den ursprünglichsten Inseln der Welt
9 15 Share TweetDie Färöer Inseln gelten als die ursprünglichsten Inseln überhaupt, ein Geheimtipp für Reisende, die spektakuläre Landschaften und unberührte Natur lieben. Zum ersten Mal hörte ich von den Inseln, da ich gerne und oft nach Island reise, und sie als Zwischenstopp für die Anreise mit der Fähre in einigen Reiseführern mit erwähnt sind. Da ich die sommerliche Touristenflut in Island scheue, aber mal wieder ziemlich urlaubsreif war, formte sich in meinem Kopf folgende Idee: Zwei Wochen alleine analog unterwegs, ohne Computer, Handy oder Navi. Der absolute Selbstfindungstrip, und dazu atemberaubende Landschaften.
Sobald die Idee einmal zu Ende gedacht war, stürzte ich mich auf die Planung. Ich liebe planen! Alle verfügbaren Reiseführer wurden gewälzt, was auf deutsch allerdings nicht viele sind (A. Wachter: „Färöer“, sowie einige kombinierte Island&Färöer Reiseführer). Auf dieser Seite kann man sich Reisebroschüren zuschicken lassen, was ich natürlich auch tat um meine Informationsgier zu befriedigen. So hatte ich auch noch einen allgemeinen Reiseführer, eine Wanderbroschüre und einen Vogelführer zum blättern.
Mitte Juni ist es so weit, endlich geht es los. Von Kopenhagen mit Atlantic Airways nach Vágar, und dann mit dem Helikopter auf die kleine Insel Mykines. Der Helikopter-Linienflug ist übrigens schon für umgerechnet 20€ zu haben.
In Mykines kann man super Puffins beobachten. Die niedlichen Vögel haben es mir sofort angetan. Nicht so begeistert bin ich allerdings von der Raubmöwe, die sich auf mich stürzt um ihr Nest zu verteidigen.
Mit der Fähre geht es von Mykines nach Vágar, dort habe ich mir in Miðvágur ein Guesthouse gemietet, direkt in der Nähe des Sees Leitisvatn – dem größten See der Färöer.
Nach zwei Übernachtungen in Vágar habe ich mir endlich meinen Mietwagen abgeholt. Busfahrpläne gibt es nämlich nur online, das passt nicht zu meinem analogen Lebensstil. Aber die Färöer sind so nett, dass sie mir in einem Supermarkt den Busfahrplan ausgedrucken. Mit dem Auto mache ich einen Abstecher zum wunderschönen Wasserfall in Gásadalur, dann geht es nach Runavík, wo ich mir ein Hotel gebucht habe.
Nach so viel Ruhe ist Runavík die reinste Metropole!
Der nächste Abstecher führt mich nach Norden, nach Viðareiði. Aber zuvor lasse ich mich von der Fähre auf der nördlichsten der Inseln absetzen, in Fugloy.
Von Viðareiði geht es in die zweitgrößte Stadt der Inseln, Klaksvík. Tagsüber nehme ich die Fähre nach Kalsoy, um den tollen Leuchtturm zu sehen. Wichtigster Reisetipp: auf gar keinen Fall das Weitwinkelobjektiv zuhause lassen!
Dann geht es in die Hauptstadt der Inseln, nach Tórshavn, wo ich das ganze Wochenende bleibe. Die Stadt gefällt mir sofort, leider liegt sie die ganze Zeit im dichten Nebel, so dass ich nicht besonders viel sehen kann.
Ein besonderes Highlight der Inseln ist der Ort Gjógv, wo mich meine Reise als nächstes hin führt.
Über Torshavn geht es auf die Insel Nolsoy, die direkt vor der Stadt liegt. Ein toller Ort! Leider schaffe ich die Wanderung zum Leuchtturm zeitlich nicht – man sollte mindestens 5, besser 6 Stunden dafür einplanen.
Zwei weitere Tage verbringe ich im Süden, der mich mit dichtem Nebel begrüßt. Um so schöner ist es, wenn sich die Wolken zwischendurch lichten!
Den letzten Tag verbringe ich in dem hübschen Örtchen Vestmanna. Leider fährt die späte Bootstour nicht, weil nicht genug Teilnehmer da sind. Ein Grund zum wiederkommen!
Ob ich mich selbst gefunden habe, sei dahingestellt, aber auf jeden Fall würde ich nicht mehr ohne Handy auf die Färöer reisen: es gibt dort keine einzige Telefonzelle.
geschrieben von shoujoai am 2015-08-14 in #Orte #travel #adventure #location #wanderlust #faeroeer #reisestories
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