Mit unseren LomoAmigos Snøffeltøffs analog durch Europa

Irgendwo zwischen "Bluegrass Punk“ und “Goof-Pop-Rambazamba” siedeln sich Snøffeltøffs aus Berlin an. Zwei Jungs, deren Bandname nicht nur auffällig ist, sondern auch ihr Talent für analoge Fotografie. Bewaffnet mit drei Lomography Kameras und ihrem neusten Album “Hokus Pokus” begaben sich unsere LomoAmigos kürzlich auf eine kleine Tour durch Europa. Das Resultat: knapp 15 verknipste Filmrollen. Erfahrt mehr über Snøffeltøffs im Interview und seht euch eine Auswahl ihrer schönsten Aufnahmen an!

Snøff und Tøff auf Achse

Hallø Jungs, bitte stellt euch doch zuerst einmal der Lømøgraphy Cømmunity vor.

Møin wir sind Florian (Bass, Schlagzeug) und Julian (Gitarre, Gesang, Orgel) von den Snøffeltøffs aus Berlin, AUS BERLIN!

Seit wann musiziert ihr zusammen und wie würdet ihr euren Sound beschreiben?

Uns gibt es jetzt seit ca. 2,5 Jahren. Wir kennen uns aber schon seit ner gefühlten Ewigkeit und haben auch schon vorher über die Jahre in unterschiedlichen Bands zusammen gespielt. Für unseren Sound haben wir schon die unterschiedlichsten Beschreibungen gehört. Am meisten haben uns bisher „Bluegrass Punk“ und „eine Mischung aus den White Stripes und Burger King“ gefallen oder wie neulich in einer Rezension vom Album (Hokus Pokus) "Goof-Pop-Rambazamba und Räucherstäbchenpsych“. Wahrscheinlich ist es einfach irgendeine krude Mischung aus Garage, Country und Surf.

Die coolsten Schilder Europas!

Wie kam es eigentlich zu dem außergewöhnlichen Namen?

Außergewöhnlich ist gut. Für den Namen haben wir schon unterschiedlichstes Feedback bekommen, von “großartig” bis “herrlich dämlich”. Es gibt keinen wirklichen Grund für den Namen, eher ein Motto. Wir haben als Spaßband angefangen und der Name kam dann irgendwie. Je bescheuerter desto besser halt, so wie wir halt!

Auf eurer letzten Europa Tour durften auch einige Lomography Kameras, wie die La Sardina, eine Supersampler und die Diana F+ nicht fehlen. Wie hat es euch gefallen damit zu fotografieren?

F: Das war super. Ich bin schon länger Fan von der Diana und für random Tourfotos ist die super, einfach weil man so schön spontan aus der Hüfte schießen kann und sie so einfach ist. Mit der Supersampler hatten wir so unsere Probleme. Setz 4 verkaterte Typen mit Tourkoller vor die Kamera und lass sie versuchen, den Mechanismus zu verstehen. Das ist als würde man ne Schreibmaschine vor ein paar Äffchen stellen. Irgendwann findet man schon raus wie das Teil funktioniert, aber das war eher Zufall. Die Fotos sind dann erstaunlicherweise doch ganz cool geworden.

Supersampler – Erste Testversuche

J: Ich hab wirklich lange nicht mehr fotogarafiert und hatte so endlich mal wieder Zeit und Ruhe mit der Sardinenbüchse zu knipsen. Eine Kamera nach meinem Geschmack, passt in die Tasche, nicht zu technisch und die Fotos sehen super aus.

Welche Kamera war euer persönlicher Liebling und warum?

F: Wie gesagt, ich mag die Diana sehr gerne, auch aus den Gründen, die viele für sie anführen. Die leicht verwaschenen Fotos und die Vignettierung, das sorgt für Fotos die an einen Traum erinnern. Sie wirken auch wie aus einer anderen Zeit. Eigentlich ist das Ideal für Urlaubs- oder Tourfotos, weil wenn du unterwegs bist vergeht die Zeit so schnell und trotzdem hast du diese Masse an Eindrücken. Zwei Monate später wirkt das ganze dann schon, als seien Jahre vergangen. Diesen Charakter der Erinnerung unterstreicht die Kamera großartig. Auch die ganze Aufmachung, billiges Plastik im Endeffekt, einfacher Mechanismus und irgendwie Lo-Fi Fotos im besten Sinne. Die Kamera ist schon ziemlich DIY punkig. Nimm etwas, das objektiv gesehen für den Otto-Normal Bürger eher scheiße ist und mach was großartiges draus. Das passt irgendwo auch zu unserer Musik.

J: Ich hatte nur die Sardina benutzt, aber was soll ich da noch ergänzen….wie aus dem Werbeheft!

Habt ihr schon vorher Erfahrungen mit analoger Fotografie sammeln können?

F: Ich nicht wirklich. Ich bin zwar ein großer Fan analoger Fotografie, aber das selbst machen war nie so mein Ding. Die Diana war auch die erste und einzige Kamera, die ich mir selbst gekauft hab. Hab es trotzdem nie groß verfolgt, aber die Fotos mag ich sehr gerne.

J: Ich fotografier schon seitdem ich meine Pampers abgelegt hab (also gestern). Nein, ich bin großer Fan analoger Fotografie und sammel auch Kameras ohne Ende, die aber bei mir leider meistens nicht lange durchhalten. Habe mittlerweile einen kleinen Friedhof verschiedenster Kameras in meinem Bettkasten da ich mich nicht davon trennen kann und bei einigen sind auch noch Filme drin. Ich sammel die vollen Filme immer ewig und es gibt dann doch öfters überraschende Momente wenn man die Bilder von der Entwicklung abholt und sich an einiges gar nicht mehr erinnert, weils einfach ewig her ist.

Ich weiß, dass ich einmal eine Digitale hatte mit der ich meine erste große Tour geknipst habe, die so 6/7 Wochen quer durch Europa ging, und am Ende war der Stick kaputt und alle Bilder weg – Mehr muss ich dazu wohl nicht sagen. Diese Kamera besitze ich sogar noch, und zwar als Warnung, dass ich sowas nie wieder kaufe oder benutze!

Die La Sardina ist die perfekte Tourbegleitung

Was war das lustigste was euch während der Tour passiert ist? Wurdet ihr auch auf die Kamera(s) angesprochen?

F: Oha, da ist so einiges passiert, über das man lieber den Mantel des Schweigens legt. Das ist auch schwierig zu erzählen, weil der Großteil des Humors situationsgebunden ist. Wenn man nicht dabei war, ist es auch nicht wirklich lustig. Ich kann nur sagen, dass wir viel Spaß hatten. Die Kameras sind natürlich ziemliche Eyecatcher, weil sie so cool und besonders aussehen. Ich kann mich jetzt nicht dran erinnern, dass wir angesprochen wurden. Allerdings gab es schon interessierte Blicke, auch von jeder Sorte Mensch.

J: … der Mantel des Schweigens ist ein ganz großer. Ich wurde aufgrund des auffälligeren Musters der Sardina ein- zweimal angesprochen was das ist bzw. wenn die Kamera beim Soundcheck irgendwo rumlag wurde sie neugierig begutachtet. Hatte sie immer bei mir.

Habt ihr evtl. auch Tipps für Lomography Newbies was beim Umgang mit den Lomos zu beachten ist?

F: Den Großteil kann man ja mittlerweile auch im Internet nachlesen. Was mir immer wieder auffällt, ist das die Diana unglaublich lichthungrig ist. Die Einstellungen für die Lichtblende sind auch nur bei ISO 400er Filmen halbwegs akkurat, bei 200er oder 100er Filmen muss man die Blenden halt entsprechend anpassen. Mit 100er Filmen kann man dann auch eher ausschließlich bei praller Sonne fotografieren. Außerdem ist der Drehmechanismus für den Film ziemlich leichtgängig. Wenn man auf das nächste Foto vorgedreht hat und die Kamera dann in die Tasche tut, passiert es schnell mal, dass sich der Mechanismus selbstständig macht, man die Kamera nach ner Stunde wieder in der Hand hat und sich der Film irgendwo zwischen die nächsten beiden Fotos vorgedreht hat. Da braucht man wohl schon ne Kameratasche. Oder einfach Gaffa. Und wie schön das auch ist, schnell mal spontan ein Foto zu schießen. Wenn man in der Eile vergisst Blende und Fokus anzupassen, nützt auch das tollste Motiv nichts. Mehr als einmal passiert. Bei der Supersampler kann ich nur empfehlen, sich wirklich mit dem Mechanismus auseinanderzusetzen. Außerdem braucht man auch verhältnismäßig mehr Geld wegen der 4er Fotos.

J: Geht raus, setzt euch aufs Rad (wenns wieder warm ist) und fahrt durch eure Stadt, Ort oder Insel und legt los. Nicht lange Bedienungsanleitungen lesen, sondern einfach selber herausfinden wie das funktioniert, auch wenn am Anfang vielleicht nicht alle Bilder wunderschön sind. Es gibt einfach nix besseres. Papa hat gesprochen!

Was steht in nächster Zeit noch bei euch an?

Nach dem Wirbel der letzten Monate durch Tour und Albumveröffentlichung halten wir es bis Ende des Jahres ein bisschen entspannter. Wir spielen noch ein paar vereinzelte Shows rund um die Feiertage, aber ansonsten Planung fürs neue Jahr: Neue Aufnahmen, Tour, Videos. Wir sind auf jeden Fall nicht müde.

Vielen Dank für das Interview!

Erfahrt mehr über Snøffeltøffs auf ihrem Tumblr und folgt ihnen bei Facebook und Instagram. Ihr aktuelles Album “Hokus Pokus” und weiteres Merchandise findet ihr in ihrem Online-Shop.

geschrieben von zonderbar am 2014-12-16 in #Menschen #interview #tour #europa #lomoamigo #la-sardina #snoffeltoffs

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