5 Fragen zur analogen Fotografie mit Stefan Dotter

In dieser fortlaufenden Serie stellen wir ausgesuchte und begeisterte Film-Fotografen vor und stellen ihnen 5 Fragen, die uns einen Einblick in ihre analogen Leidenschaften geben. Natürlich dürfen Fotos dabei auch nicht fehlen. Dieses Mal stand uns der Fotograf und Gründer des WhiteLies Magazins, Stefan Dotter, Rede und Antwort.

Foto: Stefan Dotter

Name: Stefan Dotter
Beruf: Fotograf und Gründer/Creative Director von WhiteLies Magazine
Land: Deutschland – Berlin

1. Erzähl uns in maximal drei Sätzen etwas über dich.

Ich wohne in Berlin und bin irgendwas zwischen einem Fotografen, einem Mode-Journalisten und einem BWL Student. In die Fotografie bin ich dadurch gerutscht, dass ich mir für meine erste Fashion Week vor einem halben Jahr eine down-the-line Nikon DSLR angeschafft habe um wenigstens ein paar Momente amateurtechnisch festzuhalten. Nebensache wurde in kürzester Zeit zu Hobby, Hobby wurde zu Leidenschaft, Leidenschaft zu Job und hier bin ich nun bei meinem ersten Interview über meine Arbeit.

2. Warum fotografierst du noch analog?

Der Moment in dem man den entwickelten Film abholt. Ungewissheit, Spannung und Adrenalin. Analog fotografiere ich meistens das Nachtleben wo auch immer ich gerade bin – ob London, Berlin, Paris, die Yashica T4 ist immer in der Tasche. Warum das alles analog geschieht ist schwer zu erklären. Wieso auch immer – analoge Fotos haben eine größere Wirkung auf den Betrachter – warum das so ist kann, denke ich, keiner gut erklären. Es ist einfach einzigartiger und es ändert nachhaltig die Art zu fotografieren – jeder Schuss zählt, es gibt keinen digitalen “Dauerfeuermodus".

3. Welche fotografische Ausrüstung (Kameras, Filme und Accessoires) hast du normalerweise in deiner Tasche?

Wenn ich digital arbeite – was auf den Fashion Weeks bei 1000+ Fotos am Tag unumgänglich ist – dann ist meine Nikon D600 mit einem 85mm 1.8G Objektiv, mein Instrument. Meine Yashica T4 ist immer dabei, egal wo ich bin. Zur Sammlung gehört noch eine alte Minolta 303si und seit neustem auch eine Pentax 645. Bei Filmen schwöre ich auf Fuji Superia 400 und Kodak Porta 400.

4. Weihe uns in einen deiner Tricks ein, der immer zu einem großartigen Bild führt.

Nicht zögern. Das ist wirklich alles was ich mache, die Kamera zücken und abdrücken. Salman Rushdie sagte einmal “A photograph is a moral decision taken in one eight of a second.” Bei meiner analogen Fotografie geht es darum Momente einzufangen – wann immer es möglich ist, ungestellt und echt. Fotografien bilden einen Moment ab der für immer vergangen ist und nicht genau so noch einmal geschehen kann. Vorbei ist vorbei.

Fotos: Stefan Dotter

5. Welche Fotografen beeinflussen deine Arbeit?

Wenn man mit Fotografie beginnt gibt es natürlich einige Fotografen an denen man sich orientiert. In die analoge Fotografie hat mich in erster Linie, die Arbeit und Ästhetik von Henrik Purienne gezogen. Andere Fotografen die ich fleißig verfolgt habe – sowohl analog als auch digital – sind Daniel Riera, David Bellemere, Guy Aroch, Matteo Montanari und Luc Braquet.

Meiner Meinung nach, wird man allerdings am meisten von den Leuten mit denen man zusammenarbeitet beeinflusst. Daher würde ich meine Fotografen-Freunde Kelvin Krash, Skylar Williams, Oliver Cargill, Djamel Boucly und MRWIZE ganz klar als meine intensivsten Beeinflussungen nennen.

Schlussendlich wird kreative Arbeit doch durch alles Mögliche beeinflusst. Ansel Adams sagte einmal “You don’t make a photograph just with a camera. You bring to the act of photography all the pictures you have seen, the books you have read, the music you have heard, the people you have loved.” Und so ist das auch.

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, unsere Fragen zu beantworten!

Mehr von Stefan Dotters Arbeiten findet ihr auf seiner Portfolio-Seite. Folgt ihm doch auf Tumblr und auf Facebook.

Ihr wollt noch weitere Fotografen kennenlernen, die für unsere 5 Fragen Serie Rede und Antwort standen? Alle Interviews findet ihr hier.

geschrieben von herrjensen am 2014-04-17 in #lifestyle #analogue #photography #5-fragen-serie #5-questions-serie #steffan-dotter

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