Lomopedia: Fujica G690

Die Fujica G690, eine weitere beeindruckende Schönheit von Fujifilm, war die erste Mittelformatkamera mit Messsucher der japanischen Kamerafirma, die 1968 vorgestellt wurde. Erfahre in dieser Ausgabe der Lomopedia mehr über diesen Meilenstein der Messsucherkameras von Fuji!

Fuji beschloss eine Mittelformat-Messsucher-Kamera zu produzieren, nachdem sie Gespräche mit japanischen Berufsfotografen geführt hatten, die Mittel- und Großformat dem Kleinbild vorzogen, aber die einfachere Handhabung der 35mm-Messsucherkameras wollten. Das Ergebnis war die Fujica G690, deren Entwurf auf der 70mm Combat Graphic (die 1944 von der US Navy und dem US Marine Corps benutzt wurde) und deren Handhabung auf einer Leica basierte. Yamamoto Katsuhiko, der Leiter des Design-Teams, nahm an, dass sie, obwohl sie den Wetterschutz und die robuste Handhabung der Messsucher-Kamera aus den Kriegsjahren nicht benötigen würde, doch ein Design rechtfertigte, deren Priorität auf Haltbarkeit und einfache Handhabung liegt.

Der Fujica G690 Prototyp wurde im März 1968 auf der “Tokyo Kamera-Show” ausgestellt, im September 1968 dann auf der Photokina. Später in diesem Jahr wurde diese 6×9 Wechselobjektiv-Messucherkamera mit 100mm f/3,5 Standard-Objektiv für je 78.200¥ (~550€) auf dem japanischen Markt eingeführt. Sie nutzt 120er und 220er Rollfilm, sowie 6,5×9 Daimeishi-Planfilm. Diese Messsucherkamera schmückt sich mit einem ausgezeichneten, feldkorrigierendem Sucher (der angeblich sogar besser ist, als bei der Leica M-Serie). Die Linienjustierung zur Parallaxen-Korrektur und zur Anpassung des Sichtfeldes sind zu sehen, wenn die Linse fokussiert ist.

Fotos via Camerapedia und Wigwam Jones

Technische Spezifikationen:

  • Typ: Gekoppelte Messsucher-Kamera mit wechselbarem Objektiv
  • Negativgröße: 56×82.6mm (6×9 Format) oder 56×69mm (6×7 Format)
  • Film: 120er (8 Aufnahmen in 6×9, 10 Aufnahmen in 6×7) oder 220er (16 Aufnahmen in 6×9, 20 Aufnahmen in 6×7) Rollfilm über reversible Andruckplatte
  • Film-Transport: 2-Positionshebel an der Kamera transportiert den Film weiter und spannt den Verschluss. Eine Sperre schützt vor Doppelbelichtungen. Automatischer Bild-Abstand. Mehrfachbelichtungen sind möglich, aber die Prozedur ist umständlich: Man muss für die erste Belichtung den Auslöser drücken, die Blende schließen, das Objektiv entfernen, das Objektiv von Hand spannen, sie wieder montieren, die Filmwahl auf “S” stellen, die Blende wieder öffnen und wieder den Auslöser betätigten. Wiederhole dies, wenn gewünscht und stelle den Schalter wieder auf “R” wenn du fertig bist.
  • Bildzähler: addierend, automatische Rückstellung.
  • Objektiv: Auswechselbar, Bajonett-Objektiv mit eingebautem Zentralverschluss
  • Verschluss: 1 bis 1/500s und B. Eingebaute M- und X-Kontakte zur Blitz-Synchronisation für alle Geschwindigkeiten (X-Synchronisation nur mit Fujinon EBC AE f/3.5 100mm).
  • Sucher: Projiziert helles Bild, automatische Feld- und Parallaxen-Korrektur. Vergrößerung 0,75x, Messsucher Basislänge 67mm (effektive Nutzlänge 50,3 mm). Integrierter heller Rahmen für 100mm Normal- und 150mm Teleobjektive. Sichtfeld-Reduzierung 96% bei 1 Meter, 84% bei unendlich mit G690 und G690BL; 95% bei 1 Meter und 92% bei unendlich für GL690.
  • Messsucher: gekoppelter Doppelbild-Messsucher
  • Fokussierung: Direktes Helicoide-Objektiv, gekoppelt mit Messsucher
  • Größe: 166×183mm, Vorder- bis Rückseite (mit Standard-Objektiv): 145mm (davon Gehäuse: 38mm).
  • Gewicht: Nur Gehäuse: 1,260g (G690/G690 BL) / 1,148g (GL690).
Fotos von the.coug, F. Suzuki, M. Valenti, tx7, und mad2cv auf Flickr

Alle Informationen zu diesem Artikel stammen von Camerapedia und artbig.com.

geschrieben von plasticpopsicle am 2014-04-15 in #Ausrüstung #lomopedia #120 #rangefinder #review #220 #fuji #fujifilm #rangefinder-camera #mittelformat #lomopedia #fujica-g690
übersetzt von dopa

Mehr interessante Artikel