Zeiss Ikonta 520/16 - Mittelformat für die Hosentasche

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Lange war ich auf der Suche nach einer kompakten Mittelformatkamera. Auf der letzten Fotobörse wurde ich endlich fündig, eine Zeiss Ikonta 520/16 zog bei mir ein.

Da ich gerne in der Natur bin, entweder auf dem Rad oder zu Fuss, wuchs in mir der Wunsch eine kompaktere Mittelformatkamera zu besitzen. Eine Kamera, die man gut in die Tasche packen kann und von der man keine Rückenschmerzen nach langen Outdoortouren zu erwarten hat.

Auf der Fotobörse in Dortmund fand ich meine neue Zeiss Ikonta 520/16. Die Kamera war in einem tollen Zustand. Leider gingen die langen Zeiten nicht, die benötigt man ja eh nicht so häufig. Aufgrund dieses Defekts konnte ich den Verkäufer aber etwas runterhandeln. Der Verkäufer erklärte noch, dass die Kamera lange nicht benutzt wurde und der Verschluß deshalb nicht mehr richtig funktionieren würde. Ich sollte den Verschluß einfach häufiger betätigen, dann würden die Zeiten schon wieder laufen. Skeptisch zog ich mit meiner Neuanschaffung davon.

Nun kommen wir mal zu meiner Kamera. Die Zeiss Ikonta B 520/16 wurde in den Jahren 1937 bis 1939 hergestellt, sie hat also gute 76 Jahre auf dem Buckel und die sieht man meinem Exemplar echt nicht an! Die Ikonta ist eine Mittelformatkamera und hat eine Aufnahmeformat von 6×6. Den Sucher kann man nicht richtig gebrauchen, und die Entfernung muss man einschätzen. Das Objektiv ist ein Novar 7,5cm mit einer Brennweite von f4,5. Die Zeiten, die man einstellen kann sind: 1/175, 1/100, 1/50, 1/25, 1/10, 1/5, 1/2, 1/1, B, T. Blenden sind von 4,5-32 auszuwählen. Für die meisten Lichtsituationen ist die Kamera also zu gebrauchen. Außerdem kann man mit der Kamera Mehrfachbelichten.

(erste Testfotos)

Vor meinem letzten Urlaub habe ich 2 Testfilme mit der Kamera verschossen. Die ersten Fotos ließen schon erahnen, was die Kamera so kann. Außerdem habe ich auf meinem Sofa viele Verschluß-Trocken-Übungen gemacht, um die langen Zeiten zu aktivieren. Zuerst gingen nur 1/175, 1/100, 1/50. Nun, ca 15 Filme später gehen auch noch 1/25, 1/10, 1/5 und manchmal 1/2, B und T gingen von Anfang an. Der Verkäufer hatte also recht!

Im Urlaub begleitete mich die Kamera auf jeder Wanderung. Sie ist wirklich kompakt und nicht allzu schwer. Da ich es gewohnt bin meine Mittelformat-Fotos im Sucher zu komponieren, war es anfangs etwas ungewohnt mit der Ikonta zu fotografieren. Gerade bei der Einstellung der Entfernung brauchte ich etwas Zeit. Von Film zu Film wurde ich mit diesen Einstellung aber vertrauter und lockerer. Das Auslösegeräusch ist schön leise und unauffällig, ganz anders, als ich es von meinen dicken Mittelformat-SLRs gewohnt bin. Die Kamera wurde mir in meinem Urlaub ein treuer Begleiter.

Aber nicht nur Haptik und Handling sind mir bei einer Kamera wichtig, sondern auch die Fotos, die mit dieser aufgenommen werden. Diesen Punkt kann ich kurz machen. Mir gefallen meine Urlaubsfotos sehr. Schon beim Scannen freute ich mich über schöne Urlaubsbilder.

Wer also eine Mittelformatkamera im Taschenformat sucht, sollte sich einmal die verschiedenen Zeiss Ikonta Modelle anschauen. Ich bin mir sicher, dass sich diese alten Falter freuen, wenn sie durch euch wiederbelebt werden!

geschrieben von frauspatzi am 2013-10-25 in #Ausrüstung #review #zeiss #classic #analogue-photography #camera-reviews #mittelformat #analogue-cameras #ikonta #falter #faltkamera #120-films

5 Kommentare

  1. brommi
    brommi ·

    Schöne Geschichte und noch tollere Fotos :)

  2. trash-gordon-from-outer-space
    trash-gordon-from-outer-space ·

    Wow, tolle Bilder, schöne Kamera!

  3. stellastellar
    stellastellar ·

    Wirklich schöne Bilder!

  4. yago56
    yago56 ·

    Schöne Story und Bilder

  5. fotohelmut
    fotohelmut ·

    Tolle Kamera und schöne Bilder.

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