Der Monat für Brustkrebsbewusstsein und unsere Amiga: Kristin Hallenga

Oktober ist der Monat für Brustkrebsbewusstsein. Und unsere LomoAmiga Kristin Hallenga ist die Gründerin von Coppafeel! Eine Wohlfahrtseinrichtung mit dem Ziel, dass alle sich regelmäßig ihre Brust untersuchen lassen. Sie wird hier ihre eigene Geschichte teilen, uns ihren Alltag mit Brustkrebs zeigen und uns daran erinnern, warum du dich mal begrapschen lassen solltest!

Kristin und ihre Zwillingsschwester Maren vor dem Coppafeel! Zelt beim Bestival

Was passiert, wenn du 23 bist? Nun, wenn du Glück hast, siehst du dich ein wenig auf der Welt um, betrinkst dich mit Freunden und hast vielen sorgenfreien Spaß. Und wenn du weniger Glück hast? Brustkrebs. Genau das passierte Kris 2009.
Seit ihrer Diagnose hat sie nicht nur mit der lebensverändernden Krankheit gekämpft, sondern auch eine Wohlfahrtseinrichtung gegründet, über die schon mehrmals im Fernsehen berichtet wurde.
Sie reiste durch das Vereinigte Königreich und erinnerte ihre Mitbürger (ja, auch Männer können das bekommen!) daran, sich ihre Brust untersuchen zu lassen. Für ihre Arbeit erhielt sie den Pride of Britain Award.

Und hier ist Kristin, um euch alles über ihr Leben in ihren eigenen Worten und Bildern zu erzählen…

Name: Kris
Alter: 26
Stadt: Das liebliche London

Erzähl uns ein wenig von dir…

Ich trage zu viele Ringe, ich arbeite zu viel, ich mag Gemüsekuchen sehr und mein Lieblingsfilm ist „Romy und Michele“. Was müsst ihr noch wissen? Nun, vielleicht, dass ich eine Wohlfahrtseinrichtung leite, namens CoppaFeel! und das beinhaltet ungefähr 99% meiner Zeit über Brüste zu sprechen. Warum? Weil wir die späte Entdeckung von Brustkrebs verhindern wollen, indem wir sicher gehen, dass alle sich ihre Brüste regelmäßig untersuchen lassen, so dass die Zeichen und Symptome dieser abscheulichen Krankheit früh entdeckt werden.
Wenn die Krankheit früh entdeckt wird, kann das Leben retten und das weiß ich leider nur zu gut, weil vor 3.5 Jahren bei mir Brustkrebs diagnostiziert wurde, 8 Monate nachdem ich das erste Mal beim Arzt war.
Als der Krebs bei mir entdeckt wurde, saß dieser nicht nur in der Brust, sondern breitete sich Richtung Wirbelsäule aus und jetzt sitzt er auch in meiner Leber.
Mein Leben dreht sich um CoppaFeel! und alles, was mit Brüsten zu tun hat und wenn ich mal frei habe, dann verbringe ich entweder Zeit mit meiner Zwillingsschwester Maren und ihrem Hund Rambo in Cornwall oder an einem der coolen Märkte um London mit meinem attraktiven Freund Rich ODER ich schmuse mit meinem schönen Kater Wilhelm.

Wie und warum hast du Coppafeel gegründet?

Ich hatte die Vision einer Welt, in der niemand an Brustkrebs sterben muss, weil er schnell genug diagnostiziert wurde. Bis diese Welt existiert, mache ich es mir zur Aufgabe, dass DU dir deine Brüste immer wieder checken lässt. Ich hatte SOLCHES Unglück, mit 23 Krebs zu bekommen, weil das sehr selten ist, aber je früher wir uns besser kennen lernen, desto schneller entdecken wir etwas, das nicht ganz richtig ist.

Wie hat sich dein Leben seit der Diagnose verändert?

Es hört sich kitschig und bizarr an, aber mein Leben hat erst richtig BEGONNEN, als man Brustkrebs bei mir diagnostiziert hat. Bevor dem D Day (D für Diagnose), hatte ich keinen Job, mich gerade von dem Mistkerl von Exfreund getrennt, ich hatte gerade 6 Monate in China mit einem Job, an dem ich nicht wirklich Saß hatte und das einzige, was ich wusste, war, dass ich viele Länder besuchen wollte und NICHT in England leben. Als man mir sagte, dass ich mich in naher Zukunft einer Behandlung wegen des Krebs unterziehen müsse, lebte ich noch mit meiner Mutter in Northhamptonshire und ich wusste, dass ich etwas tun musste, das mir die Freiheit zurückgab, die ich beim Reisen so geliebt hatte.
Deshalb begann ich zu stricken. Und das wurde mir bald zu langweilig, weil es mir keine Kontrolle darüber gab, was in meinem Leben passierte. Und da wurde CoppaFeel! geboren.

Innerhalb von 3 Monaten wurde es eine Wohlfahrtseinrichtung, nachdem wir unser erstes Brainstorming hatten. Ich zog im Laufe des Jahres dann nach London und traf den Mann, mit dem ich jetzt zusammen bin, mein Mitbewohner und Mitbesitzer der coolsten Katze der Welt.
Ich bin außerdem Chefin einer Wohlfahrtseinrichtung, die Leben rettet – wer kann das schon mit 26 sagen? Ich muss dem Krebs immer noch tagtäglich in den Hintern treten und jeden Monat ins Krankenhaus, um mich behandeln zu lassen, und ich muss auch mit der dauernden Angst leben, dass der Krebs in einem anderen Körperteil auftaucht. Aber ich liebe mein Leben jetzt und bin gücklicher als je zuvor… seltsam nicht wahr?

Wie hast du erfahren, dass du Brustkrebs hast?

Ich entdeckte erst den Knoten in meiner Brust, als er so groß und schmerzhaft war, dass ich nicht auf meinem Bauch schlafen konnte! Ich untersuchte meine Brüste nicht, deshalb fühlte ich nichts von dem „erbsengroßen Knoten“, von dem jeder spricht. Manchmal konnte ich deshalb nicht schlafen oder wachte mit einem erhitzten Brustbereich auf. Die Symptome hätten niemals dieses Stadium erreicht, wenn ich meine Brüste früher untersucht hätte und einen Untersuchungstermin bei meiner Frauenärztin gemacht hätte. Ich Dummerchen…

In welchem Behandlungsstadium bist du jetzt?
Ich habe jetzt etwas, das ich gerne „Knochensaft“ nenne. Das bekomme ich monatlich.
Ich bekomme eine 20-minütige Tropfeninfusion im Krankenhaus, die meine Knochen davor bewahrt, wegen des Krebs zu zerfallen. Ich bekomme jeden Monat auch zwei große Nadelinjektionen mit Hormonpräparaten, die meinen Krebs unter Kontrolle halten. Und damit es noch aufregender ist, muss ich jeden Morgen verschiedene Medikamente zusammen mit meinem leckeren Glas Weizengrasmilch – ich weiß, wie man ein Rockstarleben führt. Die Wahrheit ist, ich werde mein Leben lang die eine oder andere Behandlung über mich ergehen lassen müssen, weil mein (füge hier ein unanständiges Wort ein) Krebs nicht heilbar ist.

Du hast die Diana Mini für ein paar Wochen mit in deinen Alltag genommen. Wohin genau hast du sie mitgenommen?

Wo habe ich sie NICHT mitgenommen! Ich bekam die Kamera direkt bevor Rich und ich Urlaub in Spanien machten, was großartig war, weil ich mir nicht um zu wenig Licht Sorgen machen musste!
Wir haben dauernd Events, Fotoshootings und Gespräche wegen CoppaFeel!, deshalb machte ich bei jeder Gelegenheit ein paar Bilder.

Ich habe auch ein Foto von meinem Onkologen mit dem blauen Filter gemacht – seine Lieblingsfarbe ist blau, aber ich dachte auch, dass so ein Licht seinen Geschichtsausdruck unterstreichen würde – obwohl er nicht so ernst ist, wie er hier auf dem Bild wirkt! Meine Katze wurde sofort mein Model (oder Opfer) und ich glaube, ich konnte auch Rich von seiner besten Seite ablichten… Wir fuhren an seinem Geburtstag nach Brighton und mir gefällt wirklich das Foto von ihm bei Nacht am Strand.
Er sieht aus wie ein Urban Outfitters Model.

Was sehen wir in deinen Fotos?

Ich hab die Kamera zum letzten Festival der Boob Tour mit – dem Bestival. Beim Stand neben uns gab es Seifenblasen und wir hatten eine Kampagne namens CoppaFeel! in the shower, daher dachte ich, das wäre das perfekte Foto!
Einer unserer Patronen für die Wohlfahrtseinrichtung ist Fearne Cotton, die Klamotten für Very designt (die eine unserer Kampagnen sponsoren). Sie bot uns netterweise an, zu ihrer LFW Modeschau zu kommen und wir konnten danach mit ihr sprechen. Wir haben versucht einen Schmollmund zu machen…

Als du diagnostiziert wurdest, hast du eine Holga benutzt und hast jeden Tag ein Foto von etwas gemacht, das dich glücklich gemacht hat. Was hat das Projekt für dich bedeutet?

An manchen Tagen könnte ich kaum die Kraft aufbringen, aus dem Bett aufzustehen und zur Toilette zu gehen. Und dann machte es mir viel Freude, ein Bild von etwas zu machen, das mich froh machte, dass es den Tag überhaupt gab. Wenn alles schwierig ist, scheinen die guten Zeiten viel besonderer und strahlender, deshalb wollte ich Momente festhalten, die mich zum Lächeln brachten – egal wie groß oder klein sie waren, wie dumm oder einfach. Ich wollte die Möglichkeit haben, auf diese Tage zurückzublicken und mich an die kleinen Dinge zu erinnern, die mich durch die schwerste Zeit meines Lebens begleitet haben und auch die besonderen Momente, wenn CoppaFeel! richtig los ging – als wir zum Beispiel unseren ersten Vertrag mit einer Agentur unterschrieben, die uns helfen wollte, mehr Busenliebe zu verbreiten oder wenn ich einen großartigen Menschen durch die Wohlfahrtseinrichtung traf.

Welchen Rat hast du für alle in dieser weiten Welt?

Zuerst, lass deine Brüste untersuchen!
Zweitens, Kuchen und Tee lösen beinahe jedes Problem im Leben.

Richtig Lomographen, wenn ihr jetzt nicht eure Brust untersuchen lassen wollt (denkt daran, Jungs, ihr könntet auch daran erkranken!), dann wissen wir auch nicht weiter.
Geh auf die Coppafeel! Website um Anleitungen zu sehen, hilfreiche Informationen und super coole Kampagnen zu erfahren, an denen du teilnehmen kannst! Behalte deine neue Motivation und dein Wissen nicht für dich. Scrolle ein bisschen und verwende die ‘Share’ Buttons. Erzähl deinen Leuten davon und untersuche dich selbst. Du könntest heute ein Leben retten!

Die Diana Mini ist die ultra-kompakte, minimierte Version der Diana F+. Diese Kamera macht weiche, schlichte Aufnahmen auf 35mm Film und erlaubt dir mit nur einem Schalter zwischen Halb- und Quadratformat zu wechseln. Hol dir deine eigene Diana Mini!

geschrieben von littlemisslove am 2012-12-12 in #Menschen #Videos #amigo #london #uk #diana-mini #lomoamigo #coppafeel #fearne-cotton #breast-cancer-awareness-month #kristin-hallenga #brustkrebs #bewusstsein #frueherkennung

Mehr interessante Artikel