Review: Lomo'Instant & Fuji Instax Mini 90 Neo Classic - ein Basisvergleich in 10 Bildern

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Die Lomo‘Instant ist da. Und mit einer neuen Kamera kommen auch die Fragen – was kann diese besser als bisherige? Was macht diese Kamera anders? Passt sie vielleicht zu mir?

Grundlegend für einen tragbaren Vergleich ist die Ausgangsposition: wie der Titel bereits sagt, habe ich die Basismöglichkeiten der beiden mit Fuji Instax Mini Film zu beladenen Sofortbildkameras ausprobiert. Sonst wäre es auch eine etwas unfaire Gegenüberstellung des Könnens, kann man doch bei der Lomo‘Instant dank Zusatzlinsen und farbigen Blitzfolien weit mehr Funktionen untereinander addieren. Die Fuji Neo Classic hat solche Erweiterungsmöglichkeiten (bisher) nicht. Ausnahme ist hier einzig die Close-up-Aufnahme. Die Fuji Kamera hat einen Makro genannten Modus integriert, weswegen ich ein Vergleichsbild mit der Lomo‘Instant mit ihrer Close-Up Linse schoss.

Zudem habe ich mich intuitiv leiten lassen, das heißt, ich habe keine der Beschreibungen wirklich gelesen, sondern nur die Knöpfe gedrückt und Hebel umgelegt, wie ich es anhand der Kamera glaubte, das es richtig ist.

Beide Kameras haben eingebaute Blitze, verschiedene Entfernungseinstellungen, Normal- und Buld-Modus sowie die Möglichkeit Doppelbelichtungen zu machen. Und sie sind ähnlich groß. Die dazu gemachten Bilder sollen die Möglichkeiten mit ihren Ergebnissen aufzeigen.

Die Fuji Neo Classic hat ein Display mit diversen kleinen bebilderten Knöpfen auf der Rückseite, über das man alle Möglichkeiten (Modus, Entfernung, Blitz) steuert. Die Lomo‘Instant hat ihre Hebel und Knöpfchen an den Seiten verteilt und man muss dran denken, auch alle einzustellen damit es ein gutes Bild wird, eine Gewöhnungssache.

Das Selbstbild

Zu erst habe ich mit beiden Kameras am ausgestreckten Arm das klassische Selfie mit Blitz unter Nutzung des klitzekleinen in jeder Kamera eingebauten Spiegels versucht.

Selbstbildnis mit der Fuji Neo Classic und der *Lomo'Instant*

Das sich die Kameras bereits hier unterscheiden, kann man deutlich sehen: es gibt sehr unterschiedliche Bildausschnitte. Fuji hat der Neo Classic eine Instax Lens mit einer Brennweite von 60mm eingebaut. Der Lomo’Instant wurde ein 27mm Weitwinkel-Objektiv spendiert. Beide Selfies gefallen mir – das “näher dran” mit der Fuji finde ich bei dem Porträt passender. Lediglich meine Gesichtsfarbe scheint etwas arg weiß-geblitzt worden zu sein. Um ein einhändiges Selbstbild zu machen, war mir allerdings die Lomo‘Instant etwas schwer in der Hand und es umständlicher, weil man einen Hebel zieht, während man bei der Fuji einen leicht zu drückenden Knopf betätigt. Daher sollte ich die Lomo‘Instant beim Selbstbild lieber in beide Hände nehmen.

Die Doppelbelichtung

Mit der Fuji Neo Classic kann man zwei Belichtungen machen und anschließend wird das Instax ausgeworfen. Das kann auch die Lomo’Instant. Theoretisch kann sie aber mehr als nur doppelte Belichtungen. Man kann öfters Bilder übereinanderschießen, so lange, bis man den kleinen entsprechenden Knopf zieht, und erst dann wird das Instax ausgeworfen.

Doppelte Belichtung mit Blitz mit der Fuji Neo Classic und der Lomo’Instant

Das Ergebnis der Fuji Neo Classic sieht eindeutig besser aus. Mit der Lomo’Instant sind meine bisherigen Versuche einer guten Doppelbelichtung noch nicht so hingekommen. Beide Bilder sind Innenaufnahmen mit Blitz.

Die Draußen-Aufnahme

Die folgenden Instax zeigen Bilder vom Gebäude gegenüber bei so lala Herbstwetter ohne Blitz.

Herbstwetteraußenaufnahme ohne Blitz mit der Fuji Neo Classic und der Lomo’Instant

Das Instax der Lomo'Instant zeigt wegen dem Weitwinkel deutlich mehr, wäre es bloß noch gut belichtet. Auf der Unterseite der Kamera bei den verschiedenen Modi-Einstellungen steht, dass es immer gut ist, den Blitz zu nutzen: ganz eindeutig ein sinnvoller Hinweis. Die Bildwiedergabe ohne Blitz bei der Fuji scheint besser.

Die Nahaufnahme

Die Sofortbildkamera von Lomography hat u.a. eine separat erhältliche Close-Up-Linse. Auf dem Rand der Linse steht, man kann bis 10cm an das Objekt ran gehen. Wie eingangs erwähnt, habe ich die Bedienungsanleitung nicht (sorgsam) gelesen, daher bin ich einfach ebenfalls im Makro-Modus der Fuji Neo Classic 10cm an mein Objekt ran gegangen.

Beblitzte Close-Ups mit der Fuji Neo Classic und der Lomo’Instant

Bei der Lomo'Instant kann man deutlich lesen, was ich geknipst habe, woher die Farbverschiebung kommt, kann ich mir jedoch nicht erklären. Die Fuji Neo Classic hat aber keinen wirklichen Makro-Modus. Ich habe im Anschluss nachgelesen. Mit diesem Modus kann man an sein zu photographierendes Objekt bis zu 30cm ran treten. Das ist die kürzeste Entfernung mit dieser Kamera. Der Begriff “Makro” ist irreführend.

Die Langzeitbelichtung

Mit beiden Kameras ist es möglich, Langzeitbelichtungen zu machen. Als Test habe ich ein Lightpainting meines Namens gemacht.

Langzeitbelichtung mit leuchtendem Namenszug mit der Fuji Neo Classic und der Lomo’Instant

Tatsächlich sind die oben gezeigten Bilder je ein zweiter Versuch mit jeder der Kameras. Die Lomo’Instant eignet sich hervorragend zum Lightpainting. Man sollte nur im Hinterkopf die Wirkung des Weitwinkels haben. Das erste Schreiben meines Namens habe ich viel zu eng gemacht, was sich auf dem entwickelten Instax völlig verlor. Die Blende bleibt so lange offen, wie ich und der Drahtauslöser es zulassen. So einfach geht es mit der Fuji Neo Classic leider nicht. Immer noch weitest gehend unwissend, da ich die Bedienungsanleitung nicht kenne, habe ich das erste Bild versaut, da ich den Auslöser drückte und los ließ. Man muss den während der Aufnahme gedrückt halten. Wenn man ein Bild ohne die Hilfe einer weiteren Person macht, ist dies besonders bei Lightpainting arg umständlich. Ebenso endet die Verschlusszeit nach 10 Sekunden. Ich konnte so schnell nicht mal meinen Namen zu Ende schreiben.

Fazit:

Beide Kameras haben vergleichbare Gemeinsamkeiten aber eben auch gravierende Unterschiede. In verschiedenartig Situationen kann die eine mehr bzw. ist die andere besser geeignet.

Wer keine der beiden besitzt, aber mit einem Kauf einer der Sofortbildkameras liebäugelt, dem hilft mein kleiner Vergleich hoffentlich, die für sich passende zu finden. Will man über diese sehr ähnlichen Basisfunktionen hinaus, dann ist die Lomo‘Instant samt Zusatzlinsen die logische Wahl.

geschrieben von roxyvonschlotterstein am 2014-11-17 in #Ausrüstung #review #instax #fuji-instax-mini #vergleich #fuji-instax-mini-90-neo-classic #lomo-instant #sofortbildkameras

15 Kommentare

  1. yashi
    yashi ·

    ich hab mit der lomo geliebäugelt hatte aber pech mit der belair...
    bei mir ist es vor 3 tagen die fuji geworden, seitdem hab ich sie immer dabei 8)
    schön dein kurztest auch wenn ich ihn jetzt erst gesehen hab

  2. dopa
    dopa ·

    noch einmal vielen Dank!

  3. zorki
    zorki ·

    Interessanter Vergleich. Es hätte mich aber irgendwie gewundert, wenn die Fuji Neo Classic in der Bildqualität schwächer ausfällt^^

  4. roxyvonschlotterstein
    roxyvonschlotterstein ·

    @zorki danke, habe ich gemacht weil ich gefragt wurde ob ich Unterschiede finde. Aber ich habe auch nicht erwartet, dass die Fuji Neo schlechter abschneidet. Mit ihr bekomme ich bessere Doppel hin, bei der Lomo will es einfach nicht klappen.
    @dopa gern, war spaßig.
    @yashi eine der beiden zu haben ist goldrichtig! :) ich habe tolle Prag-Bilder mit meiner Fuji Neo im Juli geschossen, weiß also was du meinst!

  5. schugger
    schugger ·

    Toller Artikel!Die Farbverschiebung versteh ich auch nicht richtig,passiert aber immer wenn man close-up und blitz kombiniert...ich habeinnige solcher "Röntgenbilder" @roxyvonschlotterstein

  6. roxyvonschlotterstein
    roxyvonschlotterstein ·

    @schugger danke. ja, sehen komisch aus aber sind nichtsdestotrotz gestochen scharf!

  7. schugger
    schugger ·

    yeah, wenn mans weiß, kann man es auch benutzen so als Stilelement oder so :) @roxyvonschlotterstein

  8. zonderbar
    zonderbar ·

    @roxyvonschlotterstein Ich finde dein Selbstportrait mit der Lomo'Instant sogar schöner als mit der Fuji :). Aber Schönheit liegt ja bekanntlich immer im Auge des Betrachters. Lasst mich wissen, falls ihr eine Idee / Tipp / Lösung habt, wie man die Farbverschiebung bei Close-Up Linse + Blitz vermeiden kann. Vielleicht kann man dann nochmal einen Tipster darüber schreiben. @schugger

  9. roxyvonschlotterstein
    roxyvonschlotterstein ·

    @dopa & @schugger da bin ich wie @zonderbar (hach, danke :* ) auch interessiert dran!

  10. dopa
    dopa ·

    die Fehlfarben kommen vom Film, der Instax macht Negativ-Bilder bei starker Überbelichtung. ein Neutraldichtefilter (aka. ND-Filter) würde ich sagen @roxyvonschlotterstein @schugger @zonderbar und schon klappt das

  11. schugger
    schugger ·

    ...man muss nur jemand fragen, der Ahnung hat! danke @dopa!

  12. dopa
    dopa ·

    das Phänomen is jedoch schon länger bekannt, wie ihr hier sehen könnt: www.fuzzyeyeballs.com/blog/?p=4875 hier wurde der Instax Mini mit der LC-Wide + Instantback (ohne korekturlinse) auf 400 ISO + Blitz belichtet... @roxyvonschlotterstein @schugger @zonderbar

  13. dopa
    dopa ·

    hehe, dabei steh ich gar nicht in den gelben Seiten @schugger

  14. zonderbar
    zonderbar ·

    @dopa for Tipster President!

  15. dopa
    dopa ·

    oh ja, so ein Amt würde mir gefallen :D @zonderbar

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