Nikon L35 AW/AF: Eine Kamera für alle Lebens- & Wetterlagen

Autofokus, ISO-Erkennung, Belichtungsautomatik, Selbstauslöser, interner Blitz und automatischer Filmtransport: Sie ist eine Kamera, die mit allen Wassern gewaschen ist, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Lies weiter und lerne die Nikon L35 AW/AF kennen.

Ich fand diese japanisches Kamera aus dem Jahr 1986, wie sollte es anders sein, auf einem Flohmarkt und kaufte sie kurzerhand. Diesen Spontankauf sollte ich nicht bereuen, denn wie sich herausstellte, ist die Nikon L35 AW/AF (All-Weather/Auto-Fokus) eine wirklich hervorragende Kleinbild-Sucherkamera für alle Lebenslagen.

Zugegeben, sie ist etwas klobig und mit etwa 530g kein wirkliches Leichtgewicht, dies jedoch macht sie leicht mit ihrem Funktionsumfang wieder wett: Autofokus, ISO-Erkennung, Belichtungsautomatik, interner Blitz und automatischer Filmtransport, Selbstauslöser.

Die f/2.8 35mm-Optik entspricht in Brennweite und Lichtstärke grob der, der LC-A, jedoch mit weniger Vignetting. Die Belichtungsautomatik steuert jedoch primär über die Verschlusszeit, was zu einer relativ geringen Tiefenschärfe führt. Der Autofokus funktioniert erstaunlich gut, zumindest in der Mitte des Bildes, wo sich im Sucher ebenfalls die zwei Messpunkte befinden. Der Fokus kann jedoch ebenfalls von Hand gewählt werden.

Eine Situation, in der man manuell fokussieren muss ist zum Beispiel unter Wasser, ach ja: Die Nikon L35 AW/AF ist ganz nebenbei nicht nur wasserfest und damit unterwassertauglich, sondern war 1986 die erste Point-&-Shoot-Kamera ihrer Art!

Von: dopa

Der Blitz funktioniert sehr gut und ist nach etwa 3 Sekunden wieder aufgeladen, volle Batterien (2x 1,5V Mignon-AA) vorrausgesetzt. Fotografiert man ohne den Blitz sieht man, ähnlich wie bei der LC-A, ein rotes Licht im Sucher, wenn die Belichtungszeit mal länger wird. Die Filmgeschwindigkeit erkennt die Nikon L35 AW/AF anhand der DX-Codierung der 35mm-Filmpatrone und muss nicht eingestellt werden. Der Bildzähler stellt sich beim Öffnen des Gehäuses zurück auf 0, ist der Film eingelegt und man betätigt den Auslöser zum ersten Mal wird der Film ein Stück weiter gespult, sodass genau 36 (oder was auch immer der Film hergibt) Bilder gemacht werden können. Dieser Filmtransport ist dabei sowohl Segen, als auch Fluch. Selbstgemachter Redscale-Film wird gnadenlos von der Nikon L35 AW/AF gefressen! Crossentwickelter AGFA CT Precisa mit 100 ISO, den ich auf einem Konzert verknipste, war leider völlig unterbelichtet, mit normalem Farbnegativfilm bekommt man aber fast garantiert tolle Bilder. Dank einer, maximalen Verschluszeit von 1/500s sogar mit 400 ISO bei strahlendem Sonnenschein.

Von: dopa

Ansonsten ist die L35 AW/AF eine Kamera für alle Lebenslagen, der Autofokus und die Belichtungsautomatik machen sie hervorragend für Straßenfotografie, das wasserfeste Gehäuse ermöglicht einem dies sogar in Bikini Bottom. Heutzutage ist die L35 AW/AF recht günstig zu bekommen, es lohnt sich auch nach ihren Farbvarianten Ausschau zu halten und ich empfehle auf jeden Fall zuzuschlagen, wenn man die Möglichkeit bekommt.

geschrieben von dopa am 2014-03-29 in #Ausrüstung #review #nikon #af #l35 #aw

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