Abgelaufen und trotzdem noch genießbar: Kodak T-MAX 400 120

Abgelaufene Lebensmittel sind oft nicht mehr genießbar.
Bei Filmen ist dies etwas anders, deshalb sollte man jeder Rolle Film eine Chance geben, obwohl sie laut Aufdruck nicht mehr haltbar ist.
Ich habe einen abgelaufenen Kodak T-MAX 400 120 und wurde jedenfalls nicht enttäuscht.

Eine gute Möglichkeit unvorhersehbare Ergebnisse zu bekommen ist die Verwendung von abgelaufenen Filmen!

Filme sind ein organisches Material und besitzen deshalb auch ein Mindesthaltbarkeitsdatum, weil sie sich im Lauf der Jahre verändern können und nicht mehr die beschriebenen Ergebnisse erzielen. So können sich die Farben verschieben, er verliert Teile seiner Empfindlichkeit, er wird körniger und so weiter.

Beeinflusst wird dieser Prozess auch durch die Lagerung. So verändert sich ein Film, der in der prallen Sonne gelagert wird, mehr als ein Film, der sich im Gefrierfach befindet. Man bekommt zwar nicht immer tolle Bilder, aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.
Es ist eben ein Glücksspiel.

Nach dieser etwas längeren Einleitung komme ich jetzt auch auf den Kodak TMAX 400 120.
Die abgelaufene Rolle dieses Films habe ich für ein paar Euro bei Ebay ersteigert.
Benutzt habe ich ihn dann in Hamburg in der Diana F+.
Beim Einlegen habe ich gleich mal einen Patzer begangen, da ich in nicht richtig eingelegt habe.
Ergebnis: Ein Teil des Films hat bisschen zuviel Licht abbekommen.

Da die Diana ja keine ISO-Einstellung besitzt, habe ich ihn einfach auf gut Glück belichtet.
Bei einer Präzisionskamera hätte ich ihn vielleicht eine Blende überbelichtet, da die meisten abgelaufen Filme immer etwas Empfindlichkeit verlieren, besonders bei Filmen mit einem höheren ISO-Wert.

Nach gefühlten 500 Metern war der Film dann schon voll. Zwölf Bilder können manchmal echt viel aber auch wenig sein.

Wieder zuhause habe ich ihn stilecht in Kodak D-76 geschmissen. Dabei ging alles reibungslos über die Bühne.
Kodak weiß eben, wie man Filme herstellt, so liegt der Film nach der Entwicklung platt und rollt sich nicht wieder zusammen. Dies ist besonders wichtig beim Scannen, ein Film, der sich zusammenrollt, kostet unglaublich viel Nerven bei Scannen.

Die Ergebnisse gefallen mir sehr gut, schöne Schwarzwerte und trotzdem noch genug Grautöne.
Besonders gefällt mir die Unschärfe der Plastiklinse der Diana F+.
Die Doppelbelichtungen sind leider etwas zu stark überbelichtet. Das hat der alte Kodak T-Max 400 nicht mehr so gut bewältigen können.
Aber macht euch selbst ein Bild:

Abschließend kann ich nur noch sagen, dass ich finde, dass der Kodak T-Max ein toller Film ist und sehr gut mit der Diana F+ zusammenarbeitet.
Demnächst werde ich noch einen TRI-X testen und schauen, ob der mich noch mehr begeistert.

geschrieben von m23 am 2012-05-26 in #Ausrüstung #120 #review #hamburg #tmax #kodak #diana #diana-f #kodak-tmax-400 #mittelformat #schwarzweiss #tmy #schwarzweissfilm

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