Zaubere verrückte Effekte mit dem Kochtopf

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Wer einen einfachen Weg sucht, schnell und günstig seinen 35mm-Film zu manipulieren, so dass dieser die verrücktesten und unberechenbarsten Farbeffekte liefert, der sollte mal versuchen, den Film zu kochen.

Von: dopa

Seit ich mit der Lomografie begonnen habe fasziniert mich, wie einfach es ist, mit einfachen Mitteln auch mit den günstigsten Filmen tolle Effekte zu kreieren. Eines Tages stand ich in der Küche und wollte Nudeln zum Abendessen machen, als ich aber das auf dem Herd kochende Wasser sah, warf ich kurzerhand zwei Filme in das kochende Wasser, statt Salz und Nudeln hinzuzugeben. Als der erste Film entwickelt war, war ich schier begeistert.

Von: dopa

So eindrucksvoll das Ergebnis ist, so einfach ist auch die Durchführung, geeignet für jeden, der beispielsweise sein Badezimmer in eine Dunkelkammer verwandeln kann und ein besonderer Spaß, auch für Anfänger.
Alles was man benötigt ist ein Herd, ein Kochtopf, ein Haartrockner, eine Dunkelkammer und eine beliebige Anzahl unbelichteter Filme. Ich benutze gerne die 200 und 400 ISO Filme von Rossmann und dm, da sich diese als besonders farbunecht erwiesen haben, man kann aber generell jeden 35mm-Film nutzen.

Von: dopa

Zunächst wird im Kochtopf Wasser zum kochen gebracht. Dann versenkt man seine 35mm-Filme im Wasser, ausgepackt und ohne Filmdose und kocht diese für 10 Minuten. Anschließend wird der Film in der Dunkelkammer abgerollt, mit dem Haartrockner getrocknet und wieder aufgerollt.

Zuletzt noch ein paar Hinweise: Beachtet bitte, dass sich der Film durch die Hitze verformt und anschließend nicht mehr plan ist, dies kann die Nutzung von manchen Kameras, der LC-A etwa, einschränken. Da Restfeuchtigkeit in der Filmpatrone verbleibt, kann es sein, dass der Film noch etwas verklebt. Ich empfehle daher, den Film noch einige Tage ruhen zu lassen und ihn vor der Benutzung noch einmal in der Dunkelkammer ab und wieder auf zu rollen. So wird der Film ein Riesenspaß und liefert unvorhersehbare Effekte. Probiert es doch mal aus und lasst mich wissen, wie es bei euch geklappt hat!

Meine Alben zu diesem Experiment findet ihr hier & hier.

geschrieben von dopa am 2014-01-10 in #Ausrüstung #Anleitungen #film #35mm #tipster #135 #kochen #topf #kochtopf #filmmanipulation

5 Kommentare

  1. freakoftheweek
    freakoftheweek ·

    So einfach und so genial!
    Super Farbeffekte die dadurch entstehen, muß ich auch mal austesten,da wir 2 Badezimmer haben, kann ich ja eins zum trocknen beschlagnahmen.

  2. dopa
    dopa ·

    schön, dass es dir gefällt @freakoftheweek. Wenn ihr 2 Badezimmer habt wundert es mich, dass das eine nicht schon in Beschlag genommen hast... wird ja wohl mal Zeit :)

  3. trash-gordon-from-outer-space
    trash-gordon-from-outer-space ·

    Kann man den Film auch nach dem Belichten kochen? Dann müsste man ihn nicht trocknen, sondern könnte ihn gleich in die Entwicklerdose schmeißen.

  4. dopa
    dopa ·

    hab ich selbst noch nicht probiert @trash-gordon-from-outer-space, glaube aber nicht, dass das den gewünschten Effekt hat. Entwickelt man selbst im weiß man, das der erste Schritt beim entwickeln das Vorwässern ist. Und den Film zu kochen ist im Gründe das gleiche nur heißer... nach meinem Verständnis dürfte das kochen eines belichteten Films kaum den gewünschten Effekt haben.

  5. efrost
    efrost ·

    ah. mazing.

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