Fotografie als Ausdruck meiner Emotionen - andredimu

„Vor langer langer Zeit….aber dann….und eines Tages…“. Wie hast du die Fotografie entdeckt? Meine erste Kamera war eine Olympus Trip Junior, die ich irgendwann als ich 10, 11 oder 12 Jahre alt war, geschenkt bekam. Selbst heute gehe ich noch sehr sorgsam mit ihr und den Fotos, die damit geschossen wurden, um. Ich verbringe ganze Nachmittage damit, Kinderfotos von mir anzuschauen, die meine Eltern gemacht haben, als sie noch jung waren. Schwarz-Weißbilder, Farbbilder, Fotos in allen Größen! Fotos, die meine Geschichte, und auch die meiner Eltern erzählen. Ich denke, meine Liebe für die Fotografie hatte ihren Anfang in dem Moment, als ich mich das erste Mal für den Anlass eines geschossenen Fotos interessierte. Was wollten meine Eltern genau in diesem Augenblick festhalten? Eine Erinnerung? Eine Emotion? Eine Landschaft, einen Geburtstag? Was war es? Warum hatten sie genau diese Pose, diesen Ort oder diesen Zeitpunkt gewählt? Schließlich begann ich zu verstehen warum. Einfach nur, weil diese Momente, Gesichter und Orte sie glücklich gemacht haben. Darum bedeutet die Fotografie für mich: „Sieh dich um und erkenne die Schönheit, die dich umgibt“.

Wie hat Lomography deine Art und Weise des Fotografierens verändert?

Lomography hat mich dazu gebracht,wieder nachzudenken, und mich an Gelerntes zu erinnern. Ich weiß, dass die sechste der goldenen Lomoregeln „Don’t Think“ heißt, aber das bedeutet nicht, man soll nicht nachdenken, bevor man ein Bild macht. Ich will nicht abstreiten, dass wir dank des digitalen Zeitalters Zugriff auf sogar noch mehr kompakte Kameras haben. Gleichzeitig ist die Fotografie aber etwas Alltägliches geworden und verliert so leider für viele Leute an Wichtigkeit…. Ich glaube sie drücken einfach den Auslöser, sehen sich kurz die Vorschau auf der Hinterseite ihrer Kamera an, und schon bald geraten diese Fotos auf irgendeiner Speicherkarte, der Festplatte eines Computers, dem Handy oder einer „Profilseite“ in Vergessenheit, und werden nie wieder angeschaut. Ziemlich traurig.

Deine Kamera ist wie ein….? Was bedeutet es für dich, deine Kamera zu benutzen?

Die Linse ist für mich eine Erweiterung meiner Augen und meiner Sicht. Den Auslöser zu drücken, ist für mich so, als ob ich ein Bild, das ich in meinem Kopf habe, einfriere, und mich dann später vom Ergebnis überraschen lasse. Es gibt immer etwas Unerwartetes, das deine Augen übersehen haben! Ein Foto ist der Moment, in dem ein Gedanke greifbar wird.

Durch welche Herangehensweise erzielst du deine besten Fotos?

Ich beobachte meine Umgebung aufmerksam, ohne dabei etwas als gegeben oder offensichtlich zu behandeln. Ich versuche jedes Mal von neuem, erstaunt zu sein.

Wann denkst du über ein Foto „WOW!“?

Ganz einfach, wenn ich es schön finde. Und wenn es eines meiner eigenen ist, dann reicht es mir schlichtweg, zufrieden zu sein.

Welche Erfahrungen waren beispielhaft für dein wachsendes können in der Fotografie? Wann hast du mit der Lomographie begonnen?

Ich bin erst seit ein paar Monaten ein Lomograph. Jedes Bild ist eine wichtige Erfahrung. Jedes mal, wenn ich meine Bilder anschaue, merke ich mir, was ich bei meiner nächsten Rolle Film besser machen könnte. Ich bin der Meinung, dass es sehr wichtig ist, die Arbeit anderer anzuschauen, nicht um ihren Stil oder ihre Techniken zu kopieren, sondern einfach um dazu zu lernen! Nach einiger Zeit entwickelt so jeder seinen eigenen Stil.

Wessen Meinung über deine Arbeit ist dir am wichtigsten?

Fotos nur für Komplimente zu machen oder um Aufmerksamkeit zu erregen, ist nicht gut… Ich bin der Meinung, dass man für sich selbst fotografieren sollte und weil man Spaß an der Sache hat. Denn so lange das gewährleistet ist, ist alles in bester Ordnung. Die wichtigste Person in meinem Leben sagte einst zu mir: „Ich würde die Welt gerne durch deine Augen sehen“ das hat mich wirklich berührt und sehr glücklich gemacht.

Was repräsentiert die Fotografie als Kunstform für dich? Und wäre sie ein Buch, ein Film oder ein Lied, welches wäre es?

Romane, Filme und Lieder lassen Bilder überhaupt erst entstehen, und sind daher der Grund, warum es Kunst gibt! …Es tut mir leid, aber wie „Proust“ bereits über sich in seinem Fragebogen schrieb, bin ich auch nicht gebildet genug, um diese Frage zu beantworten.

Magst du lieber Landschaften oder Portraits?

Landschaften IN Portraits! Ich bin ein großer Liebhaber von Doppel- oder sogar Dreifachbelichtungen!

Warum hast du dich für das Analoge entschieden?

Ich sage gerne: „ Ich bin von Geburt an analog!“ Meine Generation durchlebte die analoge Zeit und hat den schnellen Wechsel von analog zu digital in allen Bereichen miterlebt: Von Kassetten, über CDs zu MP3-Playern; von Videokassetten zu DvDs; vom Telefon über das Handy, bis hin zum „Smartphone“; von Floppydisks zu USB-Sticks und vom Film zu den Speicherkarten…Wir sind Technikliebhaber, aber eben auch Nostalgiker…mehr oder weniger!

Was liebst du an Lomography?

Die Welt von Lomography gibt mir die Chance allen zu zeigen was ich gerne tue! In einer alten und gleichzeitig für mich neuen Art und Weise. Wenn du deine Negative betrachtest und deine entwickelten Bilder ansiehst, dann ist das immer eine Sensation. Eben noch Photography mit einem P! als Anfangsbuchstaben!

Was war dein stolzester Moment?

Ich muss ehrlich sein…ich hatte noch selten welche…! Ich bin schon immer leicht zu enttäuschen gewesen!

Es hat zwar nichts mir Fotografie zu tun, aber was isst du zum Frühstück?

Toast, Cappuccino und Frühstücksflocken.

Echter Name: Andrea
Lomohome: andredimu
Alter: 31
Das bin ich: Viel zu kritisch
Lieblingskameras: Diana F+, Diana Mini
Hier gibt's mehr von seinen Fotos!

geschrieben von alessiab am 2013-01-13 in #Menschen #interview #lomo #lomography #diana-f #diana-mini #lomographie #lomoamigo #fotografie #lomography-milano #lomo-milano #andredimu #lomo-italien #lomography-italien

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