LomoAmigo José Ramón Bas knipst mit seiner Diana F+ und kreiert für uns den LomoKino Premiere Award

Wir sind geehrt, euch Jose Ramon Bas als LomoAmigo vorstellen zu dürfen. Der spanische Künstler, den wir damit beauftragt haben, den LomoKino Premiere Award zu kreieren, zeigt uns in dem Interview seine Vision von Coney Island durch die Linse seiner Diana.

Jose Ramon Bas’ Vater schenkte ihm seine erste Kamera, als er 12 war.
Er traf den spanischen Fotografen Florencio Garcá Méndez, der ihn anfangs betreute und die Grundlagen der Fotografie lehrte. Später zog er nach Barcelona, wo er professionell Fotografie und Videographie studierte. Heute hat er bereits zahllose Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen hinter sich, national wie international, und unterrichtet die Master-Studenten in Kreativer Fotografie an der Efti Schule.

Unter seinen ganzen Kameras ist auch eine Diana F+, die ihn in einen der berühmtesten Freizeitparks der Welt begleitet hat. Damit kann er das „gewisse Etwas“ festhalten und den einzigartigen Charakter von Coney Island herausstellen. José Ramón berichtet uns von dieser Erfahrung.

Hi Jose Ramon, erzähl uns ein wenig von dir. Eine kurze Beschreibung.

Nun, ihr habt ja schon etwas erwähnt, wo ich geboren wurde, studiert habe und so weiter.

Ich verschreibe mich selbst der Kreation, dem Arbeiten mit meinen Reisen und dem Erschaffen von Projekten in einer eklezistischen Manier und jetzt macht mir auch Zeichnen Spaß. Das Zeichnen ist schon etwas zwanghaft geworden, aber es hat eine meditative Komponente, eine Art Mantra, das immer wieder wiederholt wird.

Die Vergnügungsparks und speziell Coney Island ziehen viele Fotografen an, was hat dich dazu verführt?

Nun, es gibt zwei Regisseure und zwei Filme aus meiner Jugend: Walter Hills The Warriors und Alan Parkers Angel Heart. In beiden wird Coney Island gezeigt und ich wollte es endlich selbst betreten.

Aber alles kam durch Zufall. Ich wurde in Boston geboren und wollte einen befreundeten Fotografen, den amerikanischen Jeffrey Silverthone in Providence (Rhode Island) besuchen (wir haben uns die Galerie in Paris geteilt, die Galerie Vu). Er schlug vor, dass wir am 4. Juli Coney Island besuchen.
Er hat dort am Independence Day schon Bilder gemacht, deshalb gingen ein anderer junger Student und ich mit ihm und machten Bilder.

Es gab keinen Plan.

Coney Island, 2009. Warum die Diana?

Weil es eine der Kameras ist, die ich normalerweise verwende, aber es ist nicht die einzige, sie ist nicht schwer und bei der Hitze und dem Wandern am Strand war sie eine sehr gute Wahl.

Wie würdest du die Kamera mit nur fünf Worten beschreiben?

Eine leichte, witzige und unvorhersehbare Methode zum Fotografieren.

Was bedeutet die Analogfotografie für dich?

Für mich ist es das, was Fotografie immer war, es gab kein digital. Aber ich denke, die Ergebnisse zählen und was du erzählen möchtest, nicht die Werkzeuge. Aber jetzt gibt es viele Werkzeuge und das ist gut, wenn du nicht in eines hineinsteigerst oder die Sache dogmatisierst.

Deine Arbeit geht über das Festhalten eines Bildes mit der Kamera hinaus. Es geht weiter mit dem Eingriff in die Fotografie und das Festhalten des Endergebnisses in Harz. Erzähl uns über den kreativen Prozess und warum du deine Arbeit in Harz einfasst.

Es ist eine Methode, um den Bruchteil eines Moments in Bernstein festzuhalten, die Erinnerung einzufassen, aber es ist mehr als nur ein Verweis darauf. Zum Glück ist es unmöglich, die Erinnerung und Gedanken festzuhalten.

Die Reisen sind ein essentieller Teil deiner Arbeit. Wenn du jetzt mit deiner Diana und einer Tasche voller Filme irgendwohin reisen könntest, wohin würdest du gehen und warum?

Ich weiß nicht. Darüber denke ich nicht nach. Jeder Ort kann interessant sein, je nach Stimmung und anderen Dingen. Es könnte ein unbekannter Ort sein oder einer, an dem ich schon war und alte Freunde treffe.
Orte sind nicht wichtig, wichtig ist deine Fähigkeit, nach etwas Ausschau zu halten, aber wenn ich einen Ort wählen müsste, würde ich Ndar (St. Louis) im Senegal nehmen.

Was ist das Beste an deinem Job?

Alles. Freiheit, Projekte zu machen, die Teil des Prozesses sind, ohne erklären zu müssen, warum oder wie, und es mit Menschen zu teilen.

Und das Schlechteste?

Nichts. Ich kann mich nicht beschweren. Ich habe Glück, das machen zu dürfen und ich hoffe, es hält noch eine Weile an.

An welchen Projekten arbeitest du im Moment? Erwarten uns irgendwelche Ausstellungen in naher Zukunft?

Im Moment habe ich eine Ausstellung im Casa de America mit anderen spanischen Fotografen, die in Cuba gearbeitet haben (Garcia Alix, Garcia Rodero, Maroto, Angel Marcos, Isabel Munoz, Meneses …), es ist eine alte Arbeit von 1996. Ich habe ein Buch mit dem französischen Verlag L’oeil über meine letzte Arbeit im Congo mit dem Titel “Bango” veröffentlicht und präsentiere es nächste Woche in Paris. Im September reise ich nach Sri Lanka, wo ich mit Kindern im Norden der Insel arbeite. Und ich schließe einige Ausstellungen, die in diesem Jahr eröffnet wurden.

Danke, dass du diese wunderbaren Bilder und diese Erfahrungen mit uns geteilt hast, Jose Ramon. Es ist eine Ehre, einen Fotografen mit so einem Lebenslauf unter unseren LomoAmigos zu haben.

Hier kannst du den LomoKino Premiere Award sehen, den José Ramón für den besten professionellen Kurzfilm erschaffen hat.

2012-08-20 #Menschen #lomography #diana #lomoamigo #lomokino #jose-ramon-bas

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