Lomogon Stories: Trev Eales

Ich bin ein Fotograf aus Cumbria im Nordwesten Englands. In der Nähe des Lake District Nationalparks zu leben, gibt dir eine Menge Möglichkeiten, zu fotografieren. Ich verbringe die Wintermonate damit, Landschaften einzufangen. Eine echte Inspiration für mich sind die Herbstfarben und die Auswirkungen des sich ständig wechselnden Winterlichts auf den Hügeln und Bergen.

Der Beginn des Sommers bringt einen kompletten Wandel mit sich, wenn ich von der Einsamkeit der Berge in die lebendige britische Festivalszene wechsle. In den vergangenen sechs Jahren habe ich die meisten großen Festivals des Landes fotografiert. Dazu zählt Glastonbury, Reading, Leeds, The Isle of Wight und T in The Park. Normalerweise ist mein Objektiv auf die Bühne fokussiert, während ich die Performances aufnehme. Aber mir gefallen auch Festivals wie Wilderness, The Secret Garden Party und Boomtown Fair, wo die aufregendsten und farbenfrohsten Bilder im Publikum zu finden sind.

Diesen Sommer nahm ich die Lomogon Art Lens auf zwei Festivals an zwei aufeinander folgenden Wochenenden mit. Der erste Halt war auf dem Y Not? Festival – ein Event, mit einem von Gitarrenbands dominierten Line-Up. Es ist eines dieser Festivals, wo sich das Publikum in erster Linie auf die Musik konzentriert. Eine Woche später ging ich zur Wilderness mit seiner bunten Party-Atmosphäre.

Bei 32 mm ist das Objektiv ziemlich weit. Du musst ganz nah an dein Motiv ran, um das Bild zu füllen. Mit einem manuellen Fokus ist es ziemlich schwierig, Fremde auf einem Festival zu fotografieren. Die Leute hängen nicht gerne herum, während ein Fotograf sie positionieren will, um den Fokus zu setzen. Mir wurde schnell klar, dass es beim manuellen Arbeiten zu einer niedrigen Erfolgsquote kam, während ich versucht habe Menschen zu fotografieren, die auf mich zukamen. Ich war viel erfolgreicher an Orten, wo Menschenmengen und Einzelpersonen stehen bleiben, auf einer Hängematte liegen, neben einem Festival-Logo stehen oder einfach am Boden sitzen und der Musik lauschen. Während ich Aufnahmen von der Menge gemacht habe, hab ich nach fotogenen Personen gesucht und fand einen Winkel, wie ich sie in ihrer Umgebung aufnehmen konnte. Manchmal habe ich sie bewusst von hinten fotografiert.

Um Bilder von Performern zu schießen, benötigt es normalerweise eine "längere" Linse. Andererseits wird das Objekt zu einem winzigen Bruchteil der ganzen Szene. Aber bei Pleasure and the Biscuit Boys auf dem Y Not Festival habe ich eine Band gefunden mit bunten blauen Anzügen, die sich nur danach gesehnt haben, sich fotografieren zu lassen. Mir gefielen die gesättigten Farben und die Vignettierung, die das Objektiv bei großer Blende kreierte – vor allem bei hellem Sonnenlicht.


2019-02-27 #lomogon

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