DIY Redscale Film: Die falsche Seite des Films belichten

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Wenn ihr ein bisschen über Redscale Films recherchiert habe, seid ihr bestimmt auch schon auf “die falsche Seite des Films belichten” Variante gestoßen. Aber was bedeutet das eigenlich? Keine Sorge, wir werden nicht ins technische Detail gehen. Habt Nachsicht mit mir, dieser Tipster wird lang genug. Im Grunde bedeutet es, dass die matte Seite des Films oben ist, wenn du den Film in die deine Kamera einlegst. Und so werden wir es angehen.

Vorher solltest du noch wissen, welche Materialien wir dafür benötigen:

  • Schere
  • Klebestreifen
  • Leere Filmdose
  • Film zum Redscalen
  • Dunkelkammer oder Wechselsack

1. Nimm dir eine alte Filmdose bei der noch mindestens 1cm Film übrig ist. Es ist empfehlenswert, sie früh mit “Redscale Film” zu beschriften, damit es nicht zu Verwechslungen kommt.

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2. Such dir einen Film heraus, aus dem du einen Redscale machen willst. Für dieses Tutorial habe ich den Kodak Ultramax 400 ausgewählt, weil er dem Redscale Negative 50-200 Film am nächsten kommt. Ich mag den gelben bis orangen Farbton der dabei herauskommt und manchmal auch den Sepia Effekt.

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3. Schneide den Vorlauf ab.

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4. Führe den Film (Kodak Ultramax 400) unter die Spitze der alten Filmdose.

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Hier ist ein weiteres Foto wie es aussehen sollte, der Kodak Ultramax 400 auf der linken und die leere Filmdose auf der rechten Seite.

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5. Vergewissere dich, dass sie Kante an Kante liegen und klebe sie zusammen. Am besten verwendest du Tesafilm und auf keinen Fall dickes Klebeband!

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6. Achtung! Dieser Schritt sollte nur in einer Dunkelkammer oder mit einem Wechselsack durchgeführt werden. Wenn du neu dabei bist, schreckt dich der Gedanke an eine Dunkelkammer vielleicht ein wenig ab, kein Wortspiel beabsichtigt. Es geht darum, dass wir den Film auf eine alte Filmdose übertragen und das geht nur in vollkommener Dunkelheit. Ich handhabe das so: Mitten in der Nacht schließe ich die Fenster, mache das Licht in meinem Zimmer aus und schon habe ich meine eigene Version einer Dunkelkammer. Um auch garantiert einen gelungenen DIY Redscale Film zu bekommen, nehme ich noch ein schwarzes T-Shirt als provisorischen Wechselsack. Nochmal zur Sicherheit – bei diesem Schritt gibt es keinen Kompromiss für Lightleaks.

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Jetzt kannst du anfangen, den Kodak Ultramax 400 in der alten Fimdose aufzuwickeln, indem du dort die Spule drehst. Vermeide es, die Oberfläche des Films zu berühren. Du kannst alles mögliche verwenden, um den Film aufzuwickeln, nur nicht deine Finger. Glaub mir.

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7. Sobald der Film auf die alte Filmdose übertragen worden ist, kannst du den Film abschneiden, aber denke daran, mindestens 1cm von der jetzt leeren Kodak Ultramax 400 Filmdose übrig zu lassen, um sie für das nächste Redscaling zu verwenden.

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8. Beschneide den Redscale Film so, dass du einen kleinen Vorlauf hast, damit du den Film leichter in die Kamera deiner Wahl einlegen kannst. Manche Kameras haben einen Schlitz für so einen Vorlauf, manche nicht.

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Die Herausforderung bei einem DIY Redscale Film ist, dass sich der Film von der Kamera wegrollt. Als Abhilfe knicke ich die Spitze des Vorlaufs, sodass ich die Perforationslöcher in den Filmaufwickelspule der Kamera einhaken kann.

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An diesem Punkt musst du dafür bereit sein, die Kamera abzufeuern und “die falsche Seite des Films zu belichten”, die, falls es dir aufgefallen ist, die glänzende Seite des Films ist. Bitte beachte auch, dass der ISO-Wert des DIY Redscale Films eine Stufe niedriger ist als bei dem Original Film. Das heißt ISO 200, wenn du einen 400 ISO Film zum Redscalen verwendet hast.

Die Ergebnisse pro Film variieren. Hier sind ein paar Beispiele:

Gil Emilio

Sieht so aus, als wäre die verkehrte Seite gar nicht so verkehrt. Happy shooting!

Quelle: AngeliSantina

geschrieben von gilemilio am 2013-06-15 in #Ausrüstung #Anleitungen #film #diy #35mm #lab #redscale #tutorial #tipster #darkroom #select-type-of-tipster #select-what-this-tipster-is-about #lomography

2 Kommentare

  1. doubledtown
    doubledtown ·

    Das erste und letzte Bild gefällt mir sehr gut. Scheint so das der Film sehr viel Licht braucht und verträgt. Ich würde hier mehr als 1 Belichtungsstufe mehr belichten.

  2. julian97
    julian97 ·

    Kann es probleme geben, wenn man den Film nicht selbst entwickelt, sondern zum Entwickeln schickt?
    Der Vorlauf kann ja unterschiedlich lang sein, sodass falls die Schneidemaschine das Negativ in Festen cm-Abständen schneidet, sie nicht wie beim genormten Film zwischen den Bildern, sondern in den Bildern schneidet?

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