Die Ästhetik des Minimalismus
16 23 Share TweetIch liebe minimalistische bzw. reduzierte Bilder. Oft ist es ja nicht möglich, z. B. an touristischen Orten, etwas so in Szene zu setzen, dass es für sich allein steht und seine volle Ästhetik auf einem Foto zur Geltung kommt. Oft genug sehe ich jedoch auch Bilder, auf denen bestimmte Dinge vom eigentlichen Motiv/Bild ablenken. Ich frage mich dann, ob dies Absicht ist, Pech oder Unachtsamkeit.
Bilder können auf verschiedene Arten minimalistisch sein. Dabei muss nicht zwangsläufig ein kleiner Gegenstand groß in Szene gesetzt sein. Dinge, Personen oder Szenen, die für sich allein stehen, entwickeln meiner Meinung nach eine ganz eigene Ästhetik, die man nur dann erkennen kann. Motive, Personen, Orte oder Stimmungen gut einzufangen ist auf viele Arten möglich. Die Nähe zum Objekt und das Fokussieren sind dabei oft die einfachste Lösung etwas minimalistisch einzufangen. Abgesehen davon ist selbstverständlich auch die Komposition und eventuell Framing hilfreich für eine gute „Inszenierung“.
Oft genug wird es einem leicht gemacht minimalistische Bilder zu machen, da niemand in der Nähe ist, der ins Bild laufen kann und auch, weil man einfach eine gute Position finden kann, von der aus man mit seiner Kamera – manche haben ja keinen Zoom – genau den Bildausschnitt haben kann, den man möchte.
Dafür braucht es dann lediglich etwas Zeit und Geduld, vielleicht muss man auch die Hosen runterlassen und ins Wasser steigen, oder man sucht sich seine Position und drückt ab.
Den richtigen Bildausschnitt zu finden kann auch entscheidend sein. Ich muss nicht das ganze Motiv auf dem Foto haben um ein gelungenes Bild hinzubekommen. Abgeschnittene Motive können durchaus attraktiv sein und sind völlig ausreichend. Sie lenken den Blick dann eben nicht auf das große Ganze, sondern reduzieren das Bild und lenken den Blick auf Kleinigkeiten.
Wenn Motive ohnehin schon allein stehen, sind sie einfach einzufangen und man muss sich lediglich fragen, wie nah man rangeht und wie man fokussieren möchte.
Bei Bildern mit Menschen bin ich ein Laie. Ich mache kaum Porträts, aber wenn, dann finde ich darf nichts anderes auf dem Bild sein, was ablenken könnte.
Hier habe ich zwei eindrucksvolle schlechte Beispiele. Im ersten Bild unten stört selbstverständlich die Frau, die halb abgeschnitten in diesem Moment ins Bild läuft. Wäre sie nicht auf dem Bild, würde es nicht nach einem Schnappschuss, sondern nach einer Komposition oder Inszenierung aussehen. Im zweiten Bild wurde mir das Equipment zum Verhängnis. Das Foto ist von einer Aussichtsplattform gemacht und ich konnte mit meiner Kamera nicht mehr zoomen. Und es wäre vermutlich von keiner Position aus gegangen, wobei ich schnell sein musste, denn der Wanderer lief da ja vorbei. Schneidet man das Bild zu und wählt den Wanderer als Bildausschnitt, sieht das schon wie ein tolles Foto aus.
Wie du sehen konntest sind für mich auch solche Bilder minimalistisch, die vielleicht eine ganze Umgebung zeigen, wenn dabei deutlich ist, was in Szene gesetzt werden soll. Eine Straße oder Allee kann zum Beispiel sehr beeindruckend und das Bild sehr minimalitisch/reduziert aussehen. Sobald allerdings auch drei Autos auf der Straße und dem Bild zu sehen sind, ist nicht klar, ob einem das eine Auto so gefallen hat, oder die Straße oder die Szene. Das gilt ebenso für Gebäude bzw. Ausschnitte/Perspektiven eines Gebäudes. Oder auch für Szenen in der Natur.
Vielen Dank, dass ihr bis hierhin gekommen seid. Um es nicht nach Werbung für meine Bilder aussehen zu lassen, hätte ich selbstverständlich mit mehr Mühe einige Bilder von euch raussuchen können. Aber vielleicht machst du das selbst und verlinkst es in einem Kommentar, schreibst etwas dazu und/oder regst mit etwas Kritik an?
geschrieben von bloomchen am 2015-03-24 in #Ausrüstung #Anleitungen #lifestyle #tipster #composition #komposition #minimalismus #aesthetik
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