Selbstgemachter Redscale-Film

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Ihr wolltet schon immer mal eure Bilder rot färben, wusstet aber nicht wie man so etwas macht, wart zu geizig den fertigen Lomofilm zukaufen oder hattet Angst es selber mal auszuprobieren? Dann lest diese Anleitung und macht es selber! Das ganze dauert nicht mal fünf Minuten.

Redscale ist eine Technik, bei der die „falsche“ Seite des Filmes belichtet wird. Diese Fotos werden dann in einem Rot-Orange Ton gefärbt.
Für die Faulen gibt es schon einen fertigen Film im Lomoshop. Den anderen zeige ich, wie man so einen Redscale-Film selber machen kann.

In der Galerie sind die Bilder der Reihenfolge nach geordnet.
Alles was man braucht ist eine Schere, etwas Klebeband und zwei unbelichtete Filme.

1. Schritt:
Zuerst nimmt man einen beliebigen Farbfilm, ich nenne ihn „Film A“, zieht die gesamte Filmrolle heraus (man darf aber nicht zu fest ziehen, damit man den Film nicht aus der Spule heraus reißt).
Nun schneidet man den Film ab, aber so das noch ein kleines Stück dran bleibt.

2. Schritt:
Jetzt kommt der Film B zum Einsatz.
Die Lasche vom Film wird abgeschnitten, so dass er jetzt ein gerades Ende hat.

3. Schritt:
Nun schneidet man ein kleines Stück Klebeband ab und klebt es an das kurze Ende von Film A.
Das Ende von Film B wird jetzt VERKEHRT herum an Film A herangeklebt.

4. Schritt:
VORSICHT! DIESER TEIL MUSS UNBEDINGT IN EINER DUNKELKAMMER ODER IN EINEM KOMPLETT ABGEDUNKELTEN RAUM ERFOLGEN!
Man spult nun den Film aus dem Kanister B in den leeren Kanister A um. Indem man eine Schere in die Spule steckt, geht dies etwas einfacher. Jetzt solange daran drehen bis man einen Widerstand spürt. Man kann nun wieder aus dem Dunklen herauskommen.

5. Schritt:
Nun einfach das Ende von der Filmrolle abschneiden, noch fix eine Lasche hereinschneiden, damit man den Film besser in die Kamera bekommt, und fertig ist er: Der selbstgemachte Redscale-Film.

Na los! Probiert es doch selber mal aus, viel falsch machen kann man nicht.

geschrieben von jansen am 2010-04-19 in #Ausrüstung #Anleitungen #film #35mm #redscale #tipster #selfmade #rot #how-to #basteln #selber-machen

13 Kommentare

  1. floting
    floting ·

    Zusatztip zum 4. Schritt: Ich benutze einfach ein Stück dunkle Knetmasse, welche ich um den Kanister B in den leeren Kanister A wickle/knete. Das erspart mir die Dunkelkammer bzw. das Verkriechen unter die Bettdecke! ;)

  2. floting
    floting ·

    oh je, ich meine natürlich: ...welche ich um den Kanister B und den leeren Kanister A wickle/knete...

  3. shoujoai
    shoujoai ·

    Geht auch mit nur einer Filmdose! Ab in die Abstellkammer oder sonstigen dunklen Raum, GENUG Tesa zurechtgeschnitten in Reichweite (klebt bei mir immer am Besenstiel), Film raus, abschneiden, falschrum wieder drankleben und reindrehen.
    Allerdings sollte man gucken dass wirklich KEIN Licht einfällt, sonst sehen die Redscales zwar lustig aus, ist aber eher kein gewollter Effekt:
    www.lomography.de/homes/shoujoai/photos/11189881
    Ich mach das jetzt abends/nachts, da kann man den Lichteinfall besser vermeiden.

  4. jansen
    jansen ·

    danke für die tipps und verbesserungen!

  5. farbenmann
    farbenmann ·

    sehr fein, weis ich wenigstens was ich heut abend mache :)

  6. declaque
    declaque ·

    tolle anleitung, hab mich sofort drangemacht!
    und wieder geld gespart jippii :-)

  7. knipseritis
    knipseritis ·

    echt gute idee, ich hätte warscheinlich monate gebraucht um das rauszufinden!

  8. claudi1007
    claudi1007 ·

    sehr gut, das probier ich auch mal ;) was passiert eigentlich wenn ich das mit einem Diafilm mache? Funktioniert das überhaupt?

  9. lomochaniker
    lomochaniker ·

    Der handwerkliche Teil ist halbwegs gelungen („halbwegs“ weil ich einen Film mehr als nötig opfern musste).
    Jetzt bin ich gespannt auf die Resultate.

  10. lukethedrifter
    lukethedrifter ·

    super. danke für die anleitung

  11. niniphe
    niniphe ·

    Scheinbar hat das alles super funktioniert bei euch!
    Ich hab mir extra wiederbefüllbare Filmpatronen organisiert.
    War auch voll begeistert dass das ohne viel hexerei super funktioniert hast, das Filmumdrehen und wieder aufrollen.
    Beim Entwickeln ist dann aber leider was schief gelaufen!
    Ich hab die Filmpatronen wieder retour bekommen. Der Film war zerfetzt, und entwickelt wurde er nicht.
    Habt ihr damit auch schon erfahrung gemacht?

  12. dopa
    dopa ·

    Reicht es denn nicht ggf. aus, im dunklen Kämmerchen den Film herauszuziehen und einfach andersherum aufzuwickeln? Mir kommt das ganze Prozedere unnötig kompliziert vor... Zumindest für Kameras, bei denen der Filmrückpuler (heißt das so?) frei drehbar sind.... Die Sardina z.B....

  13. dopa
    dopa ·

    ok, vergesst das einfach... ist mir inzwischen selbst aufgefallen, wo ich geirrt habe.

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