Wir dürfen vorstellen: LomoAmigo trash-gordon-from-outer-space
17 21 Share TweetIm Mai möchten wir euch einen aktiven Lomographen vorstellen, der nicht nur das LomoWochenende in Kassel mitorganisiert, sondern auch schon viele spannende analoge Reisen unternahm, wie z.B. die LomoRail 2013. Lernt unseren neusten Community LomoAmigo Daniel aka trash-gordon-from-outer-space kennen!
NAME: Daniel
STADT: Kassel
LAND: Deutschland
LOMOHOME: trash-gordon-from-outer-space
Hi Daniel! Erzähl uns doch zu Beginn ein wenig über dich.
Hallo, es freut mich sehr in den Kreis der LomoAmigos aufgenommen zu werden. Vielen Dank dafür. Abgesehen von diesem tollen Titel kann ich mich außerdem noch als Grafik-Designer bezeichnen. Daran, dass ich mich für so einen kreativen Beruf entschieden habe, ist die Lomographie übrigens nicht ganz unschuldig. Wie sich das für einen Designer gehört, interessiere ich mich sehr für Kunst und Kultur, vor allem aber schlägt mein Herz für gut gestaltete Plakate, Magazine, Bücher, Typographie, Erscheinungsbilder und so vieles mehr. Fotografie und Film stehen natürlich auch ganz weit oben. Ansonsten bin ich großer Fan von Brettsportarten. Also nicht Schach, sondern Longboarden, Snowboarden, Surfen und seit kurzem auch Stand Up Paddling. Nicht unerwähnt lassen möchte ich Reisen, Kochen, Theater, Oper und Konzerte. Damit dürftet ihr einen recht guten Überblick über mich und meine Interessen bekommen haben.
Wie und wann bist du zur Lomographie und unserer Community gestoßen? Was bedeutet dein Username?
Ich habe extra noch mal die schweren Fotokisten vom Schrank geholt um nachzuschauen, ob es wirklich stimmt. Es ist jetzt ziemlich genau 15 Jahre her, dass ich von meinem Bruder eine gebrauchte russische LC-A geschenkt bekommen habe. Von Lomographie hatte ich bis dahin noch nie gehört, aber die Philosophie dahinter passte genau zu meiner Art zu fotografieren und so war ich schnell begeistert. Ich hatte schon immer etwas übrig für die Ästhetik des Unperfekten, Zufälligen, Handgemachten. Und so kam es auch zu meinem Usernamen. Der wurde mir schon während meiner Schulzeit verliehen, weil ich mich damals regelmäßig mit meinen Freunden traf um nächtelang Unmengen an B-Movies und Trash-Filmen zu verschlingen. Einer meiner liebsten war – natürlich – „Flash Gordon“ von 1980.
Auf die Community wurde ich durch einen Wettbewerb von Lomography aufmerksam, für den in einem Geschäft geworben wurde, in dem auch Lomo-Kameras verkauft wurden. Man musste damals 10 bis 15 Fotos zu bestimmten Themen auf ein Poster kleben und das dann nach Wien schicken. Das war noch komplett analog. Irgendwann später entdeckte ich, dass man auch Fotos im Internet hochladen konnte. Ich glaube, das hieß sogar schon LomoHome, muss aber der Vorvorgänger von der aktuellen Community gewesen sein. Es ist schon toll zu sehen, wie die Idee gewachsen ist und wie gut vernetzt wir heute miteinander sind.
Zusammen mit den Community Mitgliedern stellastellar, frauspatzi, thegrump und faaabii organisierst du zum ersten Mal im Juni ein LomoWochenende. Wie seid ihr auf die Idee gekommen und was erwartet die Teilnehmer?
Als die Idee für das LomoWochenende entstanden ist, war ich noch gar nicht dabei. Das passierte hauptsächlich auf facebook, wo ich nicht angemeldet bin. Als es konkreter wurde, wurde ich dann gefragt, ob ich mir vielleicht ein grafisches Konzept dafür ausdenken möchte. Das habe ich natürlich gern gemacht, und weil das Team so nett war und das Planen soviel Spaß gemacht hat, bin ich einfach dabei geblieben. Ich hoffe das war okay so, liebes Planungsteam.
Der Gedanke hinter dem LomoWochenende ist, dass sich zwar häufiger Lomographen in kleineren Gruppen treffen, zum Beispiel zu gemeinsamen LomoWalks, dass es aber fast noch nie ein richtig großes Treffen gab, auf dem Lomographen aus ganz Deutschland sich treffen, kennenlernen und austauschen konnten. Und weil die Idee bei der Community so gut ankam und alle 30 Plätze, die wir angeboten haben, bereits gebucht sind, können wir genau das jetzt auch umsetzen. Die Teilnehmer erwartet ein dicht gepacktes Programm mit einer LomoWo-Schnipseljagd, mehreren Workshops zu Themen wie Lightpainting, Filmentwicklung, Lochkamera-Bau und noch vielen weiteren kleinen Aktionen. Allein durch die Planung des LomoWochenende sind bereits viele gute Freundschaften entstanden und da werden im Juli sicherlich noch einige dazu kommen. Die Jugendherberge, in der wir alle gemeinsam unterkommen, bietet einen tollen Rahmen dafür. Und dank unserer fantastischen Sponsoren, zu denen ja auch Lomography gehört, wird es für die Teilnehmer sogar die eine oder andere Überraschung geben, um die wir sie ehrlich gesagt jetzt schon beneiden.
Auf welche Lomographen freust du dich besonders, sie einmal real kennenzulernen? Gibt es noch weitere Community-Mitglieder, die dich inspirieren (deutschlandweit wie international)?
Ich freue mich tatsächlich auf jede einzelne und jeden einzelnen. Da wären zum Beispiel brommi, pearlgirl77, wildwell und mapix, die so nett sind jeweils einen Workshop anzubieten. Ich freue mich, das restliche Planungsteam mal wieder zu sehen und hafenperle kennenzulernen, die ja anfangs auch dabei war. Außerdem auf nia_ffm und zonderbar, die ich ja schon kenne. Dann sind da noch domlomo, lostlittlekid und suizidekid, die extra aus dem Ausland anreisen. Ich freue mich darauf die Leute hinter ganz vielen hier bekannten Namen wie kleinerkaries, roxyvonschlotterstein, freakoftheweek und earlybird endlich mal kennenzulernen, aber ganz besonders auch über die vielen Anmeldungen von Lomographen und Lomographinnen, die noch nicht so lang dabei sind und die analoge Fotografie vielleicht gerade erst für sich entdeckt haben. Natürlich habe ich da jetzt noch ganz viele inspirierende Leute nicht erwähnt, aber es wird auf jeden Fall eine richtig interessante Gruppe und ich glaube wir werden viel Spaß zusammen haben.
Weitere LomoHomes, die ich immer sehr beeindruckend finde, sind zum Beispiel die von vicuna, satomi und ihave2pillows.
Wie sah dein vorheriges bzw. bisheriges Jahr in Bildern aus?
Du bist letztes Jahr mit stellastellar auf LomoRail Reise gegangen. Erzähl uns mehr darüber! Wie war es und wo wart ihr unterwegs?
Ja, das war eine tolle Reise. Wir waren hauptsächlich mit dem Zug unterwegs und haben dafür Interrail-Tickets gehabt. Unsere Route ging von Kassel nach München, Venedig, Morteratsch, Zürich, Kotor, Belgrad, Budapest, Wien, München und wieder zurück nach Hause. Eine ziemlich große Tour, bei der es unglaublich viel zu sehen und erleben gab und von der wir eine ganze Menge schöne Bilder und Erinnerungen mitgebracht haben. Ich kann so eine Reise nur jedem empfehlen. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich unsere Artikel anschauen oder uns einfach persönlich anschreiben.
Wie viele Kameras besitzt du eigentlich? Hast du einen Favoriten?
Ich habe, wenn ich mich nicht verzählt habe, im Moment 28 Kameras. Die werden eigentlich auch fast alle genutzt, je nachdem was, wo und wie ich gerade fotografieren möchte. Favoriten sind aber die Ricoh 500G und die Olympus Trip, weil sie nicht nur tolle Fotos machen, sondern auch so schön aussehen. Besonders gern habe ich auch die LC-A, LC-A+ und LC-W, weil man die einfach immer dabei haben und sich auf sie verlassen kann. Meine Lieblings-Mittelformatkamera ist die Diana F+, weil sie so schön leicht und vielseitig ist.
Gibt es eine Film/Kamera Kombination, die du besonders magst?
Mein Lieblingsfilm ist der Kodak Ektar. Erst, wenn ich eine neue Kamera mit einem Ektar getestet habe, weiß ich wie gut sie wirklich ist. Besonders gut gefällt er mir in der LC-W.
Deine Heimat ist Kassel, wo auch das LomoWo stattfindet. Was gibt es dort zu entdecken?
Kassel ist eine Stadt, die oft unterschätzt wird, leider auch von vielen ihrer Einwohner. Dabei hat sie eigentlich viel zu bieten und man kann hier sehr gut leben. Im Unterschied zu Städten wie Berlin, Hamburg oder Köln gibt es in Kassel nicht alles schon. Das heißt, dass es viel Potential gibt, Neues zu schaffen und Ideen zu verwirklichen. Zum Glück gibt es auch viele kreative Leute, die das tun.
So gibt es zum Beispiel das HAUS, in dem von engagierten Helfern regelmäßig halblegal aber geduldet Konzerte – meist Punk, Garage, Indie, Antifolk – oder Filmabende organisiert werden. Oder Tokonoma, ein Verein mit Artist-in-residence-Programm und einem Galerieraum, in dem es Ausstellungen, Vorträge und Diskussionen gibt. Viele spannende Projekte und Veranstaltungen gehen auch von den Studenten der Kunsthochschule aus.
Egal wo in Kassel man sich befindet, es ist immer ein schöner Park in der Nähe. So kommt man schnell ins Grüne. Mit dem Filmladen, dem Gloria und dem Bali gibt es noch drei sehr schöne Kinos mit langer Tradition und hervorragenden Filmprogrammen. Das Museum für Sepulkralkultur ist mit seiner Ausrichtung auf Tod und Bestattungskultur einzigartig in Deutschland. Besonders viel zu entdecken gibt es aber alle fünf Jahre, wenn die documenta – die bedeutendste Kunstausstellung der Welt – Kassel für 100 Tage komplett verwandelt. Dann strömen Künstler und kunstbegeisterte Menschen aus aller Welt in die Stadt und es gibt mehr zu sehen als man in einem Sommer schaffen kann. Diese Zeit genieße ich immer sehr. Aber auch sonst gibt es in Kassel viel Schönes zu entdecken, wenn man mit offenen Augen durch die Stadt geht. Ich bin schon sehr gespannt, was das bei den LomoWo-Teilnehmern sein wird.
Zu guter Letzt, welchen fotografischen Tipp würdest du einem Lomo Neuling geben, der stets zu einem guten Bild führt?
Mach einfach so viele Bilder, wie du kannst. Ein paar gute sind immer dabei. Und nur so kannst du deine Kameras und Filme kennen und einschätzen lernen.
Danke für das Interview, Daniel!
Du willst noch mehr über die besten User der deutschsprachigen Community erfahren? Schau dir an, wer schon alles zum monatlichen LomoAmigo gekürt wurde und lies dir die interessanten Interviews durch. Alle Top Lomographen im Überblick
geschrieben von zonderbar am 2014-05-21 in #Menschen #amigo #community #lomoamigo #trash-gordon-from-outer-space #mai #community-amigo #top-lomograph
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