Dunkelkammer-Tipps: Schritt für Schritt zum analogen Bild – Papierentwicklung

Es macht “klick” und schon ist das Bild gemacht. Und nun? Hier muss das Abenteuer “Analoge Fotografie” nicht enden: Lies weiter und erfahre das Wichtigste, um Schritt für Schritt dein analoges Foto zu erhalten.

Schritt 4: Papierentwicklung

Während die Vergrößerung von Schwarzweiß- und viel mehr noch die von Farbbildern etwas kniffelig sein kann, ist die Papierentwicklung äußerst einfach. Zwar muss die Farbbildentwicklung im Dunkeln erfolgen und unter Umständen wiederholt werden, um die korrekte Entwicklungsdauer zu bestimmen, ansonsten geht es aber ganz einfach.

Schwarzweiß-Papierentwicklung:

Die Schwarzweiß-Papierentwicklung erfolgt im Rotlicht der Laborlampe. Zunächst gibt man das Papier in eine Entwicklerschale mit verdünntem Entwickler und benetzt das Papier vollständig. Während das Bild auf dem Papier sichtbar wird, schwenkt man die Entwicklerschale hin und wieder, um eine gleichmäßige Verteilung von frischem Entwickler zu ermöglichen. Abhängig von der Konzentration des Entwicklers kann die Entwicklung mehrere Minuten dauern.

Im anschließenden Stoppbad, bestehend aus stark verdünnter Essigsäure, wird die Wirkung des Entwicklers gestoppt. Verzichtet man auf diesen Schritt, wird der Kontrast des Bildes unter Umständen etwas weicher.

Nach einem kurzen Zwischenwässern kommt das Bild in das Fixierbad, wo es einige Minuten bleibt. Das Bild ist in der Regel schon nach wenigen Minuten fixiert; um jedoch auch über Jahre und Jahrzehnte ein Nachdunkeln zu vermeiden, kann man ruhig etwas länger fixieren. Wie schon bei der Filmeentwicklung gilt auch hier: Man kann nie zu lange fixieren!

Farb-Papierentwicklung (RA-4):

Die Farbbildentwicklung erfolgt in absoluter Dunkelheit, bzw. in einer Entwicklungstrommel, einer entsprechend große Entwicklungsdose, in die das Papier eingelegt bzw. aufgespult wird. Vor Zugabe des Entwicklers muss die Latenzzeit des Papieres beachtet werden. Abhängig vom Papier erhält man die besten (Farb-)Ergebnisse, wenn man zwischen der Belichtung und dem Beginn der Entwicklung die papierspezifische Zeit einhält.

Die Entwicklung erfolgt ebenfalls bei angenehmen 20°C und die Entwicklungszeit ist abhängig von der Konzentration des Entwicklers, der nach mehrfacher Benutzung irgendwann erschöpft ist. Frisch angesetzter Entwickler benötigt etwa 30 Sekunden, um das Bild zu produzieren, verbrauchter Entwickler kann gut und gerne 90 Sekunden benötigen. Während der Entwicklung muss auch dieser Entwickler immer wieder geschwenkt werden. Nach dem Entwickeln lässt man den Farbentwickler vom Papier abtropfen und es folgen auch hier Stoppbad und Zwischenwässern. Jedoch kann man auf diese Schritte zugunsten lebendigerer Farben, jedoch zu Ungunsten des Weiß im Bild verzichten. Wie auch bei der Farbfilm-Entwicklung folgt das kombinierte Bleichen und Fixieren, um die Farbmaske des Papiers zu entfernen und das Silberhalogenid in eine lösliche Form zu überführen. Anschließend erfolgt ein gründliches Schlusswässern, bei dem die überschüssigen Silbersalze herausgelöst werden. Ein abschließendes Stabilisierungsbad gleicht den pH-Wert des Papiers aus.

Trockenpresse zum Trocknen der Abzüge

Nun weißt du wie es geht. Du siehst, man braucht keine Angst davor zu haben, es auszuprobieren. Die Ausrüstung und die Chemikalien sind zwar ein ganz schöner Kostenfaktor bei der Beschaffung, aber vielleicht gibt es ja jemanden in deinem Umfeld, der bereits über eine solche Ausstattung verfügt. Wenn du Student bist, kannst du vielleicht sogar das Fotolabor deiner Uni nutzen, so mach ich es zumindest für meine Vergrößerungen oder du versuchst einfach soviel wie möglich zu Hause im eigenen Bad zu machen und variierst ein bisschen. Ich hoffe, du teilst deine Erfahrungen in den Kommentaren mit uns!

geschrieben von dopa am 2014-12-17 in #Ausrüstung #Anleitungen #tipster #dunkelkammer #labor #papierentwicklung

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